Windrad
Veringen soll drei Windräder bekommen
Veringenstadt / Lesedauer: 3 min

Die EnBW hat am Donnerstag in einer Bürgerversammlung in Veringenstadt Pläne für einen Windpark vorgestellt. Auf der Anhöhe in Richtung Inneringen beabsichtigt der Energieversorger drei Windräder zu bauen. Vorgesehen ist, noch in diesem Jahr Pachtverträge mit den Grundstückseigentümern abzuschießen. Dann sollen die weiteren Vorbereitungen getroffen werden, sodass der Windpark in der ersten Hälfte des Jahres 2018 gebaut und in Betrieb genommen werden kann.
„Der Standort stellt sich als geeignet dar“, sagte der EnBW-Vertreter Roger Kreja in der Versammlung. Die beiden Flächen sind bereits im Vorfeld von der Verwaltungsgemeinschaft Laucherttal nach verschiedenen Untersuchungen ausgewählt worden. Bei Veringenstadt soll eine von drei sogenannten Konzentrationszonen des Verbandes eingerichtet werden. Die EnBW wird jetzt weitere Untersuchungen vornehmen, die vor allem die Windverhältnisse und den Naturschutz betreffen. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, denn in den Voruntersuchungen ist der Standort ebenfalls als geeignet eingestuft worden.
Gebaut werden sollen Windräder der Firma Enercon vom Typ E 82 mit einer Nabenhöhe von 137 Metern und einem Rotordurchmesser von 126 Metern. Allerdings könnten auch höhere Räder zum Einsatz kommen, die derzeit in der Entwicklung sind, sagte Kreja. Diese Räder haben dann folgende Ausmaße: Nabenhöhe 164 Meter, Rotordurchmesser 131 Meter.
Roger Kreja sprach die Fragen an, die die Anlieger von potenziellen Windparks am häufigsten stellen. So sagte er, der Rotor erzeuge ein Geräusch von 105 bis 106 Dezibel. Doch das Geräusch nehme mit zunehmender Entfernung rapide ab. Vorgeschrieben ist, dass in reinen Wohngebieten 35 Dezibel ankommen dürfen. „Das ist das Geräusch, das ein laufender Kühlschrank erzeugt“, sagte Kreja zu Vergleich. Allerdings werde das Windparkgeräusch außerhalb des Gebäudes gemessen. Vom Schattenwurf sind die Randgebiete von Veringenstadt betroffen. Doch man könne die Räder zu bestimmten Zeiten auch automatisch anhalten. Kreja zeigte auch Visualisierungen, die verdeutlichten, wie die Anlagen aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen sein werden. Betroffen sein wird vor allem der Deutstetter Berg, wo die meisten Veringenstädter wohnen. Aber auch die Inneringer werden die Räder sehen, vielleicht auch hören. Neben ihrem eigenen geplanten Windpark im Nordosten wird es künftig wohl auch den Veringer im Südwesten geben.
Der EnBW-Vertreter und Bürgermeister Armin Christ appellierten an die Veringer, ihren Beitrag zu Energiewende zu leisten und den Windpark zu akzeptieren. Schließlich könne die finanzschwache Stadt von dem Windpark auch in finanzieller Hinsicht profitieren.
Auch die EnBW-Vertreterin, die fürs Juristische zuständig ist, Yvonne von der Laden, lockte mit Geld. Es sei möglich, die Eingriffe in die Landschaft auch mit Projekten auszugleichen, die der Stadt zu Gute kommen. Sie stellte drei verschiedene Modelle vor, über die sich die Bürger an dem geplanten Windpark beteiligen können: Zum einen in Form einer Geldanlage, wobei man auch schon mit einem dreistelligen Geldbetrag einsteigen könnte. Zum zweiten könnten Unternehmen oder auch Kommunen Geschäftsanteile erwerben. Und zum Dritten könnte die EnBW für die Veringer einen Abschlag beim Strompreis anbieten.
Außer der EnBW hat auch die Sonnenbühler Firma Sowitec Interesse, den Veringer Windpark zu bauen. Der Gemeinderat entscheidet in seiner kommenden Sitzung am Freitag, 16. Oktober, mit welcher Firma die Stadt einen Pachtvertrag unterzeichnen wird. Die Stadt ist der größte Grundstücksbesitzer in der Konzentrationszone.