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„So isch hald!“: Die besondere Geschichte rund ums berühmte Schwabenalter
Aalen / Lesedauer: 2 min

„Mit 40 wird der Schwob gscheid, an andrer net in Ewigkeit“ – so sagt man. Dieser Spruch ist mir nach rund zehn Jahren Leben auf der Ostalb natürlich schon häufiger über den Weg gelaufen.
Im Ruhrpoot kennt man das Schwabenalter nicht
Als „Reingeschmeckter“ aus dem Ruhrgebiet hat man mit dem berühmten Schwabenalter nicht so viel zu tun, außer natürlich, wenn man eine Schwäbin zur Frau hat, so wie in meinem Fall. Vermutlich findet sie es gar nicht so witzig, dass ich ihren 40. Geburtstag erwähne, den ich persönlich schon hinter mich gebracht habe. Still und heimlich, Corona sei Dank. Vergangene Woche nun wurde sie 40 – und natürlich haben wir diesen Ehrentag zünftig gefeiert, es ist ein besonderes Alter, aber auch ohne Schwabenalter-Begleitung.
Meistens wird die 40 mit Scherzen bedacht
Jeder aus meinem Bekanntenkreis spricht von diesem Schwabenalter, stets humorig. Dabei wird mit dieser Bezeichnung dem Schwaben unterschwellig unterstellt, der Schwabe sei ein Spätzünder. Johannes Böhm schrieb in einer Beschreibung über Sitten und Gebräuche im 16. Jahrhundert über den Schwaben, dass dieser erst „spät kapiere“, was sich über mehrere Jahrhunderte getragen haben soll. Der Schwabe, den ich über die Jahre sehr schätzen und in einem konkreten Fall sogar liebengelernt habe, wäre aber nicht der Schwabe, wenn er sein mittlerweile vorhandenes Selbstbewusstsein nicht clever einzusetzen gewusst hätte – Das sieht man dann an dem Zusatz „an andrer net in Ewigkeit“.
Zwischen den Stühlen, die Bundesländer sind
Tja, was soll ich sagen? Ich sitze zwischen den Stühlen, als „Reingeschmeckter“. Ob ich mittlerweile gscheid bin? Der eine sagt so, der andere so.