StartseiteRegionalRegion SigmaringenEngelswiesKleinfamilie sucht nach Brand dringend eine Bleibe

Kleinfamilie

Kleinfamilie sucht nach Brand dringend eine Bleibe

Engelswies / Lesedauer: 4 min

Derzeit leben Lydia Rock, ihre Tochter und ihre Tiere wieder bei ihrem Mann – von dem sie sich vor dem Unglück getrennt hatte. Auch deshalb sucht sie eine Übergangswohnung.
Veröffentlicht:18.12.2022, 17:00

Von:
Artikel teilen:

Sie ist Mutter einer fünfjährigen Tochter, liebt Tiere über alles und braucht für einen überschaubaren Zeitraum dringend eine kleine Wohnung: Lydia Rock hat vor einigen Wochen bei einem Brand ihre Katze, den Großteil ihrer Wohnungseinrichtung und viele persönliche Dinge verloren. An ein Zurückkehren in die verrauchte und verrußte Wohnung ist vorerst nicht zu denken. Deswegen sucht die junge Frau dringend eine Bleibe für die Dauer von etwa sechs Monaten, denn dann möchte sie mit ihrer Tochter und den Tieren unbedingt wieder zurück nach Engelswies .

Handyakku entzündet sich

Der Schock sitzt noch immer tief. An jenem Sonntag im November, als Lydia Rock mit ihrer Tochter auf dem Rückweg von einem Besuch bei ihrer Schwester ist, erhält sie den Anruf, dass es in ihrer Wohnung brennt. Der Akku eines Handys, das an der Ladeschale hing, hatte sich entzündet. Rocks Mann, von dem sie sich vor einiger Zeit getrennt hat, ist bereits mit seinen Kameraden vor Ort. Christian Rock ist Feuerwehrmann.

Katze Mika erstickt im Rauch

„Hol mir die Tiere raus“, ruft Lydia Rock ins Telefon. Alles andere ist ihr zu diesem Zeitpunkt nicht wichtig. Nur, dass weder Menschen noch Tiere zu Schaden kommen. Christian Rock lotst die Feuerwehrleute durch die Wohnung, er selbst muss draußen bleiben. Der Hund Rantanplan und drei Katzen können gerettet werden. Mika, eine vierte Katze, schafft es nicht mehr hinaus und erstickt im Rauch.

„Für mich sind Tiere den Menschen gleichgestellt“, sagt Lydia Rock traurig, als sie an den Tag des Brandes zurückdenkt. Sie sitzt in der Küche ihrer Mutter, neben ihr Christian Rock. Beide haben trotz ihrer Trennung ein freundschaftliches Verhältnis. Der 40-Jährige hat Lydia, die gemeinsame Tochter Miryana sowie den Hund und die drei Katzen bei sich aufgenommen. „Das wird aber auf Dauer in meiner kleinen Dachwohnung zu eng“, sagt er.

Ein Aufruf bringt das Nötigste

Gleich nach dem Brand hatte Lydia Rocks Mutter einen Aufruf gestartet, um das Nötigste an Kleidung, Wäsche und Hygieneartikeln zu beschaffen. Die Unterstützung sei enorm gewesen, sagt Lydia Rock. „Mittlerweile haben wir genügend Sachen, sodass ich auch aussortieren kann, was verschmutzt oder kaputt ist.“

Die Küche kann gerettet werden

Das komplette Wohn- und Schlafzimmer sowie das Bad sind den Flammen zum Opfer gefallen, die Küche konnte – bis auf die Elektrogeräte – gerettet werden. Lydia Rock ist froh, dass die Hausratversicherung schnell und unkompliziert geholfen hat. „Aber was ich sonst alles ausfüllen musste: Jede Tube, jedes Make-up, jedes Kleidungsstück – da habe ich erst einmal gemerkt, wie viel Zeug man so hat“, sagt die 29-Jährige und muss dann doch über sich selbst lachen.

Auch Spielsachen fallen den Flammen zum Opfer

Auch die Spielsachen ihrer Tochter sind teilweise verbrannt. „Aber ihr kleiner Plüschhase saß noch auf dem Sofa und hatte bis auf einen kleinen Brandfleck alles gut überstanden“, erzählt Christian Rock.

Die fünfjährige Miryana vermisst ihre Katze Mika. Und ihre Freunde in Engelswies. Seit 2018 wohnen die Rocks dort und sie wollen auf jeden Fall so schnell wie möglich wieder zurück. „Weil wir da nicht so einen weiten Weg zum Kindergarten haben“, sagt Miryana.

Bis zur Rückkehr wird ein halbes Jahr vergehen

Doch bis es so weit ist, wird mindestens ein halbes Jahr ins Land gehen, schätzt Lydia Rock. Deswegen sucht die 29-Jährige dringend Wohnraum für sich, ihre Tochter, den Hund und die drei Katzen. „Zwei Zimmer mit Küche und Bad, möglichst ebenerdig, würden schon genügen“, sagt sie, während Rantanplan ruhig auf ihrem Schoß sitzt und sich hinter den Ohren kraulen lässt. Lydia und Christian Rock sind sehr dankbar für die „wahnsinnig viele Hilfe“, die sie bisher erhalten haben. Aber ein großer Wunsch bleibt: eine Unterkunft für die nächsten sechs Monate.