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Ostalbrallye

33. Auflage der Ostalbrallye: Lokalmatador Felix Pranke gelingt Premiere

Abtsgmünd / Lesedauer: 3 min

Alle Hände voll zu tun: Schnee erschwert die 33. Auflage der Ostalbrallye in Abtsgmünd
Veröffentlicht:05.04.2022, 13:39

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Bei der 33. Ostalbrallye in Abtsgmünd ist dem 18-jährigen Lokalmatador Felix Pranke in seinem ersten Rennen ein Sieg in seiner Klasse geglückt. Rallyeleiter Dietmar Fuchs und sein Organisationsteam hatten angesichts des Schnees noch Stunden vor dem Start alle Hände voll zu tun.

Vor dem Start, gibt Felix Pranke rückblickend zu, sei er „relativ nervös“ gewesen. Angesichts des am Freitag und Samstag gefallenen Schnees, berichtet der 18 Jahre alte Durlanger, habe er am Morgen des Ostalbrallye-Renntags spontan die Entscheidung getroffen, auf Winterreifen zu wechseln. Dass ein Freund ihm und seinem Opel Corsa GSi einer speziell auf Rallyes zugeschnittenen Sportversion des bekannten Kleinwagens kurzfristig mit passenden Reifen aushelfen konnte, sei da sehr gelegen gekommen. „Als ich dann aber im Startkanal stand, war ich doch wieder skeptisch. Was würde passieren, wenn der Schnee über den Tag abtaut? War es die richtige Wahl?“, hält Pranke nicht mit seinen Zweifeln hinter dem Berg.

Der Schnee, legt Rallyeleiter Dietmar Fuchs dar, habe auch das Organisationsteam vor ungekannte Herausforderungen gestellt. „Wir mussten innerhalb weniger Stunden einen Räumdienst auftreiben und in Aktion treten lassen“, schildert er, der bei der Ostalbrallye seit 23 Jahren das Heft in der Hand hält.

In dieser Zeit sei es das erste Mal gewesen, dass die Rennpiloten durch ein verschneites Kochertal fuhren. Dem eigenen Anspruch, die Wertungsprüfung schnee- und eisfrei über die Bühne gehen zu lassen, habe man dann trotzdem noch gerecht werden können. Vor dem ehrenamtlichen Einsatz der Streckenposten, die über einige Stunden in der Kälte ausharrten und die Strecke absicherten, zieht Dietmar Fuchs den Hut. „Das ist sehr bewundernswert“, lobt er, dessen Leitungsgremium dieses Engagement mit einem Lunchpaket würdigte.

Wie im normalen Straßenverkehr, habe das Wetter auch bei der Ostalbrallye einen Einfluss auf die Fahrzeiten gehabt, weist Dietmar Fuchs auf den verantwortungsbewussten, vorsichtigen Fahrstil der Teilnehmer am Samstag hin. „Zum Glück hatten wir eindeutige Verhältnisse“, stellt er fest. Hätte es dagegen genieselt, hätte sich vielleicht der eine oder andere Fahrer trotz nasser Fahrbahn zu einer waghalsigeren Fahrweise hinreißen lassen und die Unfallgefahr hätte zugenommen. „So aber hatten wir dieses Mal gar keine Unfälle.“

Mit welchen Reifen er an den Start gehe, da vertraue jeder Fahrer auf seine eigenen Erfahrungen, merkt Fuchs an. „Das ist wie bei den Fußballspielern, die überlegen müssen, welche Schuhe sie anziehen“, vergleicht er. Für Felix Pranke und seinen Beifahrer Julian Friedel, ebenfalls ein Durlanger, ist die Rechnung mit den Winterreifen jedenfalls aufgegangen: Sie überquerten die Ziellinie in Abtsgmünd als Schnellste der Klasse NC9 und an 24. Stelle in der Gesamtwertung.

„Das Rennen lief erstaunlich gut“, zieht der 18-jährige Pranke am Montag Bilanz aus seiner ersten Rallye überhaupt. Zwar habe das Team zwischenzeitlich zwei Spiegel an Warnbaken verloren und ein Scheinwerfer sei zu Bruch gegangen, doch das seien letzten Endes Kleinigkeiten. Nun nimmt Pranke, der seit 2013 als Kartfahrer aktiv und erfolgreich ist, mit der Rallye Calw und dem Rallyesprint Untergröningen seine nächsten Rennen in diesem Bereich ins Visier.