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Ulrich-Areal: „Die Blumerei“ füllt Neubau mit Leben

Aalen / Lesedauer: 4 min

Susanne Marterer freut sich über den Neustart an der Rombacher Straße. Bald ziehen in den Komplex die ersten Mieter ein.
Veröffentlicht:17.11.2023, 19:00

Von:
  • Verena Schiegl
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Endspurt. Das Großprojekt, das die Essinger Wohnbau im Auftrag einer regionalen Familienholding an der Rombacher Straße realisiert, ist auf der Zielgeraden. Zum Jahreswechsel können die ersten Mietwohnungen in dem Wohnquartier bezogen werden, teilt Stefan Blessing von der Essinger Wohnbau mit. Weitere Wohnungen folgen im ersten Quartal 2024. Leben kehrt aber bereits schon am Samstag, 18. November, im Erdgeschoss des Hauses Rombacher Straße 6 ein. Susanne Marterer, Inhaberin des Blumenhauses Ulrich, wird hier ihren neuen Laden unter dem neuen Namen „Die Blumerei“ eröffnen.

Was lange währt, wird endlich gut. Dass sich der Bau der drei viergeschossigen Mehrfamilienhäuser so lange hinzieht, hätte Susanne Marterer nicht gedacht. Im Jahr 2017 gab sie den seit über 150 Jahren bestehenden Gärtnereibetrieb mit Gewächshäusern auf dem Ulrich-Areal auf. Seither konzentriert sie sich auf das Floristikgeschäft in dem seit 1920 bestehenden Blumenhaus Ulrich, das sie 2008 in der fünften Generation von ihren Eltern Gertrud und Hartmut Ulrich übernommen hat. Zwei Jahre später entschloss sich die Familie Ulrich dazu, das über 3000 Quadratmeter große Areal an die Essinger Wohnbau zu verkaufen. Im Zuge des Abrisses der alten Gewächshäuser im Winter 2019 wurde auch ihr Blumenladen abgebrochen, und Marterer zog übergangsweise in die alten Geschäftsräume im Erdgeschoss des benachbarten Wohnhauses in der Rombacher Straße.

Danach herrschte auf dem Grundstück erst einmal Stillstand wegen einer „nachbarrechtlichen Thematik“, wie es die Essinger Wohnbau damals formulierte. Sie verkaufte daraufhin das Projekt an eine regionale Familienholding, in deren Auftrag sie die Planung und Organisation der Bauarbeiten weiterführte. Spatenstich war schließlich im September 2021. Die Verzögerung war laut Essinger Wohnbau auch Material- und Lieferschwierigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukrainekriegs geschuldet. Unter ihr musste auch Susanne Marterer leiden, die längstens mit einer Bauzeit von zwei Jahren gerechnet habe, um im Neubau in der Rombacher Straße 6 ihr Floristikgeschäft zu eröffnen.

Schließlich sollte der kleine Laden mit einer Größe von 20 Quadratmetern nur eine Übergangslösung sein. Kurze Zeit habe sie sich deshalb auch wegen fehlender Parkmöglichkeiten, der Beeinträchtigung durch die für die Bauarbeiten lang gesperrten Rombacher Straße und wegen mangelnder Laufkundschaft überlegt, andere Räumlichkeiten für ihren Blumenladen anzumieten. Gott sei Dank habe sie davon abgesehen und sei in ihren eigenen Räumlichkeiten geblieben, sagt sie auch mit Blick auf die Corona-Pandemie und die damit verbundenen beiden Lockdowns. In dieser Zeit auch noch Miete zu erwirtschaften, wäre schwierig geworden.

Die Durststrecke, während dieser ihr vor allem Stammkunden die Treue gehalten hätten, ist nun vorbei. Susanne Marterer und ihr Team, bestehend aus der Floristin Martina Moretti und der Aushilfskraft Angelica Maier, freuen sich jetzt auf die Neueröffnung des Geschäfts „Die Blumerei“ am Samstag. Bis Frühjahr sollen auch die zum Laden gehörenden Parkplätze im Innenhof fertiggestellt sein.

Die Namensänderung mit Blick auf den neuen, 120 Quadratmeter großen Laden hat die 56-jährige Aalenerin bewusst getroffen. „Blumenhaus Ulrich hat zwar eine Tradition in Aalen. Aber ich bin nicht mehr das Blumenhaus Ulrich, das sich mit Pflanzenaufzucht oder Grabpflege befasst, sondern mein Fokus liegt auf Schnittblumen, Arrangements für verschiedene Anlässe und Deko-Artikeln“, sagt Marterer. Deshalb sei es naheliegend gewesen, einen neuen Laden mit einem neuen Namen zu beginnen. „Überdies heiße ich nicht mehr Ulrich“, fügt sie schmunzelnd hinzu.

Das kleine Interimsgeschäft wolle sie künftig erst einmal als Lager nutzen. Es zu vermieten, sei keine Option, da es in ihrem Wohnhaus integriert ist.

Wunsch nach innerstädtischem Wohnen wird erfüllt

Das Wohnquartier auf dem Ulrich-Areal an der Rombacher Straße besteht aus drei viergeschossigen Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 45 Einheiten in den Größen von 40 bis 110 Quadratmetern Wohnfläche. Die Wohnungen bleiben laut Essinger Wohnbau im Bestand des Vertragspartners, einer regionalen Familienholding. „Die geförderten Wohnungen können von Berechtigten mit Wohnberechtigungsschein, unabhängig vom Alter, bezogen werden“, sagt Stefan Blessing.

Die Wohnungen im Gebäude Rombacherstraße 6 könnten zum Jahreswechsel bezogen werden. Dann folgten die Gebäude Nummer 4 im Februar 2024 und Nummer 8 im April 2024.

Das städtebauliche Konzept des Wohnquartiers sei eng mit dem Baudezernat der Stadt Aalen abgestimmt worden, sagt Blessing. Die Fassadengestaltung mit Klinker nehme das traditionelle Erscheinungsbild der Rombacher Straße bewusst mit auf. „Mit der Nachverdichtung entsprechen wir dem steigenden Bedarf nach innerstädtischem und zentralem Wohnraum für Aalen, der so dringend benötigt wird.“


Eröffnung feiert „Die Blumerei“ am Samstag, 18. November, von 10 bis 18 Uhr. Aalener und Gäste von außerhalb können das neue Floristik-Geschäft samt Adventsausstellung auch am Sonntag, 19. November, von 11 bis 17 Uhr besuchen.