Fernspählehrkompanie
Erstmals wird eine Frau Chefin der Fernspäher
Pfullendorf / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Wohl zum letzten Mal in ihrer langen Geschichte hat die Fernspählehrkompanie 200, die der Division „Schnelle Kräfte“ zugeordnet und in der Pfullendorfer Staufer-Kaserne stationiert ist, einen neuen Chef bekommen. Die Kompanie, die derzeit noch eine Stärke von 150 Männern und Frauen hat, wird zum 31. Dezember 2015 aufgelöst. Gleichzeitig erlebte der Standort Pfullendorf beim Kommandowechsel in der letzten noch verbliebenen Fernspähkompanie der Bundeswehr eine Premiere: Mit Hauptmann Diana Herbstreuth übernahm erstmals eine Frau die Führung.
Brigadegeneral Reinhard Zudrop , stellvertretender Kommandeur der Division „Schnelle Kräfte“ nahm den Wachwechsel vor zahlreichen Soldaten und Angehörigen des scheidenden und des neuen Chefs vor. „Ich halte es für wichtig, dass unsere Familien an solchen Anlässen teilnehmen“, sagte Zudrop.
Major Alfred Hugger , der in den vergangenen vier Jahren das Kommando über die Fernspäher hatte, wird als stellvertretender Kommandeur des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 nach Füssen versetzt. „Sie haben die Kompanie nicht verwaltet, Sie haben sie geführt“, würdigte Reinhard Zudrop die Verdienste des Majors. Die Situation sei nicht einfach gewesen, denn mit der Auflösung der bereits reduzierten Kompanie gingen auch Versetzungen über große Entfernungen und eine noch unklare Lage einher. Alfred Hugger habe sich hier in besonderem Maß für seine Soldaten eingesetzt.
Der scheidende Kompaniechef verabschiedete sich mit einer launigen Rede, die bei den Zuschauern für manches Schmunzeln sorgte, von seinen Soldaten. „Es war mir eine große Ehre, Ihr Kompaniechef gewesen zu sein“, sagte er, bevor er seine Kompanie letztmals meldete.
Seine Nachfolge tritt Hauptmann Diana Herbstreuth an. Die Mutter einer kleinen Tochter, die ein Studium der Sportwissenschaft absolviert hat und deren Mann ebenfalls als Soldat in Pfullendorf dient, ist seit 2010 Angehörige der Kompanie und hat Hugger während seines Auslandeinsatzes im vergangenen Jahr vertreten. „Ich halte Sie für bestens vorbereitet auf diese Aufgabe. Sie kennen sich in allen Winkeln der Aufklärung aus“, sagte Brigadegeneral Zudrop bei der Kommandoübergabe.
Für Oberst Thomas Schmidt, Kommandeur des in der Staufer-Kaserne stationierten Ausbildungszentrums Spezielle Operationen, ist die über mehrere Jahre währende gemeinsame Stationierung der jungen Eltern ein Zeichen der Familienfreundlichkeit, die Teil des neuen Bundeswehrkonzepts ist.