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Auswirkungen der Corona-Pandemie

Insolvenz: So geht es bei Kiener Maschinenbau weiter

Lauchheim / Lesedauer: 2 min

Das Unternehmen hat im Mai einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Jetzt gibt der Insolvenzverwalter neue Details bekannt.
Veröffentlicht:13.07.2023, 13:43

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  • IPF- UND JAGST-ZEITUNG
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Die Kiener Maschinenbau GmbH und das Tochterunternehmen Lacom GmbH in Lauchheim haben am 16. Mai einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Jetzt hat sich der vorläufige Insolvenzverwalter Patrick Wahren von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner aus Neu–Ulm mit Neuigkeiten zu Wort gemeldet. Wie Wahren mitteilt, seien die Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld bis Ende Juli 2023 gesichert. Am 1. August werde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Eingeschränkte Fertigungsmöglichkeiten hemmten den Betrieb

Grund für die wirtschaftliche Schieflage sei die Pandemie mit eingeschränkten Fertigungsmöglichkeiten –sowohl bei Kiener Maschinenbau als auch bei den Kunden — sowie die Verzögerungen auf der Lieferantenseite gewesen.

Dies habe zu erheblichen Mehrkosten bei den Projekten und zu Ausfällen beziehungsweise deutlichen Verschiebungen von Zahlungen bei zahlreichen Kunden geführt.

Aktuell spreche man mit den Kunden bezüglich der Fortführung laufender Projekte. Die Resonanz sei hier erfreulich gut, insbesondere auch was die sehr umfangreichen Aufträge angehe.

Parallel laufe ein Merger-and-Akquisition–Prozess (M&A), bei dem man einen Investor suche, so der Insolvenzverwalter weiter. Das Interesse an Kiener Maschinenbau sei groß, und man habe erste, vielversprechende Gespräche geführt.

„Aufgrund der guten Auftragslage und den sich abzeichnenden Perspektiven sehe ich dem Insolvenzverfahren positiv entgegen“, teilt Wahren abschließend mit.

Zum Unternehmen:

Die beiden Unternehmen Kiener und Lacom beschäftigen mehr als 500 Mitarbeitende an den Standorten Lauchheim, Bopfingen, Westhausen und Neunheim. Die Kiener Firmengruppe, zu der auch die Unternehmen Comag Engineering GmbH (Österreich), Kiener Hungaria Kft. (Ungarn) und Kiener Suzhou Ltd. (China) gehören, hat über 700 Mitarbeitende.

Das 1980 gegründete Unternehmen entwickelt und produziert Sondermaschinen und -anlagen für Automatisierung, Prüftechnik und Beschichtungstechnik. Zudem vertreibt es standardisierte Module für die Verkettung von Anlagen. Zu den Kunden gehören Automobilhersteller und Zulieferer der Automotive–Industrie sowie Forschungsinstitute und Unternehmen aus der Batterie–und Brennstoffzellentechnologie.