Festakt
Bischof und Ministerpräsident feiern Münster-Erhebung in Weißenau
Ravensburg / Lesedauer: 3 min

- Frank Vollmer
Weißenau fiebert seinem katholischen Gemeindefest am Sonntag, 22. Oktober, entgegen. Denn mit dem Rottenburger Bischof Gebhard Fürst und Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich prominenter Besuch angesagt. Bischof Fürst wird den Festgottesdienst zelebrieren und dabei die Klosterkirche St. Peter und Paul zum bischöflichen Münster erheben. Und auch Ministerpräsident Kretschmann, selbst gläubiger Katholik, hat die Einladung nach Weißenau spontan angenommen.
Feier beginnt mit Umbenennung des Vorplatzes
Auch wenn dieses Jahr alles ein bisschen anders ist als sonst, geht die Kirchengemeinde die Vorbereitung des großen Festes sehr routiniert an. „Es läuft alles prima, wir sind gut im Plan“, meint Elmar Ott, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats.
Die Feierlichkeiten beginnen um 10 Uhr auf dem Platz vor der Klosterkirche. Nach einem Salut des Fanfarenzugs Weißenau benennt die stellvertretende Eschacher Ortsvorsteherin Julia Nordmann den Kirchenvorplatz offiziell in „Münsterplatz“ um. Anschließend segnet Bischof Fürst den Platz.
Beim Festgottesdienst sind Sänger und Musiker dabei
Erst vor kurzem hat der Eschacher Ortschaftsrat den Weg freigemacht für die offizielle Umbenennung des Platzes, indem er einstimmig einem entsprechenden Vorschlag der Verwaltung folgte, wie Ortsvorsteher Thomas Faigle berichtet. Was Faigle dabei besonders freut: „Auch die Statements und Rückmeldungen einzelner Ratsmitglieder in Sachen Umbenennung waren ausschließlich positiv.“
Den anschließenden Festgottesdienst in der Klosterkirche feiert Bischof Gebhard Fürst zusammen mit dem Weißenauer Pfarrer Fabian Ploneczka und anderen Geistlichen. Während der Messe wird Fürst die Pfarrkirche formell zum bischöflichen Münster erheben. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von den Kirchenchören Weißenau und Dreifaltigkeit sowie verschiedenen Solisten, einem regionalen Orchesterensemble und einem Bläserquartett.
Einer der letzten Auftritte von Bischof Fürst
Eine Ansprache von Ministerpräsident Kretschmann ist am Ende der Messe vorgesehen. Danach begleitet der Musikverein Sternberg die Gottesdienstbesucher in die Festhalle, wo die Kirchengemeinde mit ihren prominenten Gästen weiterfeiert.
Für Fürst dürfte es einer seiner letzten großen Auftritte als Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart werden. Er feiert am 2. Dezember seinen 75. Geburtstag und hat bereits vor Monaten angekündigt, dass er dem Papst sein Rücktrittsgesuch zukommen lassen wolle. So sieht es auch das Kirchenrecht vor.
Ortsvorsteher spricht von Höhepunkt in seiner Amtszeit
Für Ortsvorsteher Thomas Faigle ist die Erhebung zum Münster „ein wunderbares Geschenk und ein absoluter Höhepunkt in meiner Funktion als Ortsvorsteher“.
Und der künftige Münsterpfarrer Ploneczka meint: „Es freut mich vor allem für die Menschen vor Ort. Bischöfliches Münster ist ein besonderer Ehrentitel, vergleichbar mit der Erhöhung einer Kirche zur päpstlichen Basilika.“ Der Bischof werde durch den Akt der Erhebung zum „Rector ecclesiae“, also zum außerordentlichen Hausherrn der Kirche, so der 37-Jährige.
Pfarrer erkennt Symbolik in der Baustelle
Für den jungen Pfarrer ist es auch kein Problem, dass die Erhebung der Klosterkirche mitten in die derzeit laufenden Renovierungsarbeiten platzt. Ganz im Gegenteil: Ploneczka sieht die bischöfliche Ehrung der Klosterkirche inmitten der riesigen Baustelle als „Zeichen für eine sich stets erneuernde Kirche“.