Meine Heimat

Jahreskonzert vom Oratorienchor–Liederkranz Ravensburg

Ravensburg / Lesedauer: 2min

Friedensmesse von Karl Jenkins
Veröffentlicht:15.05.2023, 13:28
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Peter Schmitz und der Oratorienchor–Liederkranz Ravensburg hatten ein glückliches Händchen bei der Wahl des Stückes für ihr Frühjahrskonzert am 13. Mai in der Ravensburger Liebfrauenkirche. „The Armed Man. A Mass for Peace“ des zeitgenössischen britischen Komponisten Karl Jenkins ist ein musikalisch weit gespanntes, farb– und formenreiches Bekenntnis für den Frieden und gegen Gewalt, das offenbar viele Menschen ansprach. Der Komponist, der in der Pop– und Rockmusik ebenso zuhause ist wie im Jazz und in der Klassik, zeigt in dieser Friedensmesse, die zusammen mit dem „Stabat Mater“ im Zentrum seines sakralmusikalischen Schaffens steht, sein ganzes Können. Jenkins versteht es, auf ungeheuer direkte Weise bei seinem Publikum Gefühle, Assoziationen und Bilder hervorzurufen, als spiele er selbst auf den Zuhörern wie auf einer Klaviatur. Mitunter fühlt man sich wie im Kino, während vor dem inneren Auge ein Film abläuft.

Die Musiker und Musikerinnen unter der Leitung von Peter Schmitz machten in ihrem Konzert aus Jenkins Musik ein grandioses, zu Herzen gehendes Erlebnis. Allen voran der Chor: Die Sängerinnen und Sänger zeigten eine große dynamische Bandbreite, abwechslungsreiche Klangfarben von großer Tiefe und entfalteten eine raumgreifende Präsenz, die das Publikum fesselte. Das Orchester Capella Novanta war allein mit drei Schlagwerkern angetreten, die präzise und druckvoll Streicher und Chor begleiteten. Erwähnenswert auch das virtuose Spiel der Quer– und der Piccoloflöte sowie der Trompeten. Die Mezzosopranistin Eva Wenniges hatte an diesem Abend nicht allzu viel zu tun. In ihren wenigen Soli konnten die Zuhörer aber eine warme, intensiv–sinnliche Stimme hören, der man gerne noch länger gelauscht hätte. Eine Lichtshow der Firma Fischer untermalte die bilderreiche musikalische Sprache von Karl Jenkins mit immer neuen passenden Effekten. Als das Schlussstück „Better is Peace than always War“ ein Millenium des Friedens einläutete und in einem letzten a capella vorgetragenen Choral endete, hatten nicht wenige im Publikum Tränen in den Augen. Die Zuhörer und Zuhörerinnen bedankten sich dann auch bei den Ausführenden mit Standing Ovations und langanhaltendem, überschwänglichem — und sehr verdientem — Applaus.


Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Veranstaltern, Kirchengemeinden und Initiativen, Schulen und Kindergärten verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt schwäbische.de keine Gewähr.