Kolumne
„So isch halt!“: Mein liebes Tagebuch...
Aalen / Lesedauer: 1 min

Schwäbische.de
Erstaunlich, was man so alles beim Entrümpeln von Schränken findet. Liebesbriefe längst Verflossener, das Buch des Abi-Jahrgangs 1996 und Alben mit vielen Erinnerungen. Längst vergessen war auch das Tagebuch, das ich 1987 als Zehnjährige begonnen und bis zum 15. Lebensjahr gefüllt habe.
Beim Durchblättern musste ich darüber schmunzeln, welch kleine Problemchen mir damals auf dem Herzen brannten. Heute über 30 Jahre später hätte ich solche liebend gerne wieder. Liebeskummer wegen niemals wahr werdenden Beziehungen zu Stars wie Pierre Cosso oder Donnie Wahlberg von den New Kids on the Block (beide kennt die heutige Generation vermutlich nicht mehr) oder wegen Jungs in der realen Welt, in die ich heillos verliebt war und deshalb „mit Mutti über meine Liebesaffären“ gesprochen habe. Beiträge über die „ätzende Schule“ und die „verkackten Mathematikarbeiten“ bringen mich ebenso zum Lachen wie Freizeiten in der Zimmerbergmühle mit „Flaschendrehen“ oder der Aufenthalt im Schullandheim in Südtirol mit dem ungenießbaren Essen.
Erstaunt bin ich auch über meine damals gesteckten Zukunftspläne. Die Wünsche, in Boston Tiermedizin zu studieren, in den USA eine Praxis aufzumachen, zu heiraten und Kinder zu bekommen, haben sich nicht erfüllt. Mein Weg war ein anderer. Dass ich einmal als Redakteurin arbeite, hätte ich damals nicht gedacht. Insgeheim muss mir aber schon bewusst gewesen sein, wie die Kolumne einmal lautet, zu der ich beitragen darf. Denn einige Tagebucheinträge enden mit den Worten „So ist’s halt!“.
Lesestoff