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Bürgerstiftung soll das„Gemeinwohl stärken“

Weingarten / Lesedauer: 3 min

Zwölf engagierte Bürger haben sich zu einem Gründungskomitee zusammengefunden – Offizielle Gründung für Ende April geplant
Veröffentlicht:30.01.2013, 16:55

Von:
  • Schwäbische.de
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- Der wahre Reichtum der Stadt Weingarten liege im bürgerschaftlichen Engagement und im Ehrenamt, sagte Oberbürgermeister Markus Ewald beim diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt. Er meinte damit auch die zwölf engagierten Bürgerinnen und Bürger der Welfenstadt, die sich zu einem Gründungskomitee zusammengefunden haben – mit dem Ziel die „Bürgerstiftung Weingarten/Württemberg“ ins Leben zu rufen.

„Mit der Bürgerstiftung wollen wir vor allem das Gemeinwohl in unserer Stadt stärken“, sagt Rechtsanwalt Martin Springer , Koordinator des Gründungskomitees. Es gehe nicht darum, Pflichtaufgaben der Stadt Weingarten zu übernehmen. Vielmehr wolle die Stiftung dort ansetzen, wo öffentliche Förderung bisher nicht möglich ist, Unterstützung aber sinnvoll und geboten erscheint. „Die Bürgerstiftung Weingarten/Württemberg ist eine gemeinnützige, überkonfessionelle und überparteiliche Einrichtung von Bürgern und Institutionen für die Menschen in Weingarten“, steht in der Satzung zu lesen. Sie wolle dem Gemeinwohl dienen, das Gemeinwesen stärken und Kräfte der Innovation mobilisieren.

Das geplante Engagement der Stiftung liegt in der Förderung ganz verschiedener Bereiche – von Kunst und Kultur sowie Heimatpflege und Brauchtum über Umwelt- und Landschaftsschutz, Gesundheitsförderung, Bildung, Erziehung und Sport bis hin zu Wissenschaft, Forschung und Lehre, Völkerverständigung, Menschenrechten und bürgerlichem Engagement. Versteht sich fast von selbst, dass sich die Gründungsstifter auch die Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit sowie die Unterstützung von Menschen in sozialer Not und von benachteiligten Mitbürgern auf die Fahne geschrieben haben.

Die Bürgerstiftung ist auf einem guten Weg, eine erste Hürde zu nehmen. Für Ende April sei die offizielle Gründung geplant und es sehe danach auch, als könne man bis dahin das erforderliche Stiftungskapital in Höhe von 50000 Euro aufbringen, berichtet Martin Springer.

Bürger als Gründungsstifter

Mit einem Betrag ab 500 Euro können Bürger Gründungsstifter werden. „40 bis 50 Personen konnten wir für die Idee bereits gewinnen“, so Springer. Auch drei Premium-Stifter, darunter die Volksbank Weingarten und zwei Privatpersonen, sind mit jeweils 10000 Euro im Stiftungsboot.

„Gründungsstifter zu sein ist ein Privileg. Diese Chance hat man nur einmal“, appelliert Springer an weitere Mitstreiter. Es gehe dabei nicht nur um das Stiftungskapital, sondern vor allem um das emotionale Bürgerengagement. „Wir hoffen, dass wir bis zur Stiftungsgründung auf eine breite bürgerschaftliche Basis zählen können.“

Die Gründungskomiteemitglieder, so Springer, bemühten sich unermüdlich, weitere Mitstreiter zu gewinnen. „Leider können wir mangels Zeit nicht jeden persönlich ansprechen“, bedauert der Koordinator. Auch nach Gründung der Stiftung sind Zustiftungen möglich. Vor allem Spenden können dann auch angenommen werden. „Wir brauchen vielfache finanzielle Unterstützung, wenn wir wirklich etwas bewegen wollen“, gibt Springer zu bedenken. Das Gründungskomitee setze dabei auch auf ein Engagement seitens der heimischen Wirtschaft.

Organisatorische Unterstützung erhält die Bürgerstiftung in ihrer Gründungsphase von der Stadt Weingarten. „Wir leisten gewissermaßen Geburtshilfe und fungieren als Anlaufstelle für Interessierte“, sagt Marion Erne, die bei der Stadt Ansprechpartnerin für die Bürgerstiftung ist. Schließlich sollen möglichst viele Mitbürger erreicht werden. Immer wieder gingen Nachfragen bei ihr ein, berichtet sie. Meist würden sogar gezielt Verpflichtungserklärungen abgeholt. Vielleicht – so hofft auch das Gründungskomitee – wird aus der Bürgerstiftung eine richtige Bürgerbewegung.