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Krebsberatung

Thomas Taliesin Weber spielt Musikstücke zum Thema Wasser

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Kölner Künstler gibt in der Portugiesischen Galerie des Schlosses vor 150 Besuchern ein gelungenes Benefizkonzert
Veröffentlicht:08.07.2019, 17:00

Von:
  • Schwäbische.de
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Dass am Sonntagabend mit Thomas Taliesin Weber aus Köln ein hochkarätiger, unterhaltsamer und deutschlandweit bekannter Pianist für das Benefizkonzert zugunsten der Angelo-Stiftung und der Psychosozialen Krebsberatung Sigmaringen ins Schloss Sigmaringen gekommen ist, ist Evi Clus zu verdanken. Die Vorsitzende der Angelo-Stiftung bringt sich seit 18 Jahren ehrenamtlich ein. Nach ihren Krebserkrankungen 1997 und 2000 setzte sie sich das Ziel, anderen Krebspatienten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im Laufe der Jahre entwickelten sich daraus drei regionale Selbsthilfegruppen, ein Arbeitskreis für Selbsthilfegruppen für Menschen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, die Organisation von Benefizveranstaltungen zugunsten krebskranker Kinder, eine Beratungstätigkeit für Neuerkrankte in der Frauenklinik Tübingen und die Angelo-Stiftung. Was, wie Clus berichtete, mit einer „Bettelei bei Unternehmen für Spenden“ anfing, hat sich mittlerweile im Raum Sigmaringen und darüber hinaus etabliert: Namhafte Unternehmen unterstützen die Arbeit regelmäßig finanziell. Clus möchte aufzeigen, „wie wichtig die Angelo-Stiftung und die Krebsberatungsstelle sind“, und dass die ehrenamtliche Arbeit auch nach ihr weitergehen müsse.

Webers Auftritt vor etwa 150 Zuhörern in der Portugiesischen Galerie des Schloss Sigmaringen wurde durch den in der Region gut bekannten, schwungvollen und insbesondere stimmlich beeindruckenden Gospelchor Living Voices mit Anton Roggenstein in Form von christlichen Liedern ergänzt.

Klavierspiel als eine Form von Hochleistungssport

Schirmherr der Veranstaltung war Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern. Auch Bürgermeister Marcus Ehm war gekommen und zeigte sich in seiner Ansprache erfreut, dass es gelungen ist, Weber für einen Auftritt in Sigmaringen zu gewinnen. Doch für Weber selbst, der Evi Clus bei der Landesgartenschau in Sigmaringen begegnete war, war es keine geringere Ehre. Zu Beginn seines Auftritts befahl er dem Wettergott , auch einmal wieder für Abkühlung zu sorgen. Schon lange sei es ihm ein Anliegen gewesen, über das Wasser als Grundlage des Lebens zu schreiben, sagte der Pianist, Komponist und studierte Musiker. Die Anwesenden durften dann von klassischer Klaviermusik über eigene Klavier-Kompositionen bis hin zu Popsongs Webers breites Repertoire genießen. Mehrere Stücke von Händel waren dabei und auch das Mosellied von Georg Schmitt aus Trier aus dem Jahre 1846 durfte nicht fehlen.

Besonders festlich wurde es bei der Programmmusik „Die Moldau“. Zuvor musste sich Weber aufgrund der Hitze und der Anstrengung sogar vorübergehend von seinem Jackett trennen. Jeder Zuschauer stellten fest: Wer auf Webers Niveau Klavier spielt, betreibt eine Form von Hochleistungssport.

Zwischen seinen Stücken am Klavier unterhielt nutzte Weber die Gelegenheit für besinnliche Worte: „Wir hören oft wunderbare Werke der Klassik und wissen nicht, welche Schicksale dahinterstehen. Leben und Tod stehen oft nebeneinander.“

Der Choral gibt die Moral der Geschichte wider

Nach der Pause ging es mit Webers selbst komponierter Rheinstein-Sonate weiter: ein wahrer Ohrenschmaus für die Anwesenden. Zu seinen Stücken hat sich Weber stets Geschichten ausgedacht, wobei der Choral am Ende die Moral von der Geschichte wiedergibt. Abschließend führte der Protagonist des Abends das poppige Stück „after the creation“ vor.

Als Präsent für seinen Auftritt und damit die Zugreise nach Köln gut verlaufe, bekam Weber von Evi Clus einen Schutzengel (Angelo) überreicht. In ihren Schlussworten warb sie nochmals für ihr Anliegen: „Bitte denken Sie an Angelo und an die Psychosoziale Krebsberatungsstelle. Ich mache das nicht für mich, sondern für die krebskranken Menschen.“