Ravensburg
Dennis Blaser empfiehlt sich für höhere Aufgaben
Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Christian Metz
Der FV Ravensburg II hat das Verfolgerduell der Fußball-Landesliga gegen den TSV Straßberg mit 4:1 für sich entschieden. Der eher ungeliebte kleine Kunstrasenplatz, nasskaltes Wetter, ein um 30 Minuten nach hinten verlegter Anpfiff ‐ die Vorzeichen für die Partie zwischen dem Dritten (Straßberg) und dem Vierten (Ravensburg) waren nicht die besten. Aber es kam ganz anders: Was die beiden Mannschaften in Halbzeit eins boten, war Landesligafußball auf höchstem Niveau.
Tolle Tore, zurückgenommene Tore, Pfostentreffer
Tempo, Technik, Präzision, Taktik ‐ die 22 Akteure auf dem Platz zeigten sich von ihrer besten Seite. Die Ravensburger hatten den besseren Start: In der sechsten Minute drehte Niklas Bolgert schon jubelnd ab, aber sein passgenauer Abschluss aus rund zwölf Metern wurde zurückgenommen, weil vorher einer seiner Vorbereiter im Abseits gestanden hatte. Der FV II machte gehörig Druck –Dennis Blaser zeigte früh seine Kopfballstärke, die einer der Schlüssel für den Sieg sein sollte ‐ in der elften Minute ging der Ball allerdings noch deutlich am Tor vorbei. Wenig später schoss Martin Bleile aus spitzem Winkel ans Außennetz.
„Lange geht das nicht gut“, entfuhr es Straßbergs Abwehrchef Nico Heckendorf. Offenbar hat der Kapitän im Team des TSV etwas zu sagen, denn seine Kollegen zeigten nach einem Ballverlust von Ravensburgs Elias Gresser in der 20. Minute, was sie im Umschaltspiel draufhaben: Nach einem Konter bediente Sven Heckendorf Torjäger Pietro Fiorenza ‐ der FV hatte es nur einem überragenden Reflex von Torwart Daniel Geiselhart zu verdanken, nicht in Rückstand zu geraten.
Glanzparade auch von Straßbergs Torwart
Zwei Minuten später war aber auch Geiselhart machtlos. Der Knaller von Sven Heckendorf von halblinks rechts oben in den Winkel war wirklich sehenswert. „Ein geiles Tor“, meinte später der Trainer ‐ und nicht der von Straßberg. FV-Trainer Thomas Gadek war ‐ wie sein Gegenüber Stefan Bach ‐ geradezu berauscht vom tollen Fußball in Halbzeit eins. Der FV war durch den Rückstand nur kurz geschockt: In der 26. Minute zwang Marko Föger auf Pass von Gresser Straßbergs Torwart Christopher Kleiner zu einer Glanzparade. Auf der anderen Seite wurde ein Freistoß von Fiorenza von der Mauer abgefälscht ‐ Geiselhart konnte nur noch zuschauen, wie der Ball an den Pfosten klatschte.
In der 38. Minute schlug Dumitru Muntean einen langen Ball nach vorne ‐ Blaser nahm die Verlängerung auf und schob den Ball zum 1:1 ins Tor. Der Linienrichter hatte die Fahne oben, Schiedsrichter Aras nahm seinen Pfiff aber wieder zurück, weil wohl ein Straßberger Abwehrspieler den Ball verlängert hatte.
Das überragende Niveau von Halbzeit eins konnten die zweiten 45 Minuten nicht halten ‐ die Ravensburger entschieden die Partie innerhalb von acht Minuten für sich. Zunächst verlängerte Blaser einen Ball von Geiselhart auf Bleile ‐ und der bediente Marko Föger zum 2:1. Zwei Minuten später leistete sich Straßbergs Defensive einen kapitalen Passfehler ‐ Blaser nahm dankend an. In der 61. Minute stellte Blaser mit einem wunderbaren Kopfballheber über Kleiner auf 4:1.
Die Gäste giften sich gegenseitig an
Die Straßberger waren eigentlich schon nach dem 3:1 K.o., denn sie fingen an, sich untereinander anzugiften. Ihr Offensivspiel brachten die Gäste nicht mehr in Gang. Die FV-Defensive mit einem gerade in Halbzeit zwei sehr souveränen Robin Eschweiler ließ nichts mehr zu. Mann des Spiels war aber Dennis Blaser, der sich erneut als absolute Führungsperson eingebracht hatte ‐ nicht jeder schafft es wie Blaser, als gestandener Stürmer nach einer Versetzung aus dem Oberliga- in den Landeligakader die neue Rolle voll anzunehmen. „So bin ich als Typ“, meinte er. „Die Mannschaft hat mich sehr gut integriert ‐ und ich freue mich, wenn ich mit drei Toren zum Erfolg beitragen konnte.“
Landesliga, 14. Spieltag
FV Ravensburg II ‐ TSV Straßberg 4:1 (1:1). ‐ Tore: 0:1 Sven Heckendorf (22.), 1:1 Dennis Blaser (38.), 1:2 Marko Föger (54.), 1:3, 1:4 Dennis Blaser (56., 61.) ‐ Schiedsrichter: Mehmet Arar ‐ Zuschauer: 100 ‐ FV II: D. Geiselhart ‐ Flock, Muntean, Eschweiler, Durakovic (79. Büdinger) ‐ Bolgert, Egle, Gresser ‐ Bleile (70. Stehle), M. Föger (65. Kirsamer), Blaser (88.).