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Neues Konzept in Planung

So sieht die Freibad-Zukunft in Nessenreben nach der Großspende aus

Weingarten / Lesedauer: 3 min

200.000 Euro von der Grieshaber–Stiftung werden die nächsten zwei Jahre den Betrieb sichern. Und dann? Fünf Fragen und Antworten zur Zukunft von Nessenreben.
Veröffentlicht:15.09.2023, 07:00

Von:
  • Paul Martin
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Zum Ende der Badesaison ist die Zukunft des Freibads in Nessenreben gesichert. Zumindest für zwei Jahre. Eine Spende über zweimal 100.000 Euro von der Grieshaber–Stiftung macht’s möglich, wie die Stadt am Montag mitgeteilt hat.

Doch was passiert in Nessenreben ab 2026? Die „Schwäbische Zeitung“ hat die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengetragen.

Wie kam es zu der Großspende?

Dass die Stadt Weingarten für das Freibad einen Partner aus der Wirtschaft sucht, wurde Anfang Sommer bekannt. „Wir sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung der Gabriele–und–Heinrich–Grieshaber–Stiftung“, sagt Stadt–Sprecherin Sabine Weisel dazu. Nach Gesprächen mit der Stadtverwaltung — und auch mit dem Finanzamt — habe sich die Stiftung „zunächst“, wie Weisel mitteilt, für diese Form der Unterstützung entschieden.

Sind andere Modelle des Freibad–Betriebs, etwa eine Genossenschaft oder ein Förderverein, jetzt vom Tisch?

Auf diese Frage antwortet Stadtsprecherin Sabine Weisel mit einem klaren „Nein“. Sie erklärt: „Wir sind als Stadt weiterhin für alle denkbaren, sinnvollen und umsetzbaren Formen der Zusammenarbeit offen.“ Man sei auch weiterhin im Austausch mit verschiedenen Gruppen. Im Herbst würden außerdem, so Weisel, Gespräche mit Vereinsvertretern anstehen. Im Raum steht auch noch der Vorschlag von Wolfgang Habisreutinger, bis vor wenigen Jahren Chef der gleichnamigen Holzhandelsfirma, das Bad mit Unterstützung von Sponsoren so zu modernisieren, dass es nachhaltig betrieben — aber mindestens 25 Grad warm sein kann.

Anfang Sommer haben außerdem mehrere Bürger angekündigt, einen Förderverein zu gründen, um das Hallen– und das Freibad zu unterstützen. Neben Wolfgang Habisreutinger und Klaus Meyer sind auch die Vorsitzenden der DLRG und des Schwimmsportvereins Weingarten mit dabei. „Wir können die Erfahrungen aus Baienfurt nutzen, die vor einigen Jahren ebenfalls einen Förderverein gegründet haben, um ihr Hallenbad zu retten“, sagte Klaus Meyer der „Schwäbischen Zeitung“ im August. Auch die Stadtverwaltung zeigt sich davon nicht abgeneigt. Sabine Weisel: „Welche weiteren Kooperationen schlussendlich umgesetzt werden, ist einerseits zu prüfen und andererseits vom weiteren Verlauf der Abstimmungen abhängig.“

Hat die Stadt vor, das Freibad ab 2026 wieder ohne externe Mittel betreiben zu können?

Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Für weiteres Geld von der Grieshaber–Stiftung zeigt sich die Stadt aber offen. „Ein Ausbau und eine Verlängerung der Zusammenarbeit ist für uns als Stadt denkbar und wünschenswert“, teilt Sabine Weisel mit. Man wolle aber davon unabhängig ein Konzept erstellen, um über einmalige Investitionen dauerhaft Kosten zu senken und Energie zu sparen. Bei dem Konzept könnten sich auch Bürger einbringen, kündigt Weisel an.

Ist die Spende an Bedingungen geknüpft und hat Grieshaber jetzt ein Mitspracherecht beim Freibad–Betrieb?

„Eine Zweckbindung im engeren Sinne liegt nicht vor“, erklärt die Stadt–Sprecherin. Im Sinne des Spenders würden die Mittel aber „selbstverständlich vollständig für das Freibad Nessenreben“ eingesetzt. Ein Spendengeber hat grundsätzlich kein direktes Mitspracherecht. Aber Weisel erklärt: „Bei einem Ausbau der Kooperation sind weitere Mitbestimmungen möglich.“ Größere Entscheidungen werde die Stadtverwaltung mit der Stiftung abstimmen.

Kommen Grieshaber–Mitarbeiter gratis ins Freibad?

„Aktuell“, so Sabine Weisel, hätten Mitarbeiter der Firma Grieshaber oder Stiftungsbegünstigte keinen Vorteil durch die Spende. „In künftigen Gesprächen mit Vertretern der Gabriele und Heinrich Grieshaber Stiftung sollen allerdings weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtert werden.“ Die Stadtverwaltung könnte sich aber durchaus ein Sponsoring–Modell vorstellen, das Gegenleistungen für die Stiftung oder das Unternehmen vorsieht. Dann, so Weisel, wäre auch freier Eintritt ins Freibad für die Mitarbeiterschaft denkbar.