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Ellwangen

Mit Wärmedämmung viel Geld sparen

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

Inzwischen ist es schon Tradition: An einem Wochenende im Herbst steht in Baden-Württemberg alles im Zeichen der Energie und des Klimaschutzes. Oder besser gesagt: im Zeichen der Energiewende.
Veröffentlicht:02.11.2023, 09:38

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  • IPF- UND JAGST-ZEITUNG
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Inzwischen ist es schon Tradition: An einem Wochenende im Herbst steht in Baden-Württemberg alles im Zeichen der Energie und des Klimaschutzes. Oder besser gesagt: im Zeichen der Energiewende. Die Energiegenossenschaft Virngrund hat dies zum Anlass genommen, ihre Mitglieder sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger in den großen Sitzungssaal des Ellwanger Rathauses einzuladen, um im Rahmen eines Dialogs und einer Diskussion über die Themen „Gebäudeenergiegesetz, Heizungssanierung, Gebäudesanierung und Einsatz erneuerbarer Energien“ zu informieren.

Als kompetenten regionalen Referenten und Gesprächspartner hat sich Architekt und Energieberater Wolfgang Helme dieser Themen angenommen. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Energiegenossenschaft und Bürgermeister der Stadt Ellwangen, Volker Grab, konnte eine große Zahl interessierter Bürgerinnen und Bürger begrüßen.

Vorstand Frieder Schluck stellte anhand einer Präsentation die Energiegenossenschaft, die 2011 gegründet wurde und mittlerweile durch das Engagement ihrer Mitglieder knapp drei Millonen Euro in erneuerbare Energie investiert hat, vor. Er hob vor allem die projektierten PV-Anlagen mit Eigenverbrauch hervor, die auch ohne Speicher hervorragende Eigenverbrauchsquoten von 20 bis 93 Prozent vorweisen. Mit diesen Investitionen werden knapp 6000 MW grüner Strom pro Jahr erzeugt.

Wolfgang Helmle erläuterte an einem Schaubild welch großes Einsparpotential beim Energieverbrauch im Gebäudebestand möglich ist und leider bis heute nicht genutzt wird: circa 50 Prozent der Wohngebäude wurden bis 1968 erbaut. Ihr Heizenergieverbrauch beträgt circa 65 Prozent des Gesamtverbrauchs. Durch eine verbesserte Wärmedämmung könnten hier 50 bis 70 Prozent eingespart werden. Bei weiteren 28 Prozent der Gebäude, die zwischen 1968 und 1988 errichtet wurden, liegt die Einsparmöglichkeit immer noch bei 50 bis 60 Prozent. Sie verursachen 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauch aller Wohngebäude. Hätte man dieses Einsparpotential in den letzten 20 bis 30 Jahren genutzt, wäre die ganze Diskussion über den Einsatz von Wärmepumpen und das Wachstum der Erneuerbaren Energien kaum noch relevant: Der Heizungs-Energieverbrauch wäre halbiert und der restliche Bedarf könnte schon heute mit Erneuerbaren gedeckt werden.

Helmle ging auch auf die kommunale Wärmeplanung ein. Die Stadt Ellwangen ist im Rahmen des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz des Land Baden-Württemberg verpflichtet bis zum 31. Dezember 2023 einen Wärmeplan vorlegen. Dieser wurde bereits erstellt und liegt zur Einsicht der Bürger auf dem Rathaus zur Einsicht aus.