StartseiteRegionalRegion SigmaringenSigmaringenKandidaten-Duell ohne Schlagabtausch - aber mit interessanten Erkenntnissen

Rededuell der Bürgermeisterkandidaten

Kandidaten-Duell ohne Schlagabtausch - aber mit interessanten Erkenntnissen

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl am 25. Juni sind die Kandidaten bei einer Diskussionsrunde der "Schwäbischen Zeitung" erstmals aufeinandergetroffen. Mit diesem Ergebnis.
Veröffentlicht:08.06.2023, 16:03

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Erstes Aufeinandertreffen der vier Krauchenwieser Bürgermeister–Kandidaten vor der Wahl am Sonntag, 25. Juni. Die Bewerber diskutierten am Mittwochabend in der SZ–Redaktion in Sigmaringen, wobei Diskussion der falsche Begriff ist, denn unterschiedliche Ansichten gab es in der Runde keine.

Das Video können Sie sich hier noch einmal ansehen:


Nicht das politische Programm wird entscheiden

Eine Bürgermeisterwahl ist eine Persönlichkeitswahl und so wird in Krauchenwies weniger das politische Programm, sondern die Außenwirkung der Bewerber entscheidend sein für den Wahlausgang.

Der in Hausen am Andelsbach lebende Wirtschaftsförderer Manuel Kern verfügt über Verwaltungserfahrung und kennt Krauchenwies aus dem Effeff, weshalb er nach anfänglicher Ladehemmung, die auf die Aufregung zurückzuführen war, mit seinem Hintergrundwissen punktete. Kern formulierte häufig in der ersten Person („Wir in Krauchenwies machen das...“), weshalb es immer wieder so wirkte, als ob er schon ein Amt in der Gemeinde bekleidet.

Mehr und weniger Stallgeruch

Wer weniger Stallgeruch bevorzugt, der findet mit dem Rechtsanwalt Andreas Schuster aus Herdwangen–Schönach und dem Berufsfeuerwehrmann Adrian Czalpinski aus Ostrach Alternativen auf dem Wahlzettel. Beide verfügen im weitesten Sinne über Verwaltungskenntnisse, beide zeigten sich rhetorisch gut aufgelegt und sattelfest in den wichtigsten Themen.

Der seit kurzem in Krauchenwies lebende Heizungsbaumeister Erwin Schwarz konzentrierte sich zu sehr auf die mit der Energiekrise verbundenen Herausforderungen, seine Antworten werden den Wählern nicht ausreichen.

Fiktive Frage: Wie geben Sie sechs Millionen Euro aus?

Krauchenwies nimmt überraschend zusätzlich sechs Millionen Euro Gewerbesteuer ein. Wie sie dieses Geld ausgeben würden, wollten die Moderatoren Mandy Hornstein und Michael Hescheler von den Kandidaten wissen. Andreas Schuster würde zwei Millionen Euro in den Geschosswohnungsbau investieren, einen Waldkindergarten gründen sowie die Schule und die Kindergärten renovieren.

„Ehrlich gesagt tue ich mir schwer“, sagte Manuel Kern. Die Modernisierung des Feuerwehrhauses sowie die Sanierung von Versammlungsstätten sind die Themen von Manuel Kern, konkreter wollte er nicht werden und verwies auf den aktuellen Investitionsplan der Gemeinde.

Unterschiedliche Schwerpunkte

Adrian Czalpinski investiert drei Millionen Euro in sein Leib– und Magenthema, um die Bildung und Schulpädagogik zu verbessern. „Das Ziel sollte sein, dass Kinder gerne in die Schule gehen. Wir wollen nicht nur Papierkörbe füllen, sondern ein Feuer entfachen.“

Eine Million Euro geht in die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, mit den restlichen zwei Millionen Euro will er die Nachhaltigkeit vorantreiben, PV–Anlagen bauen, die Straßenbeleuchtung auf Vordermann bringen und öffentliche Gebäude sanieren. Heizungsfachmann Schwarz würde vier Millionen Euro in Fernwärmenetze investieren, eine Million Euro in PV–Anlagen und die restliche Million in die Kindergärten.

Zwei zentrale Themen

Zwei für Krauchenwies zentrale Themen wurden ebenfalls angesprochen, allerdings waren sich hier alle Kandidaten einig: Die bisherige Linie der Gemeinde beim Kiesabbau soll beibehalten werden. Die der Gemeinde gehörenden Feldwege wollen auch sie nicht verkaufen. Ein generelles Tempo 30 in den Ortsdurchfahrten, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren, halten sie für falsch.