Stadtorchester
Besinnliche Musik zum Plätschern der Flappachweiher-Wellen
Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Reichlich unterlegt mit Decken und in Jacken eingewickelt lauschten etwa 200 Gäste dem Open-Air-Konzert des Ravensburger Stadtorchesters unter der Leitung von Markus Hepner. Das Wetter war stabil, aber am Abend die Lufttemperatur doch sehr frisch. Die wunderbare Atmosphäre am Flappachweiher in der schön gepflegten Badeanlage und das Interesse an der Musik – es waren ganz sicher keine WM-Aficionados hier – ließ aber das Publikum bis zum Schluss kurz vor 23 Uhr ausharren. Dann allerdings wurde es Zeit, denn die Temperatur betrug nur noch etwas mehr als zehn Grad.
Fast hätten einige den Beginn verpasst, denn man bekommt doch noch Appetit am Abend – der Imbiss hatte alle Hände voll zu tun mit der Bewirtung. Dann ging es los mit der Serenade, denn insgesamt war eher besinnliche Musik angesagt. Harald Hepner begann mit der Fantasy-Ouvertüre „Persis“ von James L. Hosay und ging dann zu Richard Wagners „Lohengrin“ und „Elsas Prozession“ über. Mit 60 Mitgliedern war das Stadtorchester bestens aufgestellt und hatte für die Organisation Unterstützung von der Ravensburger Musikschule, vom Amt für Jugend, Sport und Schule und vom Kulturamt bekommen, also eine große Kooperation, ohne die, so die Moderatorin des Abends, Myriam Gompper, der ganze Aufwand inklusive Licht- und Tontechnik nicht möglich gewesen wäre.
Das Stadtorchester hatte sein Programm unter mehrere Mottos gestellt, und auch das zweite Thema „Musik für Helden“ bringt mit der Filmmusik zu „Forrest Gump“ von Alan Silvestri mit Katrin Stürzl am E-Piano sowie der „American Elegy“ von Frank Ticheli mit schönen Bläserchören, die er im Gedenken an die Opfer des Anschlags auf die Columbine High School 1999 geschrieben hatte, eine sanfte Musik als Ausdruck verhaltener Trauer. Dazu geht der Blick auf das von leichtem Windhauch gekräuselte Wasser, auf dem ein einsamer Schwan schwimmt.
„Beyond the Horizon“ von Rossano Galante, das klingt „heldenhaft und romantisch“ und in der längeren Musicalsuite „Les Misérables“ glänzt ein Oboensolo von Janina Santarossa. Mit „Moment for Morricone“ und zwei seiner berühmtesten Filmmusiken geht es weiter.
Mondenschein als Kulisse
Nun zieht der Mond hinter den Bäumen auf und dazu gesellt sich der Abendstern, vom anderen Ufer tönen Discobeats und blitzen Lichter. Zum Schluss kommen noch drei „Hymnen“, „Shenandoah“ von Frank Ticheli, ein Song von Prince mit einem hinreißenden Saxophonsolo von Alex Ruess, John Miles' „Music“, vom rhythmischen Klatschen des Publikums begleitet und Robbie Williams' „Angels“ – und zwei Dutzend Wunderkerzen, Smartphone-Displays und eine im Kreis gewirbelte Lichterkette zaubern neben dem Applaus als Dank für das Gratiskonzert noch ein paar zusätzliche wärmende Lichtblicke in die mondhelle Nacht.