Kunstschule
Kunstschule bietet Baumschmuck-Basteln auf dem Marktplatz an
Pfullendorf / Lesedauer: 3 min

Mit einer Bastel-Aktion auf dem Marktplatz und einer Engelsstube in den eigenen Räumen will sich die Kinder- und Jugendkunstschule am Pfullendorfer Adventszauber beteiligen. Leiterin Sibylle Becker-Goeschel spielt mit dem Gedanken, dabei gegen Spenden Kunstwerke abzugeben, die im vergangenen Jahr in der Schule entstanden sind. Und eine Idee, was sie mit den Einnahmen machen könnte, hat sie auch schon: Das Geld soll in Projekte zur Arbeit mit Flüchtlingen fließen, denn auch in diesem Bereich wollen sich die Künstler engagieren.
Die kostenlose Bastel-Aktion auf dem Marktplatz ist für den Weihnachtsmarkt-Samstag, 5. Dezember, von 14 bis 16 Uhr geplant. Dass die Feinmotorik der Finger schnell unter den kalten Temperaturen leidet, soll dabei keine Rolle spielen: „Beim Basteln von Weihnachtsbaum-Anhängern können schon die Kleinsten mitmachen“, sagt Sibylle Becker-Goeschel. „Da lassen sich relativ schnell Erfolge erzielen.“
Die Engelsstube in der Kinder- und Jugendkunstschule hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben. Dieses Mal soll sie am Sonntag, 6. Dezember, von 13 bis 17 Uhr stattfinden und den Weihnachtsmarktbesuchern die Gelegenheit geben, sich vom Trubel auf dem Marktplatz ein wenig zurückzuziehen. „Letztes Mal haben zum Beispiel Mütter die Chance genutzt, um ihre Kinder zu stillen oder zu wickeln – genauso gemütlich soll es in diesem Jahr zugehen“, sagt Sibylle Becker-Goeschel. Dozenten der Kunstschule stellen ihre Werke aus, dazu gibt es Tee und Gebäck. „Außerdem wollen wir mit Kindern zusammen einen Engel verschönern“, sagt Becker-Goeschel.
Vielzahl an Kunstwerken
Seit Sibylle Becker-Goeschel im vergangenen Jahr die Leitung der Kinder- und Jugendkunstschule übernommen hatte, sind dort einige neue Kunstwerke zusammengekommen – und nicht für alle gibt es eine konkrete Verwendung. Deshalb entstand die Idee, eine Auswahl der Kunstwerke bei einem passenden Anlass gegen eine Spende abzugeben. Vielleicht schon am Weihnachtsmarkt-Wochenende, denn das Geld kann die Kinder- und Jugendkunstschule gut für die Arbeit mit Flüchtlingen gebrauchen.
Die Kunstschulleiterin und ihre Kollegen stehen bereits in den Startlöchern. „Wir haben einen Kunstraum und Dozenten und könnten sofort loslegen“, sagt Sibylle Becker-Goeschel. Noch seien für Pfullendorf keine konkreten Projekte geplant, allerdings sei sie offen für Ideen und wolle in den kommenden Tagen entsprechende Gespräche führen. Für Freitag, 19 Uhr, ist ein offenes Treffen mit Dozenten im Kunstraum geplant.
Beteiligen wollen sich die Künstler aus Pfullendorf auf jeden Fall an der Arbeit mit Flüchtlingen in Überlingen. „Dort wurde bereits Geld gesammelt, Räume und Dozenten stehen ebenfalls zur Verfügung“, sagt Sibylle Becker-Goeschel. Unter anderem seien Kurse für Familien geplant, an denen sich Menschen jeden Alters beteiligen können. Andere Projekte sollen konkrete Altersklassen ansprechen.
Wert legt die Leiterin der Kinder- und Jugendkunstschule vor allem auf zwei Dinge: Zum einen soll den Menschen aus Flüchtlingsfamilien keine bestimmte Kunstform aufgezwungen werden, zum anderen soll ihre Arbeit nicht künstlerisch oder psychologisch bewertet werden.
„Wenn jemand einen Menschen ohne Kopf malt, will ich nicht, dass es gleich heißt: ,Oh, du Armer!’“, sagt Sibylle Becker-Goeschel. Alle Männer, Frauen und Kinder sollten sich künstlerisch ausdrücken können. Zur Finanzierung der Projekte eigne sich eventuell eine Spenden-Aktion nach Überlinger Vorbild. „Ich bin überzeugt davon, dass so etwas auch in Pfullendorf funktionieren könnte“, sagt Becker-Goeschel.