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American Football: Ravensburg Razorbacks sind Zweitligameister

Weingarten / Lesedauer: 4 min

Durch das beeindruckende 70:47 gegen Bundesligaabsteiger Saarland Hurricanes sind die Ravensburg Razorbacks Meister der German Football League 2 Süd.
Veröffentlicht:02.09.2018, 18:33

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Die Ravensburg Razorbacks stehen in den Aufstiegs-Play-offs zur German Football League . Im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft zeigten die Razorbacks am Sonntag eindrucksvoll, warum sie das mit Abstand offensivstärkste Team der GFL2 Süd sind. Mit 70:47 wurde der Erstliga-Absteiger Saarland Hurricanes bezwungen. In den Play-offs geht es gegen die Stuttgart Scorpions.

„Es ist großartig“, sagte Cheftrainer John Gilligan, nachdem er kurz nach dem Spielende erstmal in die Kabine verschwunden war. Gedanken sortieren, einen klaren Kopf bekommen, dann kam er wieder zu seinen feierenden Spielern auf den Rasen. „Die Jungs haben hart gespielt und sich die Meisterschaft verdient.“

Das Spiel begann schon gut für die Razorbacks. Den ersten Angriff der Hurricanes stoppte Ravensburg schnell, im ersten Angriff gab es den ersten Touchdown. Erst lief Malik Norman bis ganz kurz vor die Endzone, im zweiten Anlauf schaffte er die letzten Zentimeter auch noch. Nach dem erfolgreichen Kick von Patrick Bloching stand es 7:0. Von Beginn an waren im vollen Lindenhofstadion die Emotionen mit dabei. Ravensburgs Chris Orben erhielt eine Strafe für einen Griff ins Gesichtsgitter, Saarlands Leon Helm eine für unsportliches Verhalten.

Die Defensive der Razorbacks hielt im ersten Drittel fast alle Angriffe der Hurricanes auf. Nur beim Pass von Alexander Haupert auf Stephan Mertsching waren die Razorbacks nicht nah genug dran – mit 7:7 ging es ins zweite Viertel.

Nathan Willis mit Schulterverletzung ins Krankenhaus

Das begannen die Razorbacks nach einem klasse Lauf von Norman ganz kurz vor der Endzone. Quarterback Garrett Dellechiaie wurde dann zwar hart bedrängt, hatte aber dennoch das Auge für den freien Andreas Lo Meo-Englbrecht, der den zweiten Touchdown erzielte. Bloching traf ebenfalls wieder, es stand 14:7. Saarland kassierte einige Strafen und kam in der Offensive nicht ins Rollen - im Gegensatz zu Ravensburg. Zwischen zwei Verteidigern hindurch fand Dellechiaie Michael Mayer, der sich auch von Dante Neumann nicht aufhalten ließ. Die Razorbacks führten nun mit 21:7, mussten allerdings fortan auf Nathan Willis verzichten, der mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Mit einem starken Spielzug im vierten Versuch verkürzten Kody Smith mit dem 50-Yard-Touchdown-Lauf und Philipp Gabel mit dem Kick auf 14:21. Nur eine Minute später standen die Razorbacks nach klasse Lauf von Christian Stefani ihrerseits wieder vor der Endzone. Normans Touchdown und Blochings Kick sorgten für die 28:14-Führung. Die Defensive ließ danach nichts zu, dann legte Jevonte Alexander einen Lauf von der eigenen Zehn-Yard-Linie bis zur gegnerischen Zehn-Yard-Linie vor. Norman sprang dann einfach auf den Pulk von Mit- und Gegenspielern drauf und erzielte den nächsten Touchdown. Doch kurz vor der Pause zeigte auch Saarland durch Quarterback Brock Dale und Mertsching ihre Offensivklasse.

Tyler Clifton sorgte für die Entscheidung

Dennoch: Die 35:21-Führung war für Ravensburg ein erster Schritt Richtung Titel. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Razorbacks Glück, weil Bijan Jelvani einen relativ leichten Ball nicht festhalten konnte. Ravensburg blieb in Ballbesitz, und Dellechiaie warf einen klasse Pass genau zwischen Sasan Jelvani und Jeremias Glaser zu Alexander, der in die Endzone kam. Auch Bloching blieb fehlerfrei, es stand jetzt 42:21. Bernd Whalster verkürzte zwar auf 27:42, doch Ravensburg hatte wieder die passende Antwort.

Wieder zeigte Norman seine Klasse – über 65 Yards lief er zu seinem vierten Touchdown. Beim Rückstand von 27:49 verlor Leon Helm die Nerven. Seine zweite Strafe wegen unsportlichen Verhaltens bedeutete die Disqualifikation. Und es wurde aus Sicht der Hurricanes noch schlimmer. Den Punt von Haupert brachte Alexander über 65 Yards zurück in die Endzone. Es sah beim Stand von 56:27 nach einer Vorentscheidung an. Der Frust bei den Hurricanes saß tief - an der Bank wurden Wasserflaschen durch die Gegend getreten.

Bei den Razorbacks dagegen klappte alles. Blochings Kick-off ging direkt auf einen Saarländer, der nicht aufmerksam war. Ravensburg eroberte sich direkt den Ball zurück. Dellechiaie lief selbst zum Touchdown und brachte seine Mannschaft mit 63:27 in Führung. Das war mal eine Ansage der Ravensburger gegen das bis dahin stärkste Defensivteam der GFL2 Süd. Doch noch gaben sich die Hurricanes nicht geschlagen. Nico Kneiss und Glaser verkürzten auf 39:63.

Das sah immer noch sehr komfortabel aus für die Razorbacks, die aber weiter konzentriert bleiben mussten. Und das taten sie. Tyler Clifton sorgte mit seiner Interception und dem Touchdown für die endgültige Entscheidung. „So ein Spiel hat keiner erwarten können“, meinte Kapitän Sebastian Trabold. „Das ist abartig geil.“