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Einbruch bei Albert Maier: Schaden im sechsstelligen Bereich befürchtet

Ellwangen / Lesedauer: 4 min

Unbekannte brechen in Antiquitätengeschäft ein und haben es auf Gold abgesehen
Veröffentlicht:13.08.2022, 05:00

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Albert Maier hat als erfahrener Kunst- und Antiquitätenexperte und versierter Schätzer einen guten Ruf. Nicht zuletzt hat dies der 73-Jährige seinen zahlreichen Fernsehauftritten bei Sendungen wie „ Bares für Rares “, „Echt antik“, „Kaffee oder Tee“ und „Fernsehgarten“ zu verdanken.

Dass er auch Kunst- und Antiquitätenhändler ist und in der Spitalstraße ein Ladengeschäft hat, wissen nicht nur die Ellwanger und Antiquitätenfreunde aus der Region, sondern auch Diebe. Denn jetzt sind Unbekannte in den Laden eingebrochen.

Albert Maier ist fassungslos

Normalerweise ist Albert Maier ein aufgeschlossener, offenherziger, gewitzter und redegewandter Mensch, kein Kind von Traurigkeit. Jetzt hingegen ist der gebürtige Ellwanger fassungslos, in Gedanken versunken, in sich gekehrt und überwiegend schweigsam.

In der hintersten Ecke seines Ladens sitzt der bekannte Kunst- und Antiquitätenhändler wie ein Häufchen Elend in einem Sessel, starrt auf seine Antiquitäten und sinniert. Der Schock über den dreisten Einbruchsdiebstahl sitzt ihm immer noch in den Knochen. Denn nie zuvor war bei ihm eingebrochen worden.

Beim Einbruch auf Sylt

Die schamlose Tat hat sich wahrscheinlich in der Zeit zwischen Samstag, 6. August, 13 Uhr, und Mittwoch, 10. August, 10 Uhr, ereignet. „In der Zeit muss es passiert sein“, vermutet Albert Maier: „Ich kann nicht genau sagen, wann.“ Denn der in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannte Kunst- und Antiquitätenexperte war Anfang August mit seiner Frau zehn Tage im Urlaub. Auf Sylt .

„Graf Adelmann hat mich vertreten“, sagt der 73-Jährige. Und seine Stimme ist kaum hörbar. Am Mittwoch kurz vor zehn Uhr, als er eigenhändig den Laden aufgeschlossen habe, habe er „das Malheur gesehen“, berichtet Jörg Graf Adelmann über den Einbruch. Die Ladentür war unversehrt. Maier arbeitet schon seit vielen Jahren mit Graf Adelmann zusammen.

Vermutlich wurde bei Nacht eingebrochen. Denn das Antiquitätengeschäft befindet sich mitten in der Stadt, vis-à-vis vom Rathaus. Der oder die Täter drangen in das Einfamilienhaus ein und durchsuchten den im Erdgeschoss befindlichen Antiquitätenladen nach Stehlenswertem. Auch in der darüber liegenden Wohnung wurde nach Wertgegenständen gesucht.

Schaden im sechsstelligen Bereich vermutet Maier

Das entwendete Diebesgut besteht vorwiegend aus Schmuckstücken. „Alles an Schmuck und Gold wurde aus dem Laden mitgenommen, ebenso aus der Wohnung“, zeigt Albert Maier auf die leeren Vitrinen, in denen, ebenso wie in Schubladen, mal goldene Taschenuhren, goldene Armbanduhren, Ringe, Broschen und Armbänder waren.

Allein zehn bis 15 goldene Taschenuhren sollen gestohlen worden sein. Der Inhalt der Vitrinen sei auf dem Boden ausgeleert worden, die Täter hätten nach einzelnen, wertvollen Stücken, und wirklich nur nach Gold gesucht. Auch Schubladen seien ausgekippt worden. Der Kunst- und Antiquitätenhändler schätzt den Gesamtwert der gestohlenen Sachen auf 80 000 bis 100 000 Euro. „Ein Riesenschaden für mich“, sagt der Alt-Ellwanger.

Maier tippt auf Profis: „Manche Sachen haben sie übersehen oder haben sie gar nicht interessiert, wie Silbermünzen, Gemälde oder Porzellan.“ Wahrscheinlich sei es den Tätern auch darum gegangen, das Diebesgut leicht in einer Tasche abzutransportieren. „Die haben es mit Sicherheit in einer Tasche weggetragen“, vermutet Maier.

Die Täter müssen vom Urlaub gewusst haben

„Die waren vorinformiert, dass Maier im Urlaub war“, ist sich Graf Adelmann sicher: „Sonst wären sie nicht in die Wohnung.“ Für den Adeligen ist auch eine Verbindung zu Sylt denkbar. Denn auf der größten der Nordfriesischen Inseln würden manche Kriminelle Ausschau halten, wer an Prominenz da sei, und dann bei den Prominenten zu Hause vorbeischauen und einbrechen. „Das ist nur Spekulation“, schränkt Graf Adelmann ein.

Maier, der in München Rechtswissenschaften studiert hat, ist seit neun Jahren und somit von Anfang an ein wichtiger Teil der ZDF-Serie „Bares für Rares“ und blickt dabei auf rund 1400 Sendungen. Kein Wunder, dass er zu den Prominenten zählt und bekannt ist wie ein bunter Hund.

Die Ermittlungen laufen. „Die Polizei ist natürlich dankbar für Hinweise von Leuten, die was beobachtet haben“, sagt Maier.