Balkon als Stromquelle

Tuttlinger erhalten bares Geld für Balkonkraftwerke

Tuttlingen / Lesedauer: 2 min

Die Mini–PV–Anlagen können bis zu 600 Watt Strom erzeugen. Das kann den Stromverbrauch im Haushalt senken. So kommen Bürger an die Vergünstigung.
Veröffentlicht:16.03.2023, 05:00

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Ein eigenes kleines Solarkraftwerk auf dem Balkon. Wer in Tuttlingen künftig vorhat, sich so eine Anlage zu beschaffen, kann auf eine Förderung der Stadt hoffen. 125 Euro pro Kraftwerk will die Stadt zuschießen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat am Montag gefasst.

600 Watt Nennstrom schaffen die geförderten Solarkraftwerke — wenn die Sonne scheint. Das ist die zulässige Obergrenze in Deutschland. „Zugegeben, damit kann man damit sicherlich nicht den kompletten Haushalt mit Strom versorgen, aber ein bisschen dazu beitragen“, erläuterte Oberbürgermeister Michael Beck in der Sitzung des Gemeinderates, in der die Pläne vorgestellt wurden.

Balkon, Flachdach, Terrasse, Garten

Bei den Balkonsolarkraftwerken handelt es sich um kompakte Solaranlagen, die beispielsweise an Balkongeländern, einem Flachdach, der Terrasse oder dem Garten aufgestellt beziehungsweise befestigt werden können. Gedacht sind die kleinen Kraftwerke für den privaten Verbrauch. „Natürlich müssen Mieter es aber mit dem Vermieter absprechen“, sagt Beck.

Die Technik ist mittlerweile weit fortgeschritten, da ist es gut, wenn Tuttlingen sich nicht abhängen lässt.

Hans–Peter Bensch

Kostenpunkt: Ab 500 Euro. Realistisch sieht die Verwaltung die Anschaffungskosten aber bei rund 1000 Euro. Dass sich die Stadt an den Kosten beteiligt, findet LBU–Stadträtin Ulrike Martin „ein gutes Signal“. Ähnlich sieht das auch FDP–Rat Hans–Peter Bensch: „Die Technik ist mittlerweile weit fortgeschritten, da ist es gut, wenn Tuttlingen sich nicht abhängen lässt“.

Anmeldung bei Stadtwerken erforderlich

Und was wird benötigt, um ein solches Solarkraftwerk auf dem heimischen Balkon zu installieren? „Eine herkömmliche Steckdose“, heißt es in der Vorlage. Zudem sind eine Anmeldung bei den Tuttlinger Stadtwerken und eine Anmeldung bei einem Register der Bundesnetzagentur notwendig.

Ich hab nichts gegen Balkonkraftwerke, viel mehr gegen Förderprogramme.

Frieder Schray

Die Stadt rechnet mit Ausgaben von 10.000 Euro. Für die Förderung muss sie noch eine entsprechende Richtlinie ausarbeiten. Sobald das passiert ist, soll der Förderantrag im Laufe des Jahres über die Homepage der Stadt Tuttlingen abrufbar sein.

Kritik von CDU

Kritische Stimmen dazu gab es dazu von CDU–Rat Frieder Schray: „Ich hab nichts gegen Balkonkraftwerke, viel mehr gegen Förderprogramme“, sagte er.

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Blickt man in den Landkreis, dann sieht man, dass Tuttlingen mit dem Vorhaben nicht alleine ist. Auch Spaichingen gewährt einen einmaligen Zuschuss pro Wohneinheit von 100 Euro für die steckerfertigen Photovoltaikanlagen.