Reizgassprühgerät
Reizgas-Attacke in Krauchenwies: Im Haus werden 28 Katzen gefunden
Krauchenwies / Lesedauer: 2 min

Mithilfe eines Reizgassprühgeräts hat ein 29-jähriger Mann aus einem Krauchenwieser Teilort am Mittwoch versucht, zwei Polizeibeamte und zwei Ärzte des Kreisveterinäramts davon abzuhalten, das Wohnhaus seiner Mutter zu betreten.
Obwohl sie Augen-, Atemwegs- und Hautreizungen erlitten, konnten die Polizisten und die beiden Ärzte die richterlich angeordnete Durchsuchung vornehmen. Die Vermutungen, nach denen die Bewohnerin zahlreiche Katzen unter unwürdigen Bedingungen halten sollte, bestätigten sich: Es wurden im Haus insgesamt 28 Katzen vorgefunden. Die Frau erklärte sich bereit, mit dem Kreisveterinäramt zu kooperieren. Gegen den 29-Jährigen wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Polizeibeamte ermittelt.
Der Besuch am Mittwoch war laut Lars Patrick Berg , dem Pressesprecher des Landratsamts, bereits der zweite Versuch des Veterinäramts, die Lebensbedingungen der Katzen im Haus zu kontrollieren. „Es lagen Beanstandungen vor, die eine tierschutzrechtliche Kontrolle erforderlich machten“, so Berg. Es sei die Rede von nicht artgerechter Massentierhaltung gewesen. „Das sollte überprüft werden.“ Weil sich die Katzenhalterin beim ersten Besuch eines Arztes mit Händen und Füßen gegen eine Kontrolle gewehrt hatte, sei eine Durchsuchung richterlich angeordnet und die Polizeidirektion Sigmaringen um Unterstützung gebeten worden. Obwohl die Katzenbesitzerin schriftlich über den Termin informiert worden war, öffnete am Mittwoch niemand den Beamten und den Ärzten die Tür.
Schlüsseldienst entfernt das Türschloss
Im Gegenteil: Von innen wurden sämtliche Rollladen heruntergelassen und ein Hund im Inneren des Hauses aufgestachelt. Laut Polizeibericht sahen die Beamten keine andere Möglichkeit, als einen Schlüsseldienst kommen zu lassen, um das Türschloss zu entfernen. Als das geschehen war, stemmte sich der 29-jährige Sohn der Bewohnerin von innen gegen die Tür. Als sich dann doch ein Spalt öffnete, sprühte der Mann mit einem Reizgassprühgerät auf die vier Menschen und verletzte sie damit leicht.
„Nach dieser Auseinandersetzung ist es aber gelungen, die Frau dazu zu bewegen, die Beamten und die Ärzte schließlich doch noch in die Wohnung zu lassen“, so Berg. Laut seinen Informationen wurden im Haus 28 Katzen gefunden. Über den Zustand der Tiere und des Hauses konnte Berg keine Auskunft geben. Fakt sei allerdings, dass die Ärzte der Frau ins Gewissen geredet hätten, die Bedingungen für die Katzen zu verbessern. „Nachkontrollen sind bei diesen Verstößen gegen das Tierschutzrecht auf jeden Fall nötig“, so Berg. Die Pressesprecher der Polizeidirektion Sigmaringen waren am Donnerstag für weitere Informationen nicht erreichbar.