Ravensburg
Towerstars zeigen sich stark verbessert, verlieren aber wieder
Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Thorsten Kern
Nach der bitteren 2:6-Pleite bei den Selber Wölfen am Freitagabend haben es die Ravensburg Towerstars zwei Tage später besser machen wollen. Im Heimspiel in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den EV Landshut zeigte der amtierende Meister auch eine um Längen bessere Vorstellung. Doch am Sonntagabend blieb den Towerstars auch nur ein Punkt ‐ sie unterlagen mit 2:3 nach Penaltyschießen. „Über die meiste Zeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht“, meinte Towerstars-Trainer Gergely Majoross. „Aber wir brauchen mehr Disziplin.“
Immer wieder fehlen Spieler gesperrt
In den vergangenen Wochen haben sich die Towerstars immer mal wieder mit Sperren ihrer Spieler beschäftigen müssen. Zuletzt fehlte Julian Eichinger zweimal. Der Verteidiger war am Sonntag gegen Landshut wieder mit dabei, dafür fehlte vor 2761 Zuschauern in der CHG-Arena nun ein Stürmer: Fabian Dietz wurde nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe in Selb für eine Partie gesperrt.
Für zwei Spieler war es am Sonntag eine besondere Partie. Auf beiden Seiten trafen die Goalies auf ihre Ex-Teams. Bei den Landshutern stand Ravensburgs Meistergoalie Jonas Langmann zwischen den Pfosten. Bei den Towerstars wiederum durfte der 18-jährige Nico Pertuch ran ‐ Pertuch war zu Beginn der Saison vom EVL nach Ingolstadt gewechselt und kam dann per Förderlizenz nach Ravensburg.
Pertuch sollte mit dafür sorgen, dass die Defensive der Towerstars stabiler stand als am Freitag in Selb ‐ Ilya Sharipov, dem nur wenige Vorwürfe bei den Gegentoren gemacht werden konnten, bekam mal eine Pause. Von außen sah er, wie sein Vertreter jede Menge zu tun bekam. Es war ein attraktives, offensives Spiel. Und eines, das auch auf der Strafbank entschieden wurde. Beziehungsweise auf dem Eis im Powerplay. Denn die Towerstars leisteten sich zwar zum Teil völlig unnötige Strafen und mussten unter anderem im zweiten Drittel knapp eine Minute mit zwei Mann weniger auf dem Eis überstehen. Die Landshuter trafen auch durch Julian Kornelli im ersten Drittel in Überzahl zum zwischenzeitlichen 1:1 (11.).
Landshut macht im Powerplay zu wenig
Doch in Summe zeigten die Landshuter im Powerplay zu wenig. Die Towerstars hatten sogar mehrere gute Kontermöglichkeiten in Unterzahl. Dazu schossen die Ravensburger ihrerseits zwei Powerplaytore in den ersten drei Überzahlsituationen. Zunächst war Sam Herr in der neunten Minute nach einem klasse Zuspiel von Eichinger, der einen Schuss antäuschte, zur Stelle und brachte die Towerstars in Führung.
Als sich Landshuts Topscorer Samir Kharboutli wegen eines Ellenbogenchecks gegen Ralf Rollinger sogar für fünf Minuten auf die Strafbank setzen musste, schlugen die Towerstars ein zweites Mal in Überzahl zu. Matt Alfaro brachte die Scheibe vors Tor, Maximilian Hadraschek überwand Langmann im zweiten Nachsetzen zum 2:1 (38.).
Die Führung der Ravensburger zu diesem Zeitpunkt war auch ein Verdienst von Pertuch. Der junge Goalie zeigte unter anderem starke Paraden gegen Wade Bergman und Kharboutli. Der EVL vergab außerdem ein weiteres Powerplay ‐ eins, das Langmann etwas theatralisch gegen Herr herausgeholt hatte. Rund zehn Minuten vor dem Ende gab es eine Druckphase der Gäste. Die Towerstars wurden in ihr Drittel gedrängt: Zweimal bereinigte Charlie Sarault die Szenen, dazu war Pertuch nicht zu überwinden. Bis Thomas Brandl den Schuss von John Rogl abfälschte ‐ 2:2 (55.).
Der elfte Penalty bringt die Entscheidung
Es wurde eine heiße Schlussphase mit tollen Szenen vor den Toren. So spielte Alfaro einen überragenden Pass auf Czarnik, doch Langmann war dran und der Puck trudelte durch den Torraum, aber eben nicht hinter die Linie. In der Verlängerung gab es erst eine Topchance von Alfaro, dann eine Strafe gegen Ravensburg wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Es passte aber zu dieser Partie, dass der EVL auch diese Möglichkeit nicht nutzen konnte. In letzter Konsequenz gab es also Penaltyschießen. Im elften Schuss sorgte Kornelli für den 3:2-Sieg der Gäste. „In Überzahl waren wir nicht gut genug, aber das dritte Drittel war stark“, sagte EVL-Trainer Heiko Vogler.
Ravensburg Towerstars ‐ EV Landshut 2:3 n.P. (1:1, 1:0, 0:1, 0:1)
Tore: 1:0 (8:50 ÜZ) Sam Herr (Eichinger, Sarault), 1:1 (10:17 ÜZ) Julian Kornelli (Pageau, McLellan), 2:1 (37:14 ÜZ) Maximilian Hadraschek (Alfaro), 2:2 (54:06) Thomas Brandl (Rogl, Kornelli), 2:3 (Penalty) Julian Kornelli ‐ Strafen: Ravensburg 14 Minuten, Landshut 9 Minuten ‐ Zuschauer: 2761.