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Sie sind nicht nur da, wenn es brennt

Lindau / Lesedauer: 3 min

„Reinschauen“: Besucher erleben die Feuerwehren hautnah
Veröffentlicht:23.09.2019, 06:00

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Die Zahlenfolge 112 kennen schon kleine Kinder auswendig. Neben der für die Polizei ist es eine der wichtigsten im Alltag. Wo immer Menschen in missliche Lagen geraten, ist die Feuerwehr im Einsatz. Wie das aussieht und wer beim Einsatz in den Uniformen steckt, das konnten sich Interessierte an diesem Wochenende beim schwäbischen Feuerwehrtag unter dem Motto „Reinschauen bei Deiner Feuerwehr“ anschauen. Im unteren Landkreis beteiligten sich die Freiwilligen Feuerwehren Nonnenhorn, Niederstaufen, Wasserburg, Bodolz, Weißensberg und Lindau .

Die Freiwillige Feuerwehr in Nonnenhorn gab am Samstag den Startschuss mit einer Übung der Jugendfeuerwehr zum Abschluss des Berufsfeuerwehrtages. Nachdem die Jugendlichen 24 Stunden, in denen sie ungefähr sechs echte Einsätze gefahren sind, im Dienst waren und, wie es bei der Berufsfeuerwehr üblich ist, in der Wache geschlafen hatten, mussten sie nun einen Brand in einer Schreinerei löschen. Natürlich wurde zu diesem Übungszweck kein echtes Feuer gelegt, ein Raucherzeuger simulierte den Brand.

Die restlichen Feuerwehren des Landkreises zogen am Sonntag nach. Den ganzen Tag über standen den Gästen des „Reinschauen-Tages“ die Türen der Wehren offen. Dort schauten sie nicht nur die Gefährte und Gerätschaften der täglichen Arbeit an, oft durften sie sich auch selbst als Feuerwehrmann und -frau versuchen. So stand beispielsweise für die Kinder eine Kübelspritze bereit. Ähnlich dem Dosenwerfen hieß es dann „Wasser Marsch“, um Holz-Flammen, die an einem Holz-Haus hängen, abzuspritzen. Dabei trafen die Kinder oft nicht nur die Flammen, sondern auch sich selbst oder die umstehenden Leute.

Mit den Einsatzübungen boten die Feuerwehren ihren Gästen was zum Staunen. In Wasserburg blieben die Passanten gespannt stehen, als sie einen Menschen aus einem unter einem Baum eingeklemmten Auto retteten. Um die Handlungen der Einsatzkräfte verständlich darzustellen, erklärte ein Feuerwehrmann des Löschzuges die ganze Zeit, was bei der Übung passiert.

Puppe fällt aus 16 Metern aufs Sprungtuch

Bei der Hauptwache in Lindau ging es in schwindelerregende Höhen, um zu zeigen, wie ein Sprungtuch funktioniert. Mit der Drehleiter ging es 16 Meter in die Höhe. Von hier aus wurde eine Puppe, mit einem Gewicht von etwa 80 Kilogramm, auf das Sprungtuch fallen gelassen.

In Lindau haben sich alle vier Löschzüge der Stadt für den Tag zusammengetan. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet rund 170 Freiwillige bei der Feuerwehr. Max Witzigmann, erster Kommandant der Feuerwehr Lindau, ist zufrieden mit dem Tag: „Bereits um zehn Uhr kamen hier die ersten Leute, wir hatten gerade mal die Türen geöffnet.“ Mit der Aktion möchte der Bezirksfeuerwehrverband Schwaben neue Mitglieder werben. Da es in Lindau keine Berufsfeuerwehr mehr gibt, werden alle Einsätze von den Ehrenamtlichen gestemmt, erklärt Witzigmann. Und dabei zählt jeder Einzelne.