Schon neun Weltrekorde
20-jähriger Bad Saulgauer ist einer der besten Jongleure der Welt
Bad Saulgau / Lesedauer: 4 min

Rudi Multer
Ein 20-Jähriger aus Bad Saulgau marschiert an die Weltspitze der Jongleure: Moritz Rosner hat im vergangenen Jahr an zwei Jonglage -Weltmeisterschaften in den USA teilgenommen. Für seine sportliche Karriere hat er noch einiges vor – und einen klaren Plan, wie er das erreichen kann.
Unglaublich
„Und die können sie alle hochwerfen, ohne dass sie herunterfallen“, fragt eine Frau beim Vorübergehen am Eingang der Schwäbischen Zeitung.
Moritz RosnerInzwischen lassen mich Veranstalter zu Jonglier-Conventions und zu Weltmeisterschaften einfliegen.
Hier posiert Moritz mit vier rot-weißen Keulen in den Armen für das Foto in der Zeitung. „Das glaube ich nicht“, sagt die Frau und geht weiter.
Neun Weltrekorde
So bekannt ist einer der besten Jongleure weltweit in seiner Heimatstadt eben noch nicht. In Jonglierkreisen dagegen kennt man den Bad Saulgauer. In Interviews vor der Weltmeisterschaft erklärt er auf Englisch seine Herkunft und dass alles mit drei Jonglierbällen anfing, die ihm seine Patentante geschenkt hatte.
Moritz Rosner will auch diesen Rekord bald knackenDer Weltrekord mit acht Keulen besteht schon seit längerer Zeit.
Inzwischen hält Moritz Rosner mit 20 Jahren bereits neun Weltrekorde im Jonglieren mit bis zu sieben Keulen. Auf YouTube und auf Moritz Rosners Homepage gibt es Videos, die das Können des 20-Jährigen dokumentieren.
Vor zweieinhalb Jahren hat die „Schwäbische Zeitung“ schon einmal über Moritz Rosner berichtet. Seither ist es mit den Leistungen des Bad Sauglauers weiter stetig bergauf gegangen.
Auf Wettkämpfen unterwegs
„Inzwischen lassen mich Veranstalter zu Jonglier-Conventions und zu Weltmeisterschaften einfliegen“, sagt der 20-Jährige. So konnte er an den Weltmeisterschaften der Jongleure in Iowa und in Las Vegas teilnehmen.
Moritz Rosner traut sich und seinen Fähigkeiten noch einiges zuMit meinen Skills bin ich optimistisch, dass da noch einiges geht.
Die beiden Meisterschaften werden von unterschiedlichen Verbänden und nach unterschiedlichen Regeln ausgerichtet. 2021 – damals wegen Corona noch als Online-Wettbewerb ausgetragen – holte sich Moritz Rosner eine Goldmedaille.
Platz neun in der Weltrangliste
Im vergangenen Jahr kehrte er vom Präsenz-Wettbewerb in Iowa mit einer Silber- und einer Bronzemedaille zurück. Einen ersten, zweiten und dritten Platz belegte Moritz Rosner in Las Vegas. Immer wieder wird der junge Bad Saulgauer in die Liste der 40 weltbesten Jongleure gewählt. Momentan belegt er dort Platz neun. Einladungen erhält Moritz Rosner inzwischen auch vom weltbesten Passingteam für die Jonglage mit Partnern aus Österreich.
Rosner: „Da habe ich inzwischen sehr guten Anschluss gefunden, das Training dort ist sehr inspirierend.“ Diese Verbindung hat für den 20-Jährigen eine besondere Bedeutung. Eine Jonglage-Vorführung dieses Teams war für Moritz Rosner das Schlüsselerlebnis, das ihn motivierte, auch irgendwann einmal genauso weit zukommen.
Pläne für neuen Weltrekord
Moritz Rosner will auch jetzt noch weiter. „Der Weltrekord mit acht Keulen besteht schon seit längerer Zeit“, sinniert er im Gespräch. Der liegt seit 2006 bei 16 Fängen. Jede Keule bleibt zweimal in der Luft. Moritz Rosner will diesen Rekord irgendwann einmal knacken.
Bis zu vier Stunden Training täglich
Seinen Sport betreibt er jetzt schon professionell. Als Vertreter der Randsportart muss er allerdings ohne staatliche Förderung und ohne die großen Sponsoren auskommen. Unterstützung erhält er allerdings von der Franz und Regine Frauenhoffer Stiftung, die speziell Randsportarten unterstützt.
Für die bis zu vier Stunden Training täglich darf er die Fertigungshalle der Baufirma Reisch nutzen. „Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt der 20-Jährige. Haupteinkommen aber sind Auftritte mit Showacts, bei denen Moritz Rosner computergesteuerte Keulen mit LED-Leuchteffekten in ganz unterschiedlichen Farben und Konstellationen durch die Luft wirbeln lässt.
Zweites Standbein
Aber nicht alle Karten setzt Moritz Rosner auf die Jonglage. Demnächst beginnt er ein Studium der Psychologie an der Fernuniversität in Hagen. Ein zweites Standbein sei gerade im künstlerischen Bereich wichtig. „Corona hat gezeigt, wie schnell das ganze System lahmgelegt werden kann.“
Zwangspause wegen Verletzung
Und auf die Gesundheit wird er verstärkt achten. Zuletzt musste er wegen eines Muskelfaserrisses am Bizeps und einer Sehnenscheidenentzündung pausieren. „Das hat mich wachgerüttelt“.
Auf Ernährung achten
Selbst die Ernährung stimmt er auf seinen Sport ab. Mit eiweißreicher Ernährung sorgt er für viel Nahrung für seine Muskeln, mit Krafttraining gleicht er einseitige Belastungen auf. „Mit meinen Skills (Fähigkeiten bei der Jonglage) bin ich optimistisch, dass da noch einiges geht.“
Wer Tricks von Moritz Rosner sehen möchte, findet welche auf seiner Homepage.