Premiere in der Stadthalle
Camper streiten um textilfreie Zone am See
Scheer / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Die gelungene Premiere der Kunst- und Kulturbühne (KuKuBü) Scheer am Samstagabend in der ausverkauften Stadthalle zeugt von der schauspielerischen Qualität der Freizeitkomödianten. Mit der Inszenierung des diesjährigen Theaterstücks „Maskenball am Campingplatz“, einer Komödie in drei Akten von Beate Irmisch, ist den Verantwortlichen der KuKuBü wieder ein Volltreffer für die Lachmuskeln der Besucher gelungen.
Etablierte und neue Darsteller dabei
Mit treffenden Pointen verbunden mit griffiger Mimik und authentischer Vorstellungskraft überzeugten die Akteure auf der Bühne ihr begeisterungsfähiges Publikum. Neben den altbewährten Komödianten Franz Lehr (Eugen Bagger), Achim Haga (Gustav Strössel) und der Spielleiterin Doris Voggel (Erna Bagger) gaben Leonie Weitzmann und Yanina Ströbele als Chrissi und Lori ebenso wie Klaus König als Joe und Margret Spieß als Rita ein überzeugendes Bühnendebüt. Nach zehn Jahren kehrt Andreas Heim als biederer Ehemann Siegfried von Berta Pellmann (Elke Massion) auf die Bühne zurück.
Urlaubsflair in der Stadthalle
Die Campingplatz-Idylle haben die Mitglieder lebendig auf die Bühne gezaubert, somit war bereits ein Hauch von Urlaubsflair in der Stadthalle eingekehrt. Der Campingplatz ist ein Ort, an dem es nie langweilig wird. Dieser Satz sollte inhaltlich recht behalten in dieser lebendigen und klischeegefüllten Inszenierung.
Darum geht es
Seit nunmehr 25 Jahren treffen sich die Familien Bagger, Strössel und Pellmann alljährlich im Hochsommer zum Camping am See. Frei nach ihrer stark ausgeprägten und persönlichen Vorstellung „wia dahoim halt au“, haben sich die Familien mit ihren noblen Wohnwagen ihr Domizil königlich eingerichtet. Mit kleinem Vorgarten, Blumen und natürlich eine große Satellitenschüssel inklusive.
Außer den kleinen spitzfindigen Nickligkeiten verstehen sich die drei Familien recht gut, bis ihnen eines schönen Sommertages ein ausgedienter Wohnwagen die Sicht auf ihren geliebten See versperrt. Doch damit nicht genug, als Seppi (Sven Schairer) der Campingplatzwart das Vorhaben des neuen Pächters, zukünftig einen Teil des Sees als textilfreie Zone auszuweisen Kund tat, gingen die Sichtweisen weit auseinander. Die Damen Erna Bagger, Ilse Strössel (Margit Erschig) sowie Berta Pellmann sind mit dieser Neuentwicklung ganz und gar nicht einverstanden im Gegensatz zu ihren holden Göttergatten, die gerne einen Blick auf ihren geliebten Strand werfen würden. Was Mann will und Frau verbietet, erhöht bekanntlich den Reiz und führt oftmals zu vielfältigen Auslegungsansätzen und delikaten Szenen und Verwicklungen.
Für Freitag gibt es noch Karten
Man könnte sagen: Wes ist nicht so wie es aussieht“ ‐ und wie das Ganze sich weiterentwickelt, zeigen die beiden noch ausstehenden Aufführungen am Freitag und Samstag dieser Woche jeweils um 19.30 Uhr in der Stadthalle Scheer. Nach einem sehr guten Vorverkauf gibt es nur noch für Freitag 24. November vereinzelte Karten an der Abendkasse.
Damit der gute Ton beim Publikum auch ankommt dafür sorgen Tontechniker Timo Kuchelmeister und Jürgen Voggel und rückten gleichzeitig das stimmige Bühnenbild ins richtige Licht. Für das perfekte Make-up der Schauspieler sorgten Margit Erschig, Laura Knab sowie Annemarie Berner-Zimmerer mit Pinsel und Rouge. Damit die Texte in den Dialogen nicht abhanden kamen zeichnete sich auch wieder in diesem Jahr wie bereits in vielen vorangegangenen Spielzeiten Souffleurin Sabine Haga verantwortlich.