Ravensburg

ifm Razorbacks Ravensburg starten mit Debakel in die Saison

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Am ersten Spieltag der German Football League Süd haben die ifm Razorbacks Ravensburg gegen den Aufsteiger Ingolstadt eine 12:52–Abreibung kassiert. Es lief fast nichts.
Veröffentlicht:21.05.2023, 20:38

Von:
  • Author ImageThorsten Kern
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So haben sich die ifm Razorbacks Ravensburg den Saisonstart in der German Football League ganz sicher nicht vorgestellt. „Das war peinlich, in der ersten Halbzeit habe ich mich fast geschämt“, sagte Wide Receiver Michael Mayer. Mit 12:52 unterlagen die Razorbacks im ersten Heimspiel im TSB–Stadion gegen den Aufsteiger Ingolstadt Dukes. Die Gäste konnten auf dem Feld lange Zeit machen, was sie wollten. Die Ravensburger fanden überhaupt keine Mittel, die Dukes zu stoppen.

Betonmischer in Footballoptik als Blickfang

In den vergangenen Tagen hatten die ifm Razorbacks Ravensburg noch einmal viel Arbeit ins Stadion gesteckt. Die Kulisse am Sonntag passte auch. Die Tribünen waren sehr gut gefüllt, insgesamt zählten die Razorbacks 1489 Zuschauer. Neben der Tribüne sorgte ein Betonmischer in Footballoptik für einen besonderen Anblick — vor dem Gefährt ließen sich später sogar einige Ingolstädter Spieler fotografieren.

Das Geschehen auf dem Rasen passte allerdings überhaupt nicht dazu. Die Razorbacks präsentierten sich erschreckend schwach. Kaum einmal fand Quarterback Alexander Kronborg Bjerre seine Mitspieler, dazu leisteten sich die Ravensburger viele Ballverluste und Strafen. „Wir sind nicht gut gestartet und hatten kein Selbstvertrauen, das wurde dann auch nicht besser“, analysierte Jeremy Conley den missratenen Auftakt.

Viel Zeit für Ingolstadts Quarterback

Schnell gingen die Dukes mit 14:0 in Führung. Quarterback Matthew Weimer bekam oft viel Zeit, um seine Receiver zu suchen, die dann oftmals sehr frei waren. Dazu hatte die Verteidigung der Razorbacks große Probleme mit Running Back Jean Bema. Zu Beginn den zweiten Viertels erhöhten Nikita Chereminskiy mit seinem Touchdown und Kicker Zane Davis auf 21:0, kurz darauf legte Davis ein Field Goal zum 24:0 nach. Razorbacks–Cheftrainer Sascha Brändle versuchte es mit einer einfachen Analyse: „Football ist auch immer tagesformabhängig, und wir hatten diese Form nicht.“

Ganz so einfach dürfen es sich die Razorbacks aber nicht machen. Zu groß war der Unterschied auf dem Feld — als die Ingolstädter noch auf ihre Stammformation setzten. Selbst nach einer deutlichen Ansprache der Defenseformation inklusive zahlreicher Schimpfwörter wurde es aufseiten der Ravensburger nicht besser. Gabriel Boccella erzielte einen weiteren Touchdown zum 31:0, noch vor der Pause erhöhte Sven Beyrich auf 38:0. Beyrich war beim Wurf von Weimer so frei in der Endzone, dass er sich noch dreimal hätte im Kreis drehen können. „Wir hatten gefühlt in jedem Spielzug einen dicken Fehler drin“, haderte Mayer. Es war einfach chaotisch und katastrophal, fast schon peinlich.“

Erst am Ende wird es ein wenig erträglicher

Nachdem der erste Angriffsversuch der Razorbacks in der zweiten Halbzeit direkt wieder ganz schnell zu Ende war, legten die Dukes durch Weimer zum 45:0 nach. Die Ravensburger hatten bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Angriffswucht. Ingolstadt war so überlegen, dass sie es sich leisten konnten, zahlreiche Spieler aus der zweiten Reihe aufs Feld zu bringen.

Das zeigte ein wenig Wirkung, denn nun klappte auch bei Ingolstadt bei Weitem nicht mehr alles. Zunächst fand Luis Wittmann aber noch Thomas Gandorfer zum 52:0. Erst dann leisteten sich auch die Dukes ein paar Ballverluste, Lennies McFerren verkürzte mit zwei Touchdowns auf 12:52. „Ansätze sind da, aber ganz viele Punkte haben nicht geklappt“, sagte Brändle. Deutlicher wurde noch einmal Mayer: „Dass es erst besser wurde, als Ingolstadt gewechselt hat, kann nicht unser Anspruch sein“, sagte der Wide Receiver. „Wir müssen mehr zeigen.“ Vielleicht tut den Razorbacks die freie Woche gut, ehe es am Sonntag, 4. Juni, an selber Stelle gegen die Allgäu Comets weitergeht.