Bürgerservice

OB Moll eröffnet neues Bürgerbüro im Amtshaus

Weingarten / Lesedauer: 3 min

Erster Bauabschnitt abgeschlossen: OB Moll eröffnet neues Bürgerbüro im Amtshaus. Das soll das Herzstück der Stadtverwaltung werden.
Veröffentlicht:19.09.2023, 05:00

Von:
  • Merlin Isabo
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Der erste Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten am Weingartener Amtshaus ist abgeschlossen. Am Samstagmorgen wurde das neue Bürgerbüro in der Kirchstraße nach einer kurzen Ansprache und dem feierlichen Banddurchschnitt von Oberbürgermeister Clemens Moll und dem Architekten Jürgen Hildebrand offiziell eingeweiht. Anschließend konnten sich interessierte Bürger beim Sektempfang selbst ein Bild von den renovierten Räumlichkeiten machen.

Digitalisierung erhält Einzug ins Amtshaus

„Das neue Bürgerbüro soll das Herzstück unserer Verwaltung werden“, sagt Sylvia Burg, Fachbereichsleiterin für Zentrale Dienste der Stadt Weingarten. Betritt man das Gebäude, wird man von einem großen Bildschirm im Eingangsbereich begrüßt. Der versorgt die Weingartener mit wichtigen Informationen. „Beispielsweise kann man dort sehen, wer mit seinem Termin als nächstes dran ist“, sagt sie.

Neu ist auch das sogenannte „Photo–Self–Terminal“. Hier können neue Reisepässe oder Personalausweise ganz einfach und schnell beantragt werden. Das Gerät ist dabei in der Lage, biometrische Passbilder zu machen und Fingerabdrücke automatisch zu erfassen. „Wenn man damit fertig ist, wird der Antrag sofort weitergeleitet und bearbeitet“, erklärt Burg.

Persönlicher Kontakt zu den Bürgern ist wichtig

Laut der Fachbereichsleiterin werden viele Vorgänge inzwischen fast ausschließlich online durchgeführt.

Gerade während der Corona-Pandemie haben wir aber gesehen, dass es einige Menschen gibt, die digital noch nicht so gut ausgestattet sind,

sagt Burg.

Das betreffe hauptsächlich die ältere Generation. Daher gibt es nun auch ein „Bürgerterminal“. Dort können die Weingartener vor Ort Online–Termine vereinbaren und andere digitale Leistungen in Anspruch nehmen.

Zudem ist das Terminal direkt mit der neuen Webseite der Stadt verbunden. Sollte man dennoch den persönlichen Kontakt pflegen wollen, gibt es auch die „Bürgerinfo“. „Das ist die zentrale Anlaufstelle für Fragen und Auskünfte jeglicher Art“, so Burg. Denn auch die Nähe zu den Bürgern spiele weiterhin eine große Rolle.

Holz und Glas sollen freundliche Atmosphäre schaffen

Die Büros nebenan wurden ebenfalls neu saniert. „Es sind helle und lichtdurchflutete Räume entstanden“, sagt Jürgen Hildebrand, der leitende Architekt. Der Einsatz von Materialien wie Glas und Naturholz sollen dem Gebäude eine freundliche und offene Atmosphäre verleihen. „Gleichzeitig sind die einzelnen Arbeitsplätze durch einen Sichtschutz voneinander abgetrennt, um die Privatsphäre der Bürger zu wahren“, sagt Sylvia Burg. Im Erdgeschoss befinden sich nun das Pass– und Meldewesen, das Gewerbeamt, die Ausländerbehörde und der Vollzug.

Das Wandfresko an der westlichen Außenfassade des Gebäudes und der große Sitzungssaal im ersten Obergeschoss wurden ebenfalls erneuert. Dort sollen bald wieder die Gremiensitzungen stattfinden. Zudem sind im ersten OG die Abteilungen Migration und Integration, die Zentralen Dienste, also die innere Organisation und die Geschäftsstelle Welfenfest, untergebracht.

Denkmalschutz sorgt für Herausforderungen

Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt dauerten von August 2022 bis Juli dieses Jahres. Geplant wurden die Maßnahmen bereits 2017. Damit konnte der angedachte Zeitplan bisher eingehalten werden. Und: „Was heutzutage schon fast wie ein Wunder klingt, die veranschlagten Kosten des ersten Bauabschnitts wurden sogar unterschritten“, so Hildebrand. Bald geht es dann mit den Arbeiten im zweiten Obergeschoss weiter. Hier sollen unter anderem das Standesamt, die Ortspolizeibehörde und die Bußgeldstelle Platz finden. Schließlich sollen bis Ende 2025 noch das dritte Obergeschoss mit dem Gebäudemanagement, die Fassade und das Dach saniert werden.

Die Kosten aller drei Bauabschnitte belaufen sich auf insgesamt 4,6 Millionen Euro. „Eine Herausforderung ist sicherlich das Alter des Gebäudes“, meint Jürgen Hildebrand. Das Amtshaus sei nämlich etwa 250 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. „Bei den Eingriffen an der historischen Bausubstanz müssen wir daher sehr behutsam vorgehen“, sagt er. Ein Problem bei der Planung sei außerdem der begrenzte Platz gewesen.