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Ein Krankenhauskeim legt Oberkochens neues Sportzentrum lahm

Oberkochen / Lesedauer: 3 min

Wegen einer Verunreinigung im Trinkwasser verschiebt sich die Eröffnung von Hallenbad und Sporthalle im „Schwörz“ um Wochen wenn nicht sogar Monate. Auch Schulen und Vereine leiden.
Veröffentlicht:21.11.2023, 14:50

Von:
  • Viktor Turad
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Mit einer für die Stadt unerfreulichen Nachricht hat Bürgermeister Peter Traub in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Oberkochener Gemeinderats aufgewartet: Die Eröffnung des Sportzentrums im „Schwörz“ muss auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Der Grund: Wegen eines Keims im Trinkwasser gibt es keine Freigabe für die gesamte Anlage. Der sei als Krankenhauskeim bekannt, mit dem nicht zu spaßen sei, weswegen der Grenzwert bei exakt Null liege. Es handele sich um einen einzigen Keim, dem man aber bislang trotz aller Bemühungen nicht beigekommen sei, sagte Traub.

Im Februar hätten Hallenbad und Sporthalle im „Schwörz“ eingeweiht werden und in Betrieb gehen sollen. Keimprobleme im Trinkwasser verhindern dies nun. Davon betroffen sind laut Bürgermeister aber nicht nur das Kocherbad, sondern auch die Duschen in der Sporthalle, weil das Wasser in allen Leitungen ist und diese zusammenhängen. Dass es ein Keimproblem gibt, habe man erst bei der Wasserprobe feststellen können, sagte Jochen Breitweg, der Wassermeister der Stadtwerke, und somit sei der unverrückbare Grenzwert Null nicht einzuhalten. Das Ventil habe man nun zum vierten Mal getauscht und man sei dicht dran, den Keim zu knacken. Dieser sei aber ziemlich resistent und schwierig zu entfernen.

Bürgermeister Peter Traub stellte klar, dass die Sicherheit der Badegäste absolute Priorität habe. Es werde nichts vertuscht oder ignoriert. Aber auch dann, wenn das Ergebnis der Proben negativ sei, wenn also der Keim beseitigt sei, brauche es einen Vorlauf von einigen Wochen, bis das Sportzentrum eröffnet werden könne. Erst müsse man beispielsweise die Technik in Betrieb nehmen, die Leitungen spülen und die Becken füllen, was allein sechs Wochen brauche. Somit könne man sich jetzt auf keinen Eröffnungstermin festlegen. „Aquafit“ und Hallenbad parallel geöffnet zu halten, sei keine Option, unterstrich das Stadtoberhaupt. Das Personal könne nicht an zwei Orten gleichzeitig tätig sein.

Das neue Kocherbad, das das 1962 eröffnete „Aquafit“, das damals erste Hallenbad im Landkreis Aalen, ersetzt, ist Teil des künftigen Sportzentrums im „Schwörz“, das mit Kosten von 38 Millionen Euro die größte Investition in der Geschichte von Oberkochen ist. Dass es Probleme mit dem Eröffnungstermin geben könnte, hat sich jedoch bereits seit einigen Tagen abgezeichnet. Ende Oktober hatte die Verwaltung mitgeteilt, die bis jetzt gezogenen Proben seien nicht einwandfrei. Dies bedeute, dass sämtliche Anschlüsse und unter Umständen Hauptleitungen wieder außer Betrieb genommen, Armaturen ausgebaut, gespült, desinfiziert und erneut eingebaut werden müssten. Aus diesem Grund könne das Kocherbad nicht, wie ursprünglich geplant, im Dezember in Betrieb genommen und eröffnet werden. Die Rede war dann von einem Eröffnungstermin im Januar oder Februar. Nun ist also auch dies hinfällig.

Uwe Marianek (FBO) fragte im Gemeinderat, welche Folgen dies für die Vereine habe. Schwimmkurse und Schwimmtraining müssten verschoben werden, sagte Bürgermeister Traub. Auch für den Sport und die Schulen werde es Einschränkungen geben. „Jeder muss jetzt mit dem zurecht kommen, was da ist.“