Lebensstil
Wie nachhaltiges Leben geht
Aalen / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Wie Menschen einem nachhaltigen Lebensstil pflegen können, ist das Thema eines Abends im Jenningenheim gewesen.
Die Münchner Agrarwissenschaftlerin Manuela Gaßner , der Schweizer Kapuzinerbruder Niklaus Kuster und der ecuadorianische Ethiker David Cortez referierten in der entwicklungspolitischen Gesprächsreihe darüber, wie sie versuchen, nachhaltig zu leben. Drei außergewöhnliche Menschen, drei ungewöhnliche Ansätze.
Regionale und saisonale Ressourcen nutzen
600 Kilo Müll produziert jeder Deutsche pro Jahr. Für Manuela Gaßner Grund genug zu fragen, wie sie Müll reduzieren kann. Ihre Antwort war so verblüffend einfach wie effektiv: Bewusst regionale und saisonale Ressourcen nutzen und frisch kochen. Das spare Verpackung und Transportwege. Viele der älteren Anwesenden fühlten sich an ihre Jugend erinnert. Die Referentin berichtete, dass sie mittlerweile sogar Zahnpasta und Reinigungsmittel selbst herstelle.
Der Lohn dieses bewussten Konsumverzichts sei ein Gewinn an Lebensqualität, an Zeit und Sozialkontakten. „Man kommuniziert mehr und durch Mitmacher wird jetzt auch in großen Mengen eingekauft.“ Mittlerweile reicht ihr ein gelber Sack – pro Jahr.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch der Ethnologe David Cortez. Er ist der Ansicht, dass ein harmonisches Leben mit der Natur und der Umwelt nur in der Gemeinschaft möglich sei. In dieser sei der Mensch Teil der Natur und nicht der Herrscher über sie. Dieser Ansatz wurde auch in die ecuadorianische Verfassung aufgenommen. So sind alternative Entwicklungen in Gang gekommen und neue Konzepte entwickelt worden.
Ein Leben nach ursprünglichen Ordensregeln
Niklaus Kuster warf die Frage auf, was ein Franziskaner beitragen kann, um die Welt zu „fair-bessern“. Er lebe konsequent nach den ursprünglichen Ordensregeln: Die weltweite Familie als Halt, durch Armut das Leben erschließen, die Natur als Lebensraum, Zeit als Geschenk. Sein Tipp: „Je weniger ich an Ballast mitschleppe, desto leichter geht’s durchs Leben.“
Fazit: Nachhaltig leben heißt weg von einem Leben, das vom Konsum bestimmt ist, hin zum einfachen, von Sozialkontakten geprägten Miteinander. In dieser Hinsicht könnten die als Vorbild zu dienen.
Veranstalter des Marktes mit Diskussion war die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der chilenischen Sängerin Veronica Gonzales.