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B 311: Verlauf der Umgehung soll bald entschieden werden

Sigmaringen / Lesedauer: 2 min

Derzeit werden verschiedene Varianten untersucht. Bis Anfang 2024 will sich der Kreis für eine entscheiden.
Veröffentlicht:28.11.2022, 13:50

Von:
  • Schwäbische.de
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Wie aus einer Mitteilung der Grünen hervorgeht, soll in rund einem Jahr eine Entscheidung für den künftigen Verlauf einer Umgehungsstraße zwischen Mengen und Meßkirch fallen. Seinen „extrem ambitionierten Zeitplan“ hat der Verkehrsplaner Thomas Blum der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen des Sigmaringer Kreistags bei einem Treffen im Landratsamt erläutert. Der Bauingenieur ist Stabsstellenleiter des Straßenbauprojekts B311neu, bekannt als „Nordtrasse“.

Noch sechs Jahre Zeit

Ende 2028 will die Kreisverwaltung dem Regierungspräsidium Tübingen eine genehmigungsfähige Planung der Trasse, die eine „gute Verbindung“ zwischen Mengen und Meßkirch schaffen soll, vorlegen.

Für dieses nicht nur zeitlich ehrgeizige Ziel hatte der Kreistag im April 2019 die Planung vom Land an sich gezogen und dafür zehn Millionen Euro für die Jahre bis zur Planfeststellung als Vorleistung bereitgestellt. Gegenstimmen gab es dabei von grünen Kreisräten, die eine Trasse dieser Dimension mit den Zielen der Verkehrswende, des Klima- und Artenschutzes im Widerspruch sahen und den veranschlagten Nutzen für die Zukunft als überschätzt.

Ergebnisoffene Suche

Blum stellte den Kommunalpolitikern das 160 Quadratkilometer große Untersuchungsgebiet für alle möglichen und bisher genannten Trassenvarianten vor. Der Findungsprozess sei ergebnisoffen und auch die Nullvariante, also der Status quo für das Prognosejahr 2035, eine wichtige Bezugsgröße, die als Möglichkeit nicht von vornherein ausgeschlossen werden könne und in der Gesamtbewertung berücksichtigt werden müsse.

Die Planer wägen ab

Im Zuge fortschreitender Planung würden bis zur Empfehlung einer Zielvariante Trassenführungen, die nicht gebaut werden können, verworfen und die realisierbaren Varianten präzisiert und optimiert. Die Zielvariante sei dann das Ergebnis von Abwägungsprozessen mit den zahlreichen Fachgutachten als Grundlage.

Die Auswirkungen auf die Natur

Mit der Variantenempfehlung sei bereits Ende 2023, Anfang 2024 zu rechnen, kündigte der Straßenplaner laut der Pressemitteilung der Grünen an. Deren Vorteile müssten nachteilige Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt in der Summe deutlich überwiegen. Der Artenschutz und bestehende „Natura 2000“-Schutzgebiete seien dabei hohe Hürden. Zuletzt habe die Empfehlung der Umweltverträglichkeitsprüfung gegenüber technischen Kriterien an Gewicht gewonnen.

Auch das Potenzial von Projekten des ÖPNV wie die Reaktivierung der Ablachtalbahn oder die Einrichtung von Regiobussen würde berücksichtigt werden, darauf weisen die Grünen in ihrer Mitteilung hin.

Wie es nach 2028 weitergeht

Diese vom Planungsträger erstellte Variantenempfehlung wird im Anschluss mit dem Regierungspräsidium Tübingen abgestimmt. Danach werden die Unterlagen beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg eingereicht. Darauf folgt die Bund-Länder-Projektabstimmung. Planungshoheit hat die Straßenbauverwaltung des Landes und des Bundes.