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Klosterstadt

Wissenschaftlicher Beirat hat noch keinen Vorsitzenden

Meßkirch / Lesedauer: 3 min

Beim Treffen am Tag der Eröffnung der Klosterstadt waren nur wenige Mitglieder da – Ende des Jahres gibt es die nächste Sitzung
Veröffentlicht:05.07.2013, 18:35

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Die Geburt des wissenschaftlichen Beirats der Klosterstadt war schwer – und so richtig abgeschlossen ist sie immer noch nicht. Der Verein Karolingische Klosterstadt unter dem Vorsitz von Bert M. Geurten war kurz vor der Eröffnung von Campus Galli in die Kritik geraten, weil es den Beirat zwar geben sollte, die Mitglieder sich untereinander aber immer noch nicht kannten.

Wie die SZ berichtete, soll der wissenschaftliche Beirat bei Fragen hinzugezogen werden, die Aspekte des mittelalterlichen Bauens oder Arbeitens auf der Baustelle betreffen. Die meisten Mitglieder sind Historiker an verschiedenen Hochschulen und Universitäten. Doch es zählen unter anderem auch ein Tierarzt und Ernst Tremp, der Stiftsbibliothekar von St. Gallen, dazu.

Am Eröffnungstag der Klosterstadt sollte sich der wissenschaftliche Beirat konstituieren. „Aber es waren nur sechs oder sieben Mitglieder anwesend“, sagt Geurten. Aus diesem Grund sei auch noch kein Vorsitzender gewählt worden. „Das machen wir alles Ende des Jahres bei einem größeren Treffen“, sagt Geurten. „Bis dahin können wir langfristiger planen.“ Er räumt ein, dass die Anwesenden am 22. Juni „ein bisschen Frust darüber herausgelassen haben, dass das mit dem wissenschaftlichen Beirat alles so lange gedauert hat“. Aber: „Es ging eben nicht anders – wir haben ja selbst erst im Februar erfahren, dass wir eröffnen.“ Bei dem Treffen haben die Mitglieder laut Geurten zunächst einmal Meinungen ausgetauscht, die Stimmung sei sehr freundschaftlich und konstruktiv gewesen. „In Zukunft bekommt der wissenschaftliche Beirat dann konkrete Projekte, die er bearbeiten kann.“ Das erste wird der Bau der Holzkirche sein. Sie soll als eine Art Interims-Gotteshaus dienen, bis irgendwann die große Steinkirche steht. „So hätten es die Mönche im Mittelalter auch gemacht“, sagt Geurten. Der Beirat könne seine Expertise einbringen, „und dann werden wir natürlich auch auf ihn hören“.

Der Vorsitzende des Vereins Karolingische Klosterstadt macht aber deutlich, dass die Kompetenzen des Beirats begrenzt sein werden. „Wenn es um die Bebauung des Geländes geht, entscheiden wir“, sagt er. „Und wenn es um Fragen der Wirtschaftlichkeit oder Sicherheit geht, auch.“

Das heiße aber nicht, dass der wissenschaftliche Beirat nur auf dem Papier ein Mitspracherecht bekommen solle– denn viele Aspekte berührten diese sensiblen Punkte ja schließlich gar nicht. Zudem müssten sich ein Experte für Wassertechnik des 9. Jahrhunderts und ein Tierarzt, der sich mit mittelalterlicher Medizin auskennt, nicht über dieselben Themen Gedanken machen, hatte Geurten im Mai dieses Jahres gesagt.

„Künftig wird der wissenschaftliche Beirat regelmäßig von uns angeschrieben und über Aktuelles informiert. Dann hat er jeweils vier Wochen Zeit, um sich zu äußern oder sein Veto einzulegen.“ In Zukunft soll es darüber hinaus mindestens einmal im Jahr eine gemeinsame Sitzung geben.