StartseiteRegionalRegion OstalbAalenMustafa Al-Ammar erhebt schwere Vorwürfe gegen Vorsitzende Heike Brucker

Krach in der CDU Ostalb

Mustafa Al-Ammar erhebt schwere Vorwürfe gegen Vorsitzende Heike Brucker

Aalen / Lesedauer: 3 min

Das Tischtuch zwischen Mustafa Al-Ammar und der CDU Ostalb scheint endgültig zerschnitten. Die Vorwürfe sind gewaltig, der Kreisvorstand aber reagiert cool. Hier die Szenerie: 
Veröffentlicht:21.11.2023, 17:00

Von:
  • Timo Lämmerhirt
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An diesem Montagabend, um 20.55 Uhr, hat diese Redaktion (sowie zahlreiche anderen Medienunternehmen), über das Mail-Postfach eine Nachricht von Mustafa Al-Ammar erhalten, bislang Beisitzer und Integrationsbeauftragter im Kreisvorstand der CDU Ostalb.

Er habe sein Amt „aufgegeben, nach der Neuwahl des Vorstands am 23. Oktober“ dieses Jahres. Heike Brucker ist an diesem Tag einstimmig zur Kreisvorsitzenden der CDU Ostalb gewählt worden und hat damit die Nachfolge des freiwillig aus dem Amt geschiedenen Tim Bückner angetreten.

Trotz meiner langjährigen Arbeit im Einsatz gegen Judenhass und meines persönlichen Engagements erhielt ich keine angemessene Reaktion.

Mustafa Al-Ammar

In seiner Mail nennt er einige seiner Beweggründe für die Niederlegung seines Mandats. Gleich zu Beginn seines Schreibens steht: „Das Fehlen einer klaren Strategie für Integration und Gleichberechtigung sowie der Kampf gegen Antisemitismus haben mich entscheidend beeinflusst. Trotz meiner langjährigen Arbeit im Einsatz gegen Judenhass und meines persönlichen Engagements erhielt ich keine angemessene Reaktion“.

Auf Anfrage der „Aalener Nachrichten/Ipf- und Jagst-Zeitung“ antwortete der Kreisvorstand Ostalb, angeführt von Brucker, auf die erhobenen Vorwürfe durch Al-Ammar prompt:

„Integration ist für die CDU Ostalb ein sehr wichtiges Thema, für das wir auch hervorragende Experten haben, wie den Heubacher Bürgermeister Joy Alemazung, der im Kreisvorstand sitzt sowie Schwäbisch Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold.“

Unangemessene Fragen der Vorsitzenden?

Es sind deutliche Vorwürfe Al-Ammars, die noch weitergehen und die er an Brucker selbst festmacht: „Statt Motivation und Anerkennung für meine Leistungen zu erfahren, wurde mir von der neuen Vorsitzenden Heike Brucker eine unangemessene Frage gestellt: Warum stelle ich mich so oft zur Wahl und warum kandidiere ich gegen andere?“.

Des Weiteren habe es laut Al-Ammar keinerlei Unterstützung für seine Kandidatur als Beisitzer im Landesvorstand der CDU gegeben, so die weiteren Vorwürfe Al-Ammars. Deswegen habe er sich gezwungen gesehen, sich alleine auf die Liste zu setzen. Dieses Verhalten stehe im Widerspruch zu Al-Ammars „Engagement für die Demokratie und unsere Werte“.

Auch auf diese Vorwürfe reagierte der Kreisvorstand der CDU Ostalb deutlich: „Mustafa Al-Ammar ist Dauerkandidat auf Parteitagen auf Landes-, Bezirks- und Kreisebene. Er stellt sich und nicht die Integration in den Mittelpunkt. Dies wurde zuletzt auf dem Landesparteitag deutlich, auf dem er wieder das schlechteste Wahlergebnis von den Delegierten aus dem ganzen Land erhielt“, so Brucker und ihre Vorstandskollegen.

Das Band scheint zerrissen und wird wohl auch nicht mehr geflickt werden können, so mutet es an. Nach wie vor liege ihm die CDU zwar am Herzen, wie eAl-Ammar weiter schreibt, jedoch werde er nach einem anderen Verband oder Kreis suchen, „der meine Arbeit respektiert“.

Vom Kreisvorstand der CDU schwappt am Ende durchaus Verständnis mit für das scheidende Mitglied: „Dass Mustafa Al-Ammar enttäuscht ist, können wir nachvollziehen“, heißt es noch kurz.

Damit scheint der Fall geschlossen, wenn nicht noch andere Vorwürfe auftauchen und am Ende womöglich noch den Weg in die Redaktion finden sollten. Fortsetzung? Abwarten...