Etappenrennen

Gathof reizen die Top-Rennen in Südafrika

Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Vogter Mountainbike-Profi blickt auf ein durchwachsenes Jahr zurück – 2014 könnte die letzte Saison werden
Veröffentlicht:18.12.2013, 14:40

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Die Geburt seiner Tochter, die schnelle Qualifikation für die Mountainbike-Weltmeisterschaften und Platz drei beim Etappenrennen im südafrikanischen Lesotho sind für Daniel Vogt die Höhepunkte des Jahres 2013 gewesen. Daneben gab es für den Vogter aber auch Enttäuschungen, etwa bei den Großereignissen Weltmeisterschaften und Deutsche Meisterschaften. „Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen“, sagt Gathof. „Privat wie sportlich.“ Nun steht das Wintertraining für seine vielleicht letzte Profisaison an. Die Höhepunkte liegen dabei in Südafrika.

Das Jahr 2013 begann für den 32-Jährigen gut. Die winterliche Trainingsphase lief ohne Zwischenfälle. auch eine Bronchitis beim Trainingslager in Südafrika warf Gathof nicht weit zurück. Ein Etappenrennen über drei Tage gewann der Vogter. „Die Form war gut, nur die Grundlagenausdauer hat noch gefehlt.“ Seine Form bestätigte Gathof wenig später beim Weltcuprennen in Spanien. Ein Rang unter den Top 20 – was die Qualifikation für die Weltmeisterschaft bedeutete – hatte er sich zum Ziel gesetzt „Mit Platz 13 habe ich das ganz gut erfüllt“, sagt Gathof. „Zudem war durch die frühe Qualifikation der Druck etwas weg.“

Platz zwei in Willingen

Befreit – und erfolgreich – ging es für den Mountainbikeprofi weiter. Beim „4 Peaks“ in Österreich, einem der größten Mountainbikerennen Europas, erzielte Gathof gute Ergebnisse, beim Rennen in Willingen wurde er Zweiter. Den ersten Rückschlag gab es für Gathof aber ausgerechnet bei der WM in Kitzbühel. „Wer die WM fährt, will gut abschneiden, Platz 76 war unter Wert.“ In einem normalen Rennen wäre er laut eigener Aussage wohl ausgestiegen. „Mit einem Nationaltrikot an gibst du nicht auf.“ Das schwache Resultat zum Abschluss der ersten Saisonhälfte habe ihn dann aber „schon noch beschäftigt“.

Ablenkung fand Gathof ab Anfang August dann zu Hause. Seine erste Tochter kam am 2. August zur Welt. Acht Wochen lang stand die Familie im Vordergrund und Mittelpunkt. Nach dieser Wettkampfpause gelang dem 32-Jährigen die Rückkehr ins Renngeschehen besser als erwartet. Mit Platz 20 in der Schweiz erfüllte Gathof direkt die Norm für die WM 2014. Dann folgte der dritte Platz in Lesotho . „Das war ein Highlight, eine schöne runde Sache.“ Das hätte auch die DM sein sollen. „Im Kopf hatte ich drin, dass ich richtig gut drauf bin“, sagt Gathof im Rückblick. „Aber dann lief nichts zusammen.“ Das Rennen war für den Vogter vorzeitig beendet. Eine Woche später wurde er bei einem topbesetzten Rennen in Frankreich wieder 20. und bestätigte damit seine WM-Norm.

Zum Abschluss der Saison ging es für Gathof ein weiteres Mal nach Südafrika. Das Sechstagesrennen musste er allerdings wegen Magen-Darm-Problemen abbrechen. Seit Anfang Dezember steht das Wintertraining auf dem Programm. Fünf bis sechs Langlaufrennen plant der Vogter. „Der Wintersport hat mir schon im vergangenen Jahr gutgetan, ich muss in meinem Alter neue, andere Reize setzen.“ Der Reiz der Saison 2014 besteht für Gathof darin, dass zwei Saisonhöhepunkte in seinem Lieblingsland stattfinden. Sowohl das „Cape Epic“ Ende März als auch die WM Ende Juni sind in Südafrika. „Das Land boomt, was Mountainbike betrifft“, sagt der Vogter. „Die Rennen werden im Fernsehen übertragen, es gibt eine Helikopterbegleitung, die Preisgelder sind höher.“ Auch die Kosten sind aber höher. Finanziell sei das „Cape Epic“ für sein Rocky-Mountain-Team ein Riesenaufwand. „Ich muss mich über den Winter zusammenreißen.“ Denn angepeilt ist „beim Rennen schlechthin“ ein Top-10-Platz. Auch bei der WM will der 32-Jährige „ein ansprechendes Ergebnis herausfahren“.

Wie es nach der Saison 2014 weitergeht, steht für Gathof noch in den Sternen. „Es kommt auf das Sportliche an, aber auch die Familie, das Alter und vieles weitere spielen eine Rolle.“ Er wolle zum Ende der Karriere sagen können: „Das war ein gutes Jahr, jetzt kann ich mein Rad an den Nagel hängen.“ Das ist noch nicht der Fall. Auch und vor allem wegen Südafrika.