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Gallionsfigur

Sünder nennt Genossen "dumm" und "unterirdisch"

OSTALBKREIS / Lesedauer: 2 min

Sünder nennt Genossen "dumm" und "unterirdisch"
Veröffentlicht:29.09.2009, 12:35

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  • IPF- UND JAGST-ZEITUNG
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Die Forderung des Berliner SPD-Landesverbands nach einen kompletten Neustart ohne die Gallionsfiguren Steinmeier, Steinbrück und Müntefering nennt Sünder "unterirdisch". Die 39-Jährige sagte wörtlich: "Es hat keine Qualität, wenn die, die selber ein schlechtes Ergebnis eingefahren haben, jetzt Blut sehen wollen." Im Gegenteil benötige die Partei die Erfahrung guter Leute weiterhin. Allerdings räumt sie ein, dass Müntefering ein Zeichen setzen könnte, wenn er sich zurückzöge. Dass Finanzminister Steinbrück jedoch in Frage gestellt werde, sei "unerträglich".

Sünder ist nicht gegen einen Neubeginn. Nur mit der Art, die sich aktuell abzeichnet, ist sie nicht einverstanden. "Natürlich", sagt sie, "wäre es der einfachste Weg, jetzt zu sagen: Weg mit Hartz IV, weg mit der Rente mit 67. Aber das wäre nicht ehrlich und nicht glaubwürdig." Die Orientierung müsse freilich nach vorne gehen, "aber nicht blindwütig, sondern mit Konzept". Das gelte sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Auch in Baden-Württemberg müsse die SPD über ihre Fehler nachdenken. Ob die Landesvorsitzende Ute Vogt dabei ihren Stuhl räumt oder nicht, sei die Gretchenfrage. Sünder bleibt diplomatisch: "Wenn sie den Weg frei macht und bereit zu diesem Signal ist, hat das meinen Respekt."

Ihre eigene Kandidatur bezeichnete Sünder gestern als "Himmelfahrtskommando". Nachdem sie beim Landesparteitag ausgebootet und auf einen hinteren Listenplatz abgeschoben worden war, sei es ein Zeichen in Richtung Stuttgart gewesen, dass man so mit dem ländlichen Raum nicht umgehen kann. Weil sie mit ihrem Erst-Stimmen-Ergebnis aber zufrieden ist, und sogar deutlich mehr Wählerzuspruch erfahren hat, als Ute Vogt , schließt es Sünder weder aus, im neuen Landesvorstand wieder eine Rolle zu spielen, noch in vier Jahren erneut anzutreten. Diesmal auf einem guten Listenplatz. Wenn es die Partei so will.