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Katalin Kováts erhält den Esperanto-Preis

Aalen / Lesedauer: 2 min

Die ausgezeichnete Ungarin ist eine der gefragtesten Esperanto-Lehrerinnen weltweit
Veröffentlicht:16.10.2016, 18:47

Von:
  • Schwäbische.de
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Mit der Ungarin Katalin Kováts hat laut Laudator Ulrich Matthias die „wahrscheinlich gefragteste Esperanto-Lehrerin weltweit“ den alle zwei Jahre vergebenen Aalener Esperanto-Kulturpreis verliehen bekommen. Der mit 3000 Euro dotierte Preis wird von der „FAME“-Stiftung zur Förderung Internationaler Verständigungsmittel und der Stadt Aalen überreicht. Es war die 15. Verleihung dieses Preises in der Großen Kreisstadt, in der sich europaweit zumindest eine der größten oder sogar die größte Esperanto-Bibliothek befindet. Die Preisträgerin leitet Esperantokurse und Seminare in über 30 Ländern, neben der Plansprache Esperanto spricht sie acht weitere Sprachen.

Händel und die „Improvisationen über Europa“ stimmte Tobias Southcott an der Harfe an – Komponist und der Titel aus Southcotts Feder passten also bestens für diesen Festakt, der damit auch zur Matinee im kleinen Rathaus-Sitzungssaal und auch ein bisschen zur Geburtstagsfeier wurde: Ihren 59. feierte die in Den Haag lebende Pädagogin Kováts nämlich am Sonntag in Aalen.

Für Oberbürgermeister Thilo Rentschler ist Esperanto nicht nur eine Plansprache der internationalen Verständigung, sondern auch eine Haltung zur zwischenmenschlichen Verständigung und eine Weltanschauung, die Ländergrenzen, Religion und Hautfarbe überwinde und verbinde. Rentschler erinnerte auch an die 54 000 Bücher und Publikationen in der Esperanto-Bibliothek in Aalen und an die rund 1400 Arbeitsstunden, die die Ehrenamtlichen dort „mit viel Herzblut“ 2015 leisteten.

Kováts, erläuterte Ulrich Matthias in seiner Laudatio, wurde heute vor 59 in Budapest geboren: „In einer Stadt, die mit Aalen etwas gemeinsam hat, nämlich dass es sich um eine Hochburg des Esperanto handelt.“ Kováts hat an einer Menge europäischer Sprachprojekte mitgemacht, sie unterrichtet auf den Esperanto-Weltkongressen, bildet Lehrer aus, nimmt Prüfungen ab und leitet Interlinguistik-Studiums. Auch eine Menge Preise und Auszeichnungen hat sie bekommen. Trotzdem, so Matthias, sei der Aalener Kulturpreis „eine ganz besondere Ehrung“ in zweierlei Hinsicht: Zum einen beteilige sich eine Institution außerhalb der Esperanto-Bewegung daran – die Stadt Aalen. Zum anderen gebe es ein Sprichwort: „Honoro ne donas, kion stomako bezonas.“ Das heißt: „Ehre macht nicht satt“.