Jobs in Gefahr
Automobilzulieferer Magna schließt Werk in Dürbheim
Dürbheim / Lesedauer: 2 min

Regina Braungart
Der Kauf des insolventen Dürbheimer Metallbetriebs Acument durch den Automobilzulieferer-Konzern Magna hatte 2010 für große Erleichterung gesorgt. Jetzt der Schlag: In einer Betriebsversammlung sei den über 100 Beschäftigten am Donnerstag mitgeteilt worden, dass das Werk geschlossen werden soll. Dies sei allerdings erst für das nächste Jahr geplant.
Als es 2009 um die Zukunft des bei der Insolvenz noch 160 Mitarbeiter großen Unternehmens ging, waren verschiedene Interessenten im Rennen gewesen. Vor allem aus strategischen Gründen hatte Magna den Zuschlag bekommen.
IG-Metall bestätigt Gerüchte
Michael Föst, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Albstadt bestätigte auf unsre Anfrage am Donnerstagabend die Schließungsgerüchte. Er sei „entsetzt“, dass das Werk geschlossen werde. Über weitere Inhalte wolle er zu einem späteren Zeitpunkt reden.
Unternehmenssprecher Rej HusetovicTrotz erheblicher finanzieller Investitionen und umgesetzter Kostensenkungsmaßnahmen in den letzten Jahren konnte die Wettbewerbsfähigkeit nicht aufrechterhalten werden
Auch der Pressesprecher von Magna bestätigt die beabsichtigte Schließung des Magna-Werks in Dürbheim. Noch am Donnerstagabend antwortete Rej Husetovic auf unsere Anfrage folgendermaßen: Die Geschäftsleitung des Magna Werkes in Dürbheim informierte die Belegschaft, dass angesichts der anhaltend negativen Geschäftsentwicklung und der Entwicklung des Marktes eine Fortführung des Standortes wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sei.
„Die Elektrifizierung des Fahrzeugmarktes führt zu einer sinkenden Nachfrage von Bauteilen für Verbrennungsmotoren und Getrieben. Trotz erheblicher finanzieller Investitionen und umgesetzter Kostensenkungsmaßnahmen in den letzten Jahren konnte die Wettbewerbsfähigkeit nicht aufrechterhalten werden‟, so der Sprecher. Es sei geplant, das Werk zum 30. Juni 2024 zu schließen. „Von dieser Maßnahme sind 110 Mitarbeiter betroffen.‟
„Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt über den aktuellen Stand der Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern keine weiteren Angaben machen können.‟