Kuriose Bezeichnung
Das ist die sagenumwobene Todeskreuzung von Krauchenwies
Krauchenwies / Lesedauer: 1 min

Mareike Keiper
Fast wäre es passiert: Eine Frau rollt mit ihrem VW über eine Kreuzung im Wald bei Krauchenwies, trotz Stoppschild. Doch der Opelfahrer, der Vorfahrt hatte, konnte bremsen, zum Unfall kommt es nicht. Die Polizei ermittelt trotzdem und sucht Zeugen.
Diese Stelle ist gemeint
Ob das mit der Kreuzung zusammenhängt? Die nennt sich nämlich laut Polizeimeldung umgangssprachlich „Todeskreuzung“ und meint die Stelle, an der die Strecke von Krauchenwies Richtung Ostrach auf die Landesstraße von Mengen nach Pfullendorf trifft. Das klingt doch mal spannend.
Christian SuggMöglicherweise liegt es an der großen Kreuzung im Wald oder den Stoppstellen.
Passieren dort etwa regelmäßig tödliche Unfälle? Ist das die neue Taktik der Polizei, um Autofahrer vorsichtiger zu machen? Oder ist der Begriff gar sagenumwoben und geht auf eine Zeit zurück, in der die Straßen noch Feldwege waren und die Dorfbewohner dort womöglich Hexen verbrannt haben? Die SZ hakt nach.
So sieht die Realität aus
Eine hilfreiche Antwort gibt es aber nicht. Wie Polizeisprecher Christian Sugg bestätigt, geben die Unfallzahlen den Begriff nämlich nicht her: In den vergangenen zwölf Jahren haben sich dort nur 13 Unfälle ereignet. Keiner von ihnen war tödlich und nicht einmal bei der Hälfte von ihnen hat es Verletzte gegeben.
Deshalb wagt sich die Polizei selbst an Spekulationen: „Möglicherweise liegt es an der großen Kreuzung im Wald oder den Stoppstellen“, teilt Sugg mit.
Oder der Ursprung des Begriffs hängt mit verrückten Vorfällen in der Vergangenheit zusammen? Solange es bei Fast-Unfällen bleibt, können die Krauchenwieser wohl mit ihrer Todeskreuzung leben.