StartseiteRegionalOberschwabenWeingartenVerstecke, Vorräte, Mobilität: Was Ravensburger alles beachten müssen

Zombie–Apokalypse

Verstecke, Vorräte, Mobilität: Was Ravensburger alles beachten müssen

Landkreis Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Auch wenn's nicht ernst gemeint ist: Die Analysen, in welcher Region man bei einer Zombie–Apokalypse am besten überlebt, sind interessant. Das sagt der Polizeipräsident.
Veröffentlicht:04.06.2023, 18:00

Artikel teilen:

Wenn jemals Zombies durch die Straßen von Ravensburg oder Weingarten schlurfen, dann haben die Bürger des Landkreises Ravensburg zumindest halbwegs die Chance, zu überleben. Das behauptet eine Vermietungsplattform, die 402 Städte und Landkreise nach fünf Kriterien untersucht hat, die bei einer Zombie–Apokalpyse von Bedeutung sein könnten, nämlich Verletzlichkeit, Verstecke, Vorräte, Sicherheit und Mobilität. Und: Was der Ravensburger Polizeipräsident dazu sagt.

Die Covid–19–Pandemie, die Kriege und Veränderungen in sozialen und wirtschaftlichen Strukturen waren es, die die Vermietungsplattform „Rentola“ auf die schräge Idee brachte, die Überlebensfähigkeit der Menschen in Wohnorten in ganz Deutschland bei einer hypothetischen Zombie–Apokalypse zu untersuchen. (Wer sagt denn, dass Zombies nicht auch durch eine Epidemie entstehen können?)

Demnach kann man ruhig in den Eifelkreis Pitburg–Prüm ziehen (Platz 1), aber auf keinen Fall nach Gelsenkirchen (letzter Platz). Glück hat, wer im Landkreis Sigmaringen (Platz 47) oder Biberach (56) lebt. Der Landkreis Ravensburg befindet sich immerhin noch im oberen Drittel, auf Platz 124.

Bevölkerungsdichte wurde untersucht

Alle ausgewerteten Daten, so die Plattform, stammen vom Statistischen Bundesamt. Das Ergebnis nach der Daten–Verarbeitung brachte den Landkreis Ravensburg beim Punkt Verletzlichkeit auf einen ganz passablen Platz 85, allerdings schlägt uns beispielsweise der Bodenseekreis ein Schnippchen — er liegt auf Platz 6. Hier hätten Zombies fast keine Chance. Untersucht wurde die Bevölkerungsdichte, die wahrgenommene körperliche und geistige Gesundheit, die Nettomigrationsrate, die Anzahl der Krankenhäuser und der Todesfälle.

In Sachen Verstecke sieht es im Landkreis Ravensburg (Platz 267) eher düster aus. Bei einer Apokalypse, so die Plattform, „ist es wichtig, den besten, meist geschützten oder einen weit abgelegenen Ort zu finden, um sein Leben zu retten und dort Kartoffeln anzubauen.“ Das ließe sich im Raum Tuttlingen (Platz 96) besser bewerkstelligen. Die Grundlage zur Auswertung war die durchschnittliche Haushaltsgröße, die Anzahl der Wohngebäude und die Waldfläche.

Schlechte Noten für Mobilität

Nur einen Platz vor dem Landkreis Ravensburg (Nummer 103) liegt Biberach, wenn es um den Index „Vorrat“ geht. Bewertet wurde die Wasserversorgung und die Anzahl des Viehbestands. „Ja, Sie werden eine Menge Dinge benötigen: Nahrung, Treibstoff, Werkzeuge, Waffen, Kleidung, Medizin und vielleicht sogar ein paar Zierfische. Es ist also besser, all diese Geschäfte in der Nähe zu haben“, argumentiert „Rentola“.

Abhauen wegen einer Zombie–Apokalypse? Never ever!

Polizeipräsident Uwe Stürmer

So weit, so gut, aber wie ist es um die Mobilität im Landkreis Ravensburg bestellt? Sie landet auf einem enttäuschenden Platz 233, während sich der Landkreis Biberach auf einem deutlich vielversprechenderen Platz 107 befindet. Beleuchtet hat die Vermietungsplattform die Anzahl der Fahrzeuge, die Verkehrsfläche und die Verkehrsinfrastruktur. Die Mobilität sei schließlich die beste Möglichkeit, Überlebende zu finden oder sich Vorräte zu beschaffen.

Logisch ist: Dort, wo der Sicherheits-Aspekt am größten ist, haben Zombies oder andere Gefahren weniger Spielraum. Im Oberallgäu (Platz 21) etwa, ist es sehr sicher, aber auch der Landkreis Ravensburg kann sich mit Platz 116 sehen lassen. An dieser Stelle wurde die Anzahl der Kriminalitätsdelike zurate gezogen. Da das Oberallgäu grob 130.000 Einwohner weniger hat, scheint es nicht erstaunlich, dass es dort auch weniger Delikte gibt. Die Untersuchung scheint so ihre Schwächen zu haben.

Zusammenhalt und Zivilcourage helfen

Alles in allem hätte der Landkreis Ravensburg den Zombies trotz allem einiges entgegenzusetzen. Das findet auch Uwe Stürmer, Polizeipräsident des Präsidiums Ravensburg und sagt mit einem Augenzwinkern: „Bekanntlich ist Gottes größte Gabe der Oberschwabe. Das hat die skurrile Zombie–Studie ja indirekt bestätigt.“ Er glaube nicht an zerstörerische Zombies, aber selbst wenn, bliebe Oberschwaben eine wunderschöne Zuzugsregion. „Abhauen wegen einer Zombie–Apokalypse? Never ever“, so Uwe Stürmer. Auch hier würden im Fall der Fälle Zusammenhalt und Zivilcourage helfen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass nicht ganz Gelsenkirchen gerade die Koffer packt.