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Blaualgen in Rößlerweiher giftig: Badeverbot gilt ab sofort

Schlier / Lesedauer: 3 min

Anfang der Woche wurden im Rößlerweiher bei Schlier Blaualgen entdeckt. Eine Wasserprobe bestätigt das. Ab sofort gilt ein Badeverbot.
Veröffentlicht:26.08.2022, 17:00

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Das Gesundheitsamt des Landkreises hat bei einer Kontrolle des Rößlerweihers bei Schlier Anfang dieser Woche Blaualgenblüten entdeckt. Eine Untersuchung im Labor zeigte, dass die Algen giftig sind. Das teilte das Gesundheitsamt am Freitagmittag der Gemeinde Schlier mit. Das Schreiben liegt Schwäbische.de vor.

Die Gemeinde reagierte umgehend und verhängte ein Badeverbot. Der Bauhof stellte noch am Nachmittag Hinweisschilder am See auf. Auch im Ellerazhofer Weiher bei Leutkirch wurden Anfang dieser Woche Blaualgenblüten gesichtet. Das Ergebnis dieser Probe lag der Redaktion am Freitagnachmittag noch nicht vor.

Leitwert überschritten

In der Wasserprobe des Rößlerweihers wurden Cyanobakterien nachgewiesen, die die Blaualgen produzieren. Diese sind in hoher Konzentration gifitg. Der Anteil der Bakterien überschritt den Leitwert der Weltgesundheitsorganisation , wie es in dem Prüfbericht des Gesundheitsministeriums heißt.

Für Schliers Bürgermeisterin Katja Liebmann war klar, durch die Probenergebnisse ist ein Badeverbot unumgänglich. Sie habe sich im Vorfeld mit dem Gesundheitsamt darauf geeinigt. „Die Schilder haben wir schon vorsorglich vorbereitet“, sagte Liebmann auf Nachfrage.

 Die Blaualgenblüte im Ellerazhofer Weiher bei Leutkirch.

Wie lange das Verbot bestehen soll, steht laut Liebmann noch nicht fest. Das hänge von einer weiteren Wasserprobe durch das Gesundheitsamt ab. Liebmann hoffe aber, dass sich die Lage durch den angekündigten Starkregen am Wochenende bessert.

Probenergebnis vom Ellerazhofer Weiher steht noch aus

Liebmann bestätigte, dass auch in der Vergangenheit vereinzelte Auffälligkeiten im Rößlerweiher entdeckt worden waren. Aktuell bewertet die Badegewässerkarte des Landesgesundheitsamtes die Wasserqualität im Rößlerweiher nur als „ausreichend“. Wirklich erklären könne sich Liebmann das nicht, es gebe keine intensive Landwirtschaft in angrenzender Nähe.

Direkt nachdem sie die Nachricht über die aktuelle Blaualgenblüte erreicht hatte, habe sie die Verantwortlichen des Seenprogramms Oberschwaben kontaktiert, sagt Liebmann. „Wir müssen genauer draufschauen und überlegen, was wir machen können.“

Im Fall des Ellerazhofer Weihers hingegen weist die Stadtverwaltung Leutkirch die Verantwortung von sich. Der See ist in Privatbesitz, schreibt Stadtsprecher Thomas Stupka. Der Camplingplatzbetreiber, der nicht der Besitzer ist, stellte kurz nach Entdeckung der Algen ein Warnschild am Weiher auf. Über das Probenergebnis wurde er am frühen Freitagnachmittag noch nicht informiert.

Zur Blaualge

Ursachen für eine Algenblüte sind laut Landratsamt eine hohe Wassertemperatur und viel Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft. Zudem sind langsam fließende Gewässer und ruhige Seen besonders anfällig. Das Schlucken von Wasser mit hoher Cyanobakterien-Konzentration kann bei Menschen laut Landratsamt Durchfall, Erbrechen, Hautausschläge und Atemnot auslösen.

Sobald ein Labor eine hohe Cyanobakterien-Konzentration von der Badestellen-Probe bestätigt, gilt eine Warnung für den gesamten See. Dann folgt eine Analyse der Giftstoffe, die durch die Bakterien freigesetzt werden. Sind zu viele Giftstoffe im Wasser, verbietet das Gesundheitsamt das Baden.