StartseiteRegionalRegion OstalbAalenBündnis demonstriert gegen AfD-Veranstaltung

Protest

Bündnis demonstriert gegen AfD-Veranstaltung

Aalen / Lesedauer: 3 min

Vor der Stadthalle ist Protest geplant – Polizei und Ordnungsamt sind präsent – Frauke Petry soll im Sommer nach Aalen kommen
Veröffentlicht:30.11.2016, 18:23

Von:
Artikel teilen:

Das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ ruft zum Protest auf. Der Grund ist die Veranstaltung der AfD am Samstag, 3. Dezember, in der Aalener Stadthalle. Ab 19.30 Uhr spricht hier Marc Jongen zum Thema „Leitkultur“. Mit einer friedlichen Demonstration will das Bündnis ab 18.45 Uhr seinen Unmut über die Partei deutlich machen, die ein „ausgrenzendes Menschenbild propagiert“, sagt die Gewerkschaftssekretärin beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Kerstin Pätzold.

Ganz so viele Demonstranten wie bei der Veranstaltung der AfD mit der Bundesvorsitzenden Frauke Petry im März in Schwäbisch Gmünd werden am Samstag vor der Stadthalle nicht erwartet. „Schließlich handelt es sich hier nicht um eine Wahlkampfveranstaltung“, sagt Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aalen . Trotzdem sei es wichtig zu signalisieren, „dass wir eine Partei wie die AfD, die die Vielfalt der Bürger infrage stellt und deren Programm deutlich erkennbare neoliberale Züge hat, nicht hinnehmen“.

Wie viele dem großen Aufruf des Bündnisses aus Gewerkschaften, Parteien, Kirchen und Organisationen wie Attac oder Amnesty International folgen werden, kann Pätzold nicht sagen. „So rund 50 könnten es aber schon sein“, schätzt sie. Für rund 130 Besucher ist der kleine Saal in der Stadthalle bestuhlt, in dem ab 19.30 Uhr der Vorsitzende der Landesprogrammkommission der AfD, Marc Jongen , seinen Vortrag hält, sagt Michael Hartmann, stellvertretender AfD-Kreisvorsitzender und Vorsitzender der Ortsgruppe Aalen.

Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht

Da die antifaschistische Aktion Aalen angekündigt habe, die Veranstaltung verhindern zu wollen, wurden vonseiten der AfD die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Dazu gehört auch, dass sich Pressevertreter akkreditieren lassen müssen. „Wir wissen von anderen Veranstaltungen, dass Mitglieder der linksextremistischen Antifa in Besitz eines Presseausweises sind und im Saal oder der Halle Fotos von den Besuchern machen, die sie dann ins Internet einstellen, um diese zu brandmarken“, sagt Hartmann. Deshalb wolle man verhindern, dass solche Antifa-Anhänger am Samstag in die Stadthalle kommen. Um zu gewährleisten, dass die Veranstaltung in geordneten Bahnen verläuft, seien fünf Ordner im Einsatz, die die Besucher auch am Eingang kontrollieren. Zudem seien 15 Parteimitglieder in der Halle als Ordner abgestellt.

Vor der Stadthalle präsent sein wird die Polizei, sagt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums (PP) Aalen, Bernhard Kohn, und spricht von einem „kleinen Einsatz“, den überwiegend Beamte des PP stemmen werden. Am Samstag vor Ort sein werden auch Kräfte des Ordnungsamtes, sagt Ralf Abele vom Presseamt der Stadt Aalen.

Mit Ausschreitungen rechnen weder Bernhard Kohn noch Michael Hartmann, der bereits jetzt auf eine Veranstaltung im Sommer blickt. Dann soll Frauke Petry in der Aalener Stadthalle auftreten.