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Weihnachten

Enorm wichtiges Wochenende für die Islanders

Lindau / Lesedauer: 4 min

Lindau trifft in der Eishockey-Oberliga Süd auf Pre-Play-off-Hauptkonkurrent Passau und Schlusslicht Klostersee
Veröffentlicht:12.01.2023, 19:26

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Die EV Lindau Islanders sind wieder dran. Bis auf vier Zähler hat sich der EVL an den ersten Pre-Play-off-Platz der Eishockey-Oberliga Süd herangekämpft. Auf dem zehnten Rang stehen noch die EHF Passau Black Hawks, aber die Islanders blasen nun zum großen Angriff auf die Niederbayern. Beide Mannschaften begegnen sich am Freitagabend in der Lindauer Eissportarena (19.30 Uhr, live auf SpradeTV) – für die Islanders um Headcoach John Sicinski ist es die Gelegenheit, Passau ganz dicht auf die Pelle zu rücken. Anschließend peilt der EVL in Grafing drei Pflichtzähler gegen das abgeschlagene Schlusslicht EHC Klostersee (Sonntag, 17.30 Uhr) an.

Für die Lindauer ist diese Tabellenkonstellation die Belohnung für einen positiven Weg. Sicinski trat das Traineramt bei den Islanders Mitte November an. Er kam als Nachfolger von Stefan Wiedmaier, der nach einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen die HC Landsberg Riverkings entlassen wurde. Die darauffolgenden drei Spiele verlor Lindau unter dem Interimsduo Marko Sakic und Sebastian Schwarzbart. Als dauerhafte Lösung präsentierte der EVL dann Sicinski. Ein Deutsch-Kanadier, der beim Deggendorfer SC und den Starbulls Rosenheim viel Oberliga-Erfahrung sammelte. Von Beginn an sah er eine hohe Qualität im Lindauer Kader, doch schaffte er nach zuvor nur zwei Siegen aus den ersten 14 Saisonbegegnungen auch nicht auf Anhieb den Turnaround: Sieben seiner acht ersten Spiele gingen verloren. Schon da setzten die Inselstädter mit dem 4:3-Sieg gegen den SC Riessersee oder dem 2:3 nach Verlängerung gegen die Starbulls Rosenheim erste deutliche Zeichen. Die Punkte gegen die Topteams steigerten das Selbstvertrauen der Islanders, die dann kurz vor Weihnachten eine Siegesserie starteten. Es gab drei Dreier am Stück – insgesamt fünf der vergangenen acht Begegnungen gingen an Lindau.

Mit Konsequenz zum Heimsieg

Besonders stark präsentierten sich die Islanders am vergangenen Sonntag beim 6:3 gegen den EC Peiting – ein Spiel, in dem Kontingentspieler Ace Cowans mit einem Hattrick erstmals seine ganze Torgefahr zeigte. Sicinski bescheinigte seinem Team danach eine „Topleistung, kämpferisch und auch spielerisch“. Der 48-Jährige hat aus einer guten Mannschaft eine echte Einheit geformt, die in den meisten Spielen alles aus sich herausholt. Es gibt noch Ausnahmen, beim 1:6 im Derby beim ECDC Memmingen spielte der EVL leidenschaftslos. Danach sprach Sicinski von der „peinlichsten Vorstellung“ in seiner Amtszeit und brachte sein Team wieder in die Spur. Es folgte der Sieg in Höchstadt (4:1), ein ordentlicher Auftritt in Rosenheim (2:5) und eben der gelungene Erfolg gegen Peiting (6:3), indem die Lindauer vor allem auch technisch ihr bisher bestes Spiel ablieferten.

Die drei Punkte sollen nun auch am Freitag unbedingt in Lindau bleiben. Sicinski baut dabei auch auf den Rhythmus, den Passau gerade nicht hat. Krankheitsbedingt musste das Team aus der Drei-Flüsse-Stadt „die letzten drei Spiele absagen“, so der EVL-Trainer. „Mal schauen, wie fit die sind.“ Er fordert von seinen Spielern, den Gegner sofort unter Druck zu setzen. „Wir sind zu Hause und wollen konsequent zur Sache gehen. Wir müssen das ausnutzen“, betonte Sicinski. Bisher setzte sich in beiden Duellen jedoch Passau durch. Zum Saisonauftakt siegten die Black Hawks mit 6:2 in Lindau und vor etwa einem Monat endete das erste Aufeinandertreffen in Passau mit 4:2 für die Gastgeber.

So lange fällt Dieter Geidl mindestens aus

Sorgen macht weiterhin die Goalie-Situation in Lindau. Die Lage ist angespannt, unter anderem weil Matthias Nemec nach wie vor verletzt fehlt. In dieser Woche mussten die Islanders nun eine weitere Hiobsbotschaft verkraften. Förderlizenzspieler Dieter Geidl wird aufgrund einer Oberkörperverletzung mindestens bis Ende des Monats ausfallen. Das verkündete DEL2-Club ESV Kaufbeuren, Stammverein des 19-Jährigen. Nicht ganz eingeplant werden kann momentan zudem Leon Doubrawa. Durch die Verletzung von Sami Aittokallio wird er immer wieder bei den Bietigheim Steelers in der DEL gebraucht. Die Steelers befinden sich aktiv auf Torhütersuche, konnten hier aber noch keinen Vollzug vermelden.

Sehr gefragt ist bei den Islanders momentan deshalb der 28 Jahre alte Backup Dominik Hattler, der mitten in der Saison aus dem Ruhestand geholt wurde und seine Aufgabe in den 100 Minuten gegen Rosenheim sowie Peiting überraschend gut machte und damit die Sorgen der Islanders zumindest für einen Moment etwas linderte. Noch ohne Bewährungsprobe ist EVL-Jungspund Timo Polzer. Der 18-Jährige nahm schon sechsmal auf der Bank Platz und könnte auch im sportlich wichtigen Wochenende im Kader stehen.