StartseiteRegionalOberschwabenWeingartenGroßspende an die Stadt sichert Freibad–Betrieb in Weingarten

Scheck über 200.000 Euro

Großspende an die Stadt sichert Freibad–Betrieb in Weingarten

Weingarten / Lesedauer: 3 min

Das gut gehegte Geheimnis der Stadtverwaltung um den privaten Spender ist gelüftet. So geht es in Nessenreben weiter.
Veröffentlicht:11.09.2023, 15:00

Von:
  • Schwäbische.de
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Das gut gehegte Geheimnis ist gelüftet. Weil die Stadt Weingarten sparen muss, bestimmte ein Schreckgespenst die Gespräche in der Welfenstadt in diesem Sommer: eine mögliche Schließung des Freibads in Nessenreben.

Nun steht fest, dass das Freibad für die kommenden zwei Jahre weiterbetrieben wird. Das Geld dafür kommt von der Gabriele–und–Heinrich–Grieshaber–Stiftung. Wie Stadt am Montag mitteilte, stellt die Stiftung 2024 und 2025 je 100.000 Euro für das Freibad zur Verfügung.

8.815 Unterschriften bei Online-Petition

„Zahlreiche Bürger sowie Vereinsvertreter setzten sich für den Weiterbetrieb des Bades ein“, heißt es in der Mitteilung mit Blick auf die zurückliegende Debatte. Unter anderem durch eine Online–Petition auf der Plattform „change.org“ hatten sich 8815 Unterzeichner — nicht nur aus Weingarten — unter dem Titel „Rettet Freibad Weingarten und Kulturzentrum Linse vor dem Sparkurs der Stadtverwaltung“ unter anderem für den Erhalt des Bads eingesetzt.

„Gemeinsam mit dem Gemeinderat einigte sich die Verwaltung schließlich auf das Vorgehen, mit Hilfe der Spende eines externen Kooperationspartners den Abmangel um jährlich 100.000 Euro zu reduzieren“, schreibt dazu Stadtsprecherin Sabine Weisel.

Zum Ende der diesjährigen Freibadsaison kann die Stadtverwaltung nun den Namen des Spenders verkünden: die örtliche Gabriele–und–Heinrich–Grieshaber–Stiftung wird sich zunächst für die kommenden zwei Jahre mit einer jährlichen Spende von 100.000 Euro der Zukunft des Weingartener Freibads annehmen.

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht unterzeichneten am vergangenen Freitag die Stiftungsvorsitzende Gabriele Grieshaber und Weingartens Oberbürgermeister Clemens Moll eine entsprechende Vereinbarung.

Der Scheck ist da: (v.l.) Geschäftsführer Gregor Schnell, Stiftungsvorsitzende Gabriele Grieshaber, Oberbürgermeister Clemens Moll, Kämmerer Florian Keller und der stellvertretende Werksleiter Jochen Stauber freuen sich über die Unterstützung fürs Freibad. (Foto: Stadt Weingarten)

„Wir waren uns unternehmensintern schnell einig, dass wir uns allein schon aus der tiefen Verbundenheit unserer Firma zum Standort Weingarten für den Erhalt des Freibads einsetzen wollen. Gleichzeitig schafft das Freibad im ganzen Schussental einen hohen Mehrwert, der zur Attraktivität für Mitarbeitende und dringend benötigte Fachkräfte beiträgt“, wird Gregor Schnell, Grieshaber–Geschäftsführer im Logistikbereich in der städtischen Mitteilung zitiert.

Das sagt die Stifterin

Auch Gabriele Grieshaber selbst kommt darin zu Wort: „Das Freibad in Nessenreben stellt nicht nur einen wichtigen Bestandteil des gesundheitlichen, kulturellen und sportlichen Angebots Weingartens dar, sondern trägt — neben dem wichtigen Erhalt der Schwimmfähigkeit — mit seinem hohen Freizeitwert maßgeblich zur Belebung und Bereicherung des gesamten sozialen Lebens bei.“ Die Stifterin ist sich sicher: 

„Das Bad ist eine wertvolle Stätte der Begegnung und gelebten Integration, in der alle sozialen Schichten unabhängig ihrer Herkunft, ihres Alters und Geschlechts aufeinandertreffen.“

Gabriele Grieshaber

Oberbürgermeister Clemens Moll richtete seine Worte des Dankes an die großzügigen Spender: „Seit jeher steht der Name „Grieshaber“ nicht nur für innovatives Unternehmertum in der Logistikbranche, sondern auch für eine ortsansässige Firma, die sich aktiv für das Gemeinwesen und ihre Mitmenschen einsetzt“, so Moll. Er bedankte sich im Namen des gesamten Stadtrats und der Bürger Weingartens für die Spende, mit der eine Schließung des Bades „bis auf Weiteres“ abgewendet werden könne.

Stadt arbeitet weiter an neuem Konzept

Die Stadt teilt darüber hinaus mit: : Auch wenn man jetzt mit der Stiftung einen Kooperationspartner hat, will die Stadt überlegen, wie sie in das Bad investieren kann, um die Kosten — vor allem Energiekosten — zu senken. Bei diesem Prozess könnten sich auch Weingartener Bürger weiterhin einbringen.