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Ergebnisrechnung

Statt einem Minus steht in Fronreute ein Plus im Haushalt

Fronreute / Lesedauer: 4 min

Die Gemeinde hat doch mehr Einnahmen verbucht als ursprünglich gedacht – Das sind die Gründe
Veröffentlicht:22.11.2022, 10:00

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In erster Linie dank höherer Einnahmen schließt die Ergebnisrechnung im Jahresabschluss der Gemeinde Fronreute mit einem Plus. Erwartet worden war ein Minus. Daher sind die Rücklagen höher, niedriger wie erwartet hingegen ist der Stand der Schulden.

War alles nicht so schlimm wie befürchtet? Oder hat man die Erwartungen sehr niedrig gehalten, um positiv zu überraschen? Sicher ist, dass Fronreute den Haushalt für 2021 in einer der dramatischen Phasen der Corona-Pandemie aufgestellt und angesichts viele Unsicherheiten mehr wie vorsichtig kalkuliert hat. Die Wirklichkeit war dann tatsächlich besser – zumindest aus Sicht der Gemeindefinanzen. Dies lag an einer guten Konjunktur vor Ort, wohl auch am Verschieben einiger Investitionen. Die Ratsmitglieder begrüßten mit ihrem einstimmigen Votum für den Jahresabschluss in erster Linie aber auch die Arbeit in der Finanzverwaltung unter Kämmerin Daniela Fießinger .

Die Übersicht

Der doppische Etat besteht aus zwei Dimensionen, dem Ergebnis- und dem Finanzhaushalt. Was die Ergebnisrechnung mit der kommunalen Tätigkeit samt Erträgen und Aufwendungen angeht, war Fronreute für 2021 von einem Verlust von 1,2 Millionen Euro ausgegangen. Das Ergebnis weist nun einen Überschuss von 229 300 Euro aus. Diese Summe setzt sich aus zwei Rechnungen zusammen, 194.000 Euro über das ordentliche Ergebnis, 35.300 Euro über das Sonderergebnis. In der Summe stehen im nun abgeschlossenen Ergebnishaushalt 2021 Erträge von rund 12,2 Millionen Aufwendungen von fast 12,0 Millionen gegenüber.

Erfreuliches ordentliches Ergebnis

Auf der Einnahmeseite – die ordentlichen Erträge – sind dies insbesondere die Steuern mit rund 5,5 Millionen Euro. Bürgermeister Oliver Spieß war dabei der Hinweis wichtig, dass die Steigerungen bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer (1,3 Millionen Euro) und den beiden Grundsteuern (498.000 Euro) ausschließlich der guten Entwicklung geschuldet sind. Die Anhebung der Sätze wird erst 2022 wirksam werden. Dahingegen blieb der Anteil an der Einkommenssteuer mit 3,2 Millionen Euro weitgehend im Plan. Zuwächse gab es auch bei den staatlichen Zuweisungen, Zuwendungen und Umlagen. Für diese waren 3,7 Millionen eingeplant, tatsächlich flossen aber 4,1 Millionen zu, darunter leicht verbesserte 1,2 Millionen aus dem Familienleistungsausgleich (FAG). Und die Schlüsselzuweisungen vom Land lagen rund 400 000 Euro über dem Plan.

Zum positiven Sonderergebnis haben 2021 insbesondere die außerordentlichen oder vielleicht einmaligen Einnahmen beigetragen, also Grundstücksverkäufe über dem Buchwert. Abzüglich außerordentlicher Aufwendungen kam das genannte Plus von 35 300 Euro zustande.

Ein Blick auf die Ausgaben

Schaut man sich die Aufwendungen im Ergebnishaushalt an, stellt man fest, dass es sehr viele kleinere Minderausgaben gegeben hat. Größter Posten bei den Aufwendungen quer durch alle Tätigkeitsfelder (Produktbereiche) bleiben die Personalkosten, nämlich rund die Hälfte oder knapp 6 Millionen Euro. Beim Blick auf die Produktbereiche oder die kommunale Tätigkeit bleiben die drei Kindergärten der größte Einzelposten. Der addierte Nettoressourcenbedarf für den laufenden Betrieb ohne Investitionen lag bei rund 2,6 Millionen Euro.

Finanzrechnung

Einen ganz anderen Blickwinkel nimmt die Finanzrechnung des Haushalts ein, nämlich die Zahlungsströme bei Einnahmen und Ausgaben. Hier war es 2021 so, dass es mehr Einzahlungen (11,3 Millionen) als Auszahlungen (9,8 Millionen) gegeben hat. Rund 4 Millionen Euro hat Fronreute für Investitionen bezahlt, davon verbliebene 2,4 Millionen für die Grundschule Blitzenreute.

Die Bilanz

Als Vorteil der doppischen Haushaltsführung war bei der Einführung betont worden, dass man damit auch das Vermögen einer Kommune erfassen könne. Rein auf dem Papier ist das Fronreuter Vermögen (Infrastruktur wie Straßen / Grundstücke) 2021 von 45,2 auf 47,5 Millionen gestiegen, in erster Linie eine Folge der aktuellen Investitionen. Die hingegen real verfügbaren Rücklagen verbesserten sich von 5,4 auf 5,6 Millionen Euro. Dem stehen Schulden von 7,0 Millionen Euro gegenüber, davon 2,8 Millionen über den separaten Haushalt der Wasserversorgung. Diese Zahlen liegen deutlich unter den Planungen von addiert über 15 Millionen Euro.

Abschließend konnte Kämmerin Daniela Fießinger feststellen, es sehe nicht ganz schlecht aus. Mit Blick auf das laufende Haushaltsjahr geht sie wiederum von Einnahmen über dem Plan aus, was die Ratsmitglieder ebenfalls begrüßten.