Ziegelbach
Wenn der Regenschirm zu A-Capella wird
Ziegelbach / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Mit bekannten und neuen Gruppierungen hat heuer der Kirchenchor Ziegelbach, Initiator des A-Cappella-Abends im Dorfstadel, überrascht. Bereits zum 14. Mal fand dieses beliebte Konzert statt und so war es nicht weiter erstaunlich, dass der Dorfstadel überfüllt war und eilends zusätzliche Sitzgelegenheiten herangeschafft werden mussten.
Klara Lott, Vorstand des Kirchenchors Ziegelbach, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, um dann die Moderation an Jutta Branz abzugeben, die dies gekonnt, schwungvoll und informativ übernahm. „Wir halten es wie jedes Jahr: jede Gruppe singt zwei Stücke und nach der Pause kommen alle dann noch einmal dran“, erklärte Branz. Das abwechslungsreiche Programm beinhaltete eine bunte Palette musikalischer Genres jedweder Art, egal ob auf Englisch oder auf Schwäbisch gesungen.
Den Auftakt machte der Männerchor Ziegelbach unter der musikalischen Leitung von Günther Musch mit „Wir sind die Könige der Welt“ und dem melancholischen „Bajazzo“. Weiter ging es mit Tabularasa aus Ingerkingen, die mit „Griechischer Wein“ und „Aber dich gibt´s nur einmal für mich“ bekannte Weisen zum Mitsingen darboten. Die G´schister Xang aus Horgenzell erschienen zu ihren beiden Darbietungen wegweisend in Gummistiefeln und sangen außergewöhnliche und witzige Lieder, die der tierischen Hintergründigkeit nicht entbehrten. Mit den „Singing Voices aus Ellwangen betrat als vierte Gruppierung ein neues Ensemble die Bühne. Diese Gruppe entstand ehemals ganz spontan nach einem Geburtstagsständchen. Aus den selbst umgeschriebenen Songs „Mama Lou“ von den Les Humphries Singers entstand so „Wa isch denn los?“ und Rihannas Top-Hit „Umbrella“ wurde zu „a-cappella“. Beide Titel wurden so gekonnt und witzig vorgetragen, dass der Saal tobte.
Auch die Ziegelbacher Mädels unter der Leitung von Günther Musch waren neu beim A-Cappella-Konzert. Sie sangen „Ab geht´s nach Ziegelbach“ frei nach dem Pistenhit „Ab in den Süden“ und Money, Money von Jessi J., was beim Publikum enorm gut ankam. Mit Praise Voices aus Ravensburg betrat eine weitere neue Gruppierung den Saal, die gekonnt, interessant toniert und wohlklingend zwei Gospelsongs vortrugen. Die Rauhen Kehlen aus Kimratshofen waren heuer bereits zum fünften Mal dabei und brachten nicht nur mit ihren Liedern „Das Gurkenquartett“ und „Der Chinesen- oder Himalaya-Marsch“ das Publikum zum Lachen, sondern zeigten sich auch bei der Ansprache und Begrüßung als witzig und humorvoll. Das Ziegelbacher Quartett wurde anschließend mit lang anhaltendem Applaus begrüßt, da diese vier Herren mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Sie schwäbelten den bekannten Elvis-Song „Looks like an angel“ mit hintergründigem Text herunter und setzten mit dem Heinz Rühmann-Song „Ich brech´ die Herzen der stolzesten Frauen“ noch ein Sahnehäubchen oben drauf. Den Abschluss machte Quint Essenz aus Eglofs, die nach eigenen Aussagen etwas Würde in den Abend bringen wollten. Aus diesem Grund hatten sie sich Mozart mit „O du eselhafter Martin“ und Friedrich Silcher „Untreue“ ausgesucht. Natürlich waren beide Lieder so umgetextet worden, dass dies bei den Gästen zu Lachattacken führte.