Fit für die Zukunft
Claas investiert 30 Millionen Euro in einen Neubau
Bad Saulgau / Lesedauer: 3 min

Dirk Thannheimer
Der Landmaschinenhersteller Claas hat am Montag einen weiteren Meilenstein für seine Zukunft am Standort Bad Saulgau gesetzt. Mit dem Spatenstich wurde der Neubau des Logistikzentrums auf einer Fläche von 9500 Quadratmetern gefeiert. Im Oktober 2025 soll das mehr als 30 Millionen Euro teure Logistikzentrum eröffnet werden.
Ohne Ausfalltage in der Produktion
Die Firma Claas in Bad Saulgau entwickelt sich prächtig. 2020, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft lahm gelegt hatte, „hatten wir null Ausfalltage in der Produktion“, sagte Geschäftsführer Uli Nickol beim Spatenstich. 2021 wurde das beste Ergebnis in der Geschichte von Claas Saulgau eingefahren. Selbst 2022, als es weltweit Lieferschwierigkeiten gab, seien ‐ so Nickol ‐ alle Kunden mit den bestellten Maschinen beliefert worden.
„Claas darf stolz darauf sein, diese schwierige Zeit gut überstanden zu haben“, sagte Bürgermeisterin Doris Schröter, die froh sei über das Bekenntnis der Firma Claas zum Standort in Bad Saulgau. Claas Saulgau gilt als Kompetenzzentrum für Futtererntemaschinen. Mit etwa 850 Mitarbeitern werden unter anderem Mähwerke, Wender, Maisgebisse und die Häckseleinheit für den Claas Jaguar entwickelt.
Lastwagen werden entladen
Der Spatenstich am Montag war der zweite innerhalb von zwei Jahren, nachdem zuvor Geld in ein neues Sozialgebäude und einen Parkplatz für die Mitarbeiter investiert wurde. Im neuen Logistikzentrum, welches das große Lager für die Vorproduktion im Freien ersetzt, werden künftig alle Lastwagen entladen und Kaufteile für die Maschinen von Claas erfasst und gelagert.
Ziel ist es, die Montageprozesse effizienter zu gestalten und den Materialfluss deutlich zu verbessern. Alle kleineren und mittelgroßen Bauteile werden über ein vollautomatisches Hochregallager mit 46.500 Plätzen bereitgestellt.
Partnerschaftliches Verhältnis
Den Auftrag für den Bau des Logistikzentrums erhielt das Bad Saulgauer Bauunternehmen Reisch. Geschäftsführer Hans-Jörg Reisch betonte in seinem Grußwort das partnerschaftliche Verhältnis zu Claas. Zu einer guten Partnerschaft gehöre, dass man immer an ihr arbeite, aufrichtig und fair sei. Reisch blickte zurück, als er zu Verhandlungen am Stammsitz in Harsewinkel war und abends bei seiner Rückkehr in Bad Saulgau den Zuschlag erhielt.
Der Neubau hält die Energieeffizienzstandards und die KfW40-Richtlinien ein. Die gesamte Dachfläche wird für Photovoltaik mit einer Leistung von 960 kWp genutzt werden. Zusätzlich wird eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zur Temperaturregelung im Büro- und Logistikbereich installiert.
Im südlichen Bereich
Der Standort des neuen Logistikzentrums ist der südliche Bereich des Werksgeländes liegen. Um ein gleiches Niveau von Logistik und Montage zu erreichen, müssen fünf Meter Gelände abgetragen, was etwa 90.000 Kubikmeter Erde entspricht. Pflastersteine werden separat gesammelt, um später in recycelter Form für Claas wiederverwendet zu werden.
Um die große Fläche voll zugänglich zu machen, musste die Bepflanzung an der Paradiesstraße und teilweise entlang des Radweges entfernt werden. In Zusammenarbeit mit dem Umweltbeauftragten wird schon jetzt ein Bepflanzungskonzept erarbeitet, um ein artenreiches Biotop mit heimischen Gehölzen aufzubauen.
Entlastung für die Anwohner
Verbunden mit der Neugestaltung der Logistikprozesse wird auch der Lastwagenverkehr neu geordnet, was zu einer Verkehrsentlastung für die Anwohner der Paradiesstraße führt, weil der Anlieferverkehr über die Altshauser Straße gelenkt wird.
Hans-Jörg Reisch ist indes wieder einmal zuversichtlich, dass die geplante Bauzeit eingehalten und spätestens im Oktober 2025 das neue Logistikzentrum eröffnet werden kann. Etwa 70 Mitarbeiter sollen dann im Neubau ihrer Arbeit nachgehen.