Ehrenbürger
Tagung im Meßkircher Schloss befasst sich mit Arnold Stadler
Meßkirch / Lesedauer: 2 min

Die Stadt Meßkirch und die Gemeinde Sauldorf wollen gemeinsam den mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Schriftsteller Arnold Stadler anlässlich seines 65. Geburtstags am 9. April zum Ehrenbürger der beiden Kommunen ernennen. Zu diesem Anlass wird es am Freitag, 12. April, eine Abendveranstaltung geben, bei der Stadler ausgezeichnet wird. Die beiden Bürgermeister Wolfgang Sigrist und Arne Zwick haben Stadler zuhause in Rast besucht und ihm die Ehrenbürgerschaft angetragen.
Stadler ist in Meßkirch geboren und aufgewachsen und lebt derzeit im Teilort Rast von Sauldorf. „Als wir ihn besucht haben, hat er sich über die Ernennung zum Ehrenbürger gefreut“, sagt Sigrist . Sauldorf habe ja, im Gegensatz zu Meßkirch, keine Ehrenbürger, betonte Sigrist und freute sich seinerseits, dass das sich nun ändern wird. Auch wenn die Bevölkerung am Anfang von den Werken Stadlers irritiert gewesen sei, so sei er inzwischen auch vor Ort anerkannt, betonte Sigrist. Wenn man meine, Figuren aus dem literarischen Werk in der Realität wiedererkennen zu können, dürfe man diese nicht als Porträt nehmen, sondern müsse eine höhere literarische Warte erkennen.
Vor dem Hintergrund der Ernennung Stadlers zum Ehrenbürger gleich zweier Gemeinden findet auch vom 12. bis 14. April eine interdisziplinäre Tagung unter dem Titel „Jedes einzelne Leben ist die Welt“ zum Werk Stadlers im Schloss Meßkirch statt. Das Programm der Tagung wurde von einem Team von Fachleuten erarbeitet: Anton Knittel, Siegmund Kopitzki, Edwin Ernst Weber und Armin Gmeiner. „Stadler gilt als Meister abgründiger Sprachbilder, aphoristischer Pointen, verzweifelt komischer Geschichten und traurig heiterer Helden“, heißt es in der Ankündigung der Tagung.
Die Tagung beginnt am Freitag nach der kurzen Begrüßung mit einem Vortrag von Professor Braungart aus Tübingen zu Stadler als Lyriker. Es folgen drei weitere Fachvorträge, bevor dann um 19.30 die Abendveranstaltung mit einem Gespräch zwischen Stadler, Luzia Braun und Anton Philipp Knittel und der Verleihung der Ehrenbürgerwürde folgt.
Der Vortragsreigen am Samstag beginnt um 9 Uhr mit einem Vortrag von Professor Hans-Rüdiger Schwab aus Münster mit dem Titel „Heidegger als Romanheld“. Am Abend folgen dann ab 19.30 Uhr unter dem Titel „Lieber Gott, lies das mal“ Lesungen mit prominenten Autoren, darunter Martin Walser, Christof Hamann, Gaby Hauptmann, Alissa und Johanna Walser oder Joachim Zelter.
Der Abschluss der Tagung beginnt am Sonntag um 9.30 Uhr mit einem Film über Stadler von Anita Eichholz und einer anschließenden Gesprächsrunde zum Thema „Schreiben ist Übersetzen von Welt in meine Sprache“.