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Karls Hotel als Booster für den Tourismus in Sigmaringen

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Die Zahl der Übernachtungen macht in Sigmaringen einen Satz nach vorn. Der Grund: das im vergangenen Jahr eröffnete Karls Hotel. Sogar die anderen Hoteliers jubeln.
Veröffentlicht:24.05.2022, 11:28

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Ohne Brimborium hat das neue Sigmaringer Hotel vor genau einem Jahr seine Pforten geöffnet. Die Zahlen, die Betreiber Soufyen Charni seinem Buchungssystem entnimmt, sind besser als erwartet.

Knapp 15.000 Übernachtungen gehen im Jahr 2021 auf das Konto von Karls Hotel. Das Vier-Sterne-Haus ist der erwartete Magnet: Jeder vierte Gast, der in Sigmaringen übernachtet – inklusive Campingplatz und Jugendherberge – checkt im Hotel unterm Schloss ein. Insgesamt gibt das Statistische Landesamt die Zahl der Übernachtungen für das Jahr 2021 mit rund 46.500 an. Die Gäste von Karls Hotel sind in diesen Zahlen nicht enthalten, weil Charni seine Daten bislang nicht meldete.

Kein reines Touristenhotel

Sowohl Touristen als auch Geschäftsreisende übernachten im neuen Hotel: Charni hat die Zahlen nicht genau ausgewertet, aber er geht davon aus, dass sich die beiden Gruppen ungefähr die Waage halten.

Zahl der Übernachtungen geht auf die 100.000 zu

Rechnet man die ersten fünf Monate des neuen Jahres hinzu, steigt die Zahl der Übernachtungen auf rund 20.000 an. Vor Corona erfassten die Statistiker in Sigmaringen knapp 80.000 Übernachtungen. Wenn die Pandemie überwunden ist und die Zahlen das frühere Niveau erreichen, dürfte Sigmaringen in wenigen Jahren die Marke von 100.000 Übernachtungen überschreiten.

Das sagen die Vertreter vom Jägerhof und der Traube

Die Hotelierskollegen von Charni, die den Werdegang des neuen Hotels mit einer gewissen Skepsis verfolgten, sind zwischenzeitlich positiv gestimmt. Andreas Zeller vom Hotel Jägerhof sagt: „Ich bin froh, dass das Hotel da ist, weil es zusätzliche Gäste nach Sigmaringen bringt.“

Karls Hotel habe eine Lücke geschlossen, denn in der Stadt habe es insgesamt zu wenig Übernachtungsmöglichkeiten gegeben. Vor etlichen Jahren schloss der Fürstenhof seine Pforten, im vergangenen Jahr gab der Alte Fritz sein Geschäft auf. In der Aufstellung des Statistischen Landesamts sinkt die Zahl der Übernachtungsbetriebe von 16 auf 14.

Traube eröffnet neue Ferienwohnungen

Manuela Stahl vom Hotel Traube unterstreicht das positive Stimmungsbild: „Wir sind schon jetzt beinahe jeden Tag ausgebucht. Und immer mehr Gäste reservieren im Voraus.“ Da die 35 Betten am Marktplatz gut ausgelastet sind, hat das Team um Familie Stahl im Haus Bisinger, das seit einigen Jahren zur Traube gehört, in zwei neue Ferienwohnungen investiert. Sie werden in dieser Woche bezogen.

Verglichen mit dem neuen Hotel können Gäste in der Traube günstiger übernachten. Deshalb würden sich die Betriebe gut ergänzen, so Stahl. Kollege Zeller vom Jäger zeigt sich mit der Buchungslage zufrieden – auch, weil seine Stammkunden seinem Haus weiter die Treue halten.

So sieht die Auslastung aus

Zurück zu den Zahlen des neuen Hotels: Charni gibt die Auslastung, also die Quote der belegten Zimmer, im vergangenen Jahr mit 70 Prozent an. In den Sommermonaten war sein Haus in den Ferien und am Wochenende häufig ausgebucht. In den Wintermonaten gingen die Zahlen nach unten. Im Januar und Februar kam das Hotel auf eine Auslastung von 25 Prozent, im Mai klettert sie bislang auf über 80 Prozent.

Die Touristiker in Sigmaringen gehen mit Rückenwind in die neue Saison.