StartseiteRegionalOberschwabenRavensburgVdK-Kreisverband Ravensburg besteht seit 75 Jahren

Jubiläum

VdK-Kreisverband Ravensburg besteht seit 75 Jahren

Kreis Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Insgesamt 26 Sozialverbände gehören dem Verband an. Warum sie das Kreisjubiläum in diesem Jahr allerdings nicht feiern.
Veröffentlicht:06.11.2023, 04:59

Von:
  • Gisela Sgier
Artikel teilen:

Nicht in die Jahre gekommen und aktueller denn je ist der Kreisverband Ravensburg des Sozialverbands VdK. Dies spiegelt sich in seinen ständig wachsenden Mitgliederzahlen wider. Der heute größte Sozialverband der Bundesrepublik ist seit 1994 offen für jedermann. Der Kreisverband Ravensburg schloss sich vor 75 Jahren im Dezember 1948 unter der Leitung von Walter Nothelfer zusammen. Seit 2017 steht ihm Hannelore Sieling vor. Zum diesjährigen Jubiläum verzichtet der Kreisverband aus Kostengründen allerdings auf Feierlichkeiten.

Die Zusammenfassung in einem Kreisverband vor 75 Jahren war zwingend notwendig geworden, nachdem sich bereits 1947 und im Verlauf von 1948 neben Ravensburg und Weingarten weitere Ortsverbände in den Städten Leutkirch, Wangen, Isny, Bad Waldsee und anderen Gemeinden gebildet hatten. Die Formulierung gleichlautender Ziele, einer landesweit einheitlichen Satzung und damit auch die Führung als eingetragener Verein in einem Gesamtkonzept wurde dadurch möglich.

Die drei Säulen des VdK

Seine drei Säulen umfassen die sozialpolitische Ebene, die durch den VdK Deutschland in Berlin vertreten wird, an der Spitze die Präsidentin Verena Bentele; des Weiteren die Sozialrechtsschutzversicherung (SRg), besetzt mit speziell ausgebildeten Rechtsreferenten; sowie die Mitgliederbetreuung, vertreten durch die 26 Ortsverbände im Kreisverband Ravensburg (entspricht dem Landkreis Ravensburg). Der Schwerpunkt in der Arbeit des heutigen Sozialverbands VdK liegt in der Vertretung seiner Mitglieder in Sachen der im Sozialgesetzbuch erfassten gesetzlichen Renten-, Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung sowie, auch für Privatversicherte, in der Vertretung vor den Sozialgerichten im Schwerbehindertenrecht.

Der Kreisverband Ravensburg registriert seit November 2022 erstmals in seiner Geschichte mehr als 6000 Mitglieder in den 26 Ortsverbänden. Geprägt ist der Kreisverband bis heute durch seinen Gründer Walter Nothelfer, der 57 Jahre das Amt des Vorsitzenden bekleidete bis zum Jahr 2005. Er kann als „Vater der Kriegsopferversorgung“ bezeichnet werden, denn sein Wirken endete nicht an den Grenzen des Landkreises.

Wachsende Mitgliederzahlen

Die Aufgabe des Kreisverbands mit seinem Vorstandsgremium ist es, die Ortsverbände in ihrer ortsnahen Betreuung der Mitglieder sowie als Bindeglied zur Arbeit der Sozialrechtsschutzversicherung des VdK (SRg) zu unterstützen. Der Kreis der Mitglieder wächst ständig, machte sogar den Umzug der Geschäftsstelle im Jahre 2021 in größere Räumlichkeiten notwendig. Der Sozialverband VdK im Landesverband gilt als eingetragener Verein und trägt seine Leistungen alleine aus den Mitgliedsbeiträgen. Die nachgeordneten Verbandsstufen werden anteilig aus diesen Beiträgen finanziert. Die Ortsverbände haben die Möglichkeit, durch Veranstaltungen und Spenden ihr Einnahmespektrum zu erweitern.

Erklärung

Was bedeutet die Abkürzung VdK?

Der Verbandsname VdK war ursprünglich eine Abkürzung: Gegründet wurde der „Sozialverband VdK Deutschland“ im Jahr 1950 unter dem Namen „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands“. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Verband sich vom ehemaligen Kriegsopferverband zum großen, modernen Sozialverband entwickelt, der für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung kämpft und sich gegen Sozialabbau stark macht.

Die Bezeichnung „Verband der Kriegsbeschädigten“ wird nicht mehr verwendet, die einprägsamen Buchstaben VdK sind für Deutschlands größten Sozialverband mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern jedoch geblieben. Heute heißt der Verband offiziell „Sozialverband VdK Deutschland“. (Quelle: Homepage des VdK/vdk.de)

Während die SRg hauptamtliche Mitarbeiter in angepasst wachsender Zahl benötigt, ist der ehrenamtlich tätige Kreisverbandsvorstand ständig bemüht, weitere ehrenamtlich tätige Mitglieder für die Aufgaben in den Ortsverbänden zu gewinnen und in Sachen Satzung des VdK, Verwaltung des Ortsverbands zu schulen. Weitere Lehrgangsangebote gibt es durch den Landes- oder Bezirksverband. Heute sind nahezu 120 Ehrenamtliche in den Ortsverbänden, manche in Doppelfunktion auch im Kreisverbandsvorstand, tätig.

Großes Fest bereits zum 70-Jährigen

Feiern werden sie heuer aber nicht, da es bereits zum 70-jährigen Bestehen ein großes Fest gab. „Wir feiern aus Kostengründen nur stets zu zehnjährigen Jubiläen“, sagt Sieling. Sie erklärt: „Die 70-Jahr-Feier, angefangen vom kostenlosen Bustransfer der Mitglieder aus dem gesamten Kreisgebiet bis hin zur Finanzierung der musikalischen Umrahmung der Jugendmusikschule bedeutete für uns einen Kostenfaktor von 33.000 Euro. Das können wir uns nicht alle fünf Jahre leisten.“ Somit fällt eine 75-Jahrfeier ins Wasser.

Erfreulich sei dennoch, dass „unser Verband in den fünf vergangenen Jahren einen Mitgliederzuwachs von jährlich etwa fünf Prozent verzeichnen kann. Damit liegen wir im Vergleich zu den anderen elf Spitzenverbänden im Bezirk Südwürttemberg-Hohenzollern regelmäßig an der Spitze“, sagt die VdK-Leiterin erfreut.