Bad Saulgau
65 Jahre Nikolausgilde Bad Saulgau
Bad Saulgau / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Die Nikolausgilde in Bad Saulgau feiert in diesem Jahr ihr 65jähriges Bestehen. Mit der Gründung der Gilde 1958 bekam die Tradition des Nikolaus in Bad Saulgau ihr christliches Fundament zurück. Aus dem oft Angst einflößenden Nikolaus, der mit einem wilden Knecht Ruprecht unterwegs war, machte die Gilde wieder einen Bischof der Güte und der Nächstenliebe.
So etwas wie der Ur-Nikolaus in Bad Saulgau war Josef Kreidler. Schon vor der Gründung der Gilde besuchte er am Nikolausabend, dem 5. Dezember, die Familien ‐ und grenzte sich von den „wilden“ Klosa ab, die es damals noch gab und die unter Kindern etwa mit klirrenden Ketten Angst verbreiteten.
Der damalige Kaplan Bernhard Reck nahm diese neue Form der Nikolausfeiern in Familien auf. Es war die Geburtsstunde der Nikolausgilde. Einer der Mitbegründer war Erich Köble, der die Nikolausgilde 36 Jahre leitete. „Die christlichen Werte sollen wieder im Vordergrund stehen“, sagt Florian Strobel , seit 2002 Erzbischof der Gilde, über den Sinn der Nikolausfeier.
In diesem Jahr werden rund um den Nikolaustag 14 Nikolauspaare unterwegs sein, um die Kinder zu besuchen. Bevor dies soweit ist, feiert die Gilde am Samstagabend, 2. Dezember, das 65jährige Bestehen. Das Fest startet mit einem feierlichen Pontifikalamt. Nachdem Weihbischof Thomas Maria Renz an diesem Abend, ebenso wie Dekan Peter Müller bei der Verabschiedung von Bischof Gebhard Fürst sind, ist es Florian Strobel gelungen, mit dem eremetierten Abtprimas der Benediktiner Notker Wolf, einer der weltweit bekanntesten Benediktinerpersönlichkeiten für diesen Gottesdienst und als Festprediger zu gewinnen. Der bekannte Ordensmann, der dem weltweiten Benediktinerorden von 2000 bis 2016 in Rom als höchster Repräsentant vorstand, gehört aktuell zu den meistgelesenen geistlichen Autoren in Deutschland.
„So wird einerseits eine Brücke zur langjährigen benediktinischen Ordenstradition geschlagen und andererseits haben wir einen spirituellen Menschen in unserer Mitte, der mit seiner sehr bodenständigen und menschenfreundlichen Art die Botschaft des Evangeliums den Gläubigen näher bringen wird“, freut sich Florian Strobel.
Der breiten Öffentlichkeit wurde Notker Wolf auch durch seine Liebe zur Rockmusik bekannt. So trat er als Ordensmann schon mit der Band „Deep Purble“ auf und spielt Gitarre und Querflöte. Das Pontifikalamt, das von Matthias Burth an der Orgel und den Donaulerchen musikalisch mitgestaltet wird, findet am Samstag, 2. Dezember, um 18 Uhr in der St. Johanneskirche statt. Die Bad Saulgauer Nikoläuse freuen sich über ein möglichst zahlreichen Besuch des Gottesdienstes, der sicher nachhaltigen Eindruck hinterlassen wird.